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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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normal sein können. Ich weiß, daß du dieses Weiberherrschaftsspiel genausowenig magst wie ich. Ich hab’ mich erkundigt, mich erwartet ein guter Job in Texas. Wir könnten uns ein Haus kaufen und –«
    »Texas!« Emily explodierte. »Du möchtest, daß ich nach Texas gehe – ans Ende der zivilisierten Welt?«
    »Nun reg dich doch nicht gleich auf, Em«, sagte er. »Du hast die ganze weibliche Propaganda über Texas gehört. In Wirklichkeit ist es gar nicht so schlimm. Und für ein Ehepaar, das sich irgendwo niederlassen möch te, ist es geradezu ideal.«
    »Ideal für Schwachköpfe vielleicht«, zischte sie. »Für Idioten und Trottel, die es nicht kümmert, was in ihrem Lande geschieht und die mit den Bürgerrechten nichts anfangen können. Nein, schönen Dank, Mister David Hull. Schönen Dank für Ihr Angebot, mich zu ehelichen, aber unter diesen Bedingungen verzichte ich.«
    »Ich bin enttäuscht von dir, Emily«, sagte er. »Ich dachte, du seiest vernünftig. Aber ich glaube, du bist eine genauso fanatische Feministin wie der Rest. Dir scheint es Spaß zu machen, liier den Boß zu spielen. Das kannst du haben. Aber mich wirst du hier nicht rumkommandieren. Ich gehe. Ich kann diesen Hühnerstall nicht mehr ertragen und haue ab, um wenigstens einen Rest Männlichkeit zu retten. Ich hoffe, du wirst beim Knöpfe-Drücken glücklich, samt deiner aufgedonnerten Truppe.«
    Einen Moment sah es so aus, als wolle Emily weinen, aber dann wurde ihr Mund hart und sie warf ihren Kopf, zurück.
    »Schönen Dank«, sagte sie eisig. »Ihre guten Wünsche und Ihre Kündigung sind angenommen. Und du, Dave Hull, kannst zur Hölle gehen.«
    Dave ging nach Texas.
    Sein staubbedecktes Coupe passierte ein Schild:
     
    SIE VERLASSEN JETZT
    DAS LAND DER FRAUEN.
    WILLKOMMEN IN TEXAS!
     
    Dave beeilte sich, über die Grenze zu kommen. Vor ihm lag eine Kneipe. Sie nannte sich »Saloon zur ersten Chance« und sah aus wie aus dem letzten Jahrhundert. Als hätte man sie gerade für einen jener alten Western-Filme hingestellt. Sogar der Balken, an dem man die Pferde anzubinden hatte, war da, aber kein Pferd. Er sah ein Schild, auf dem »Autos erlaubt« stand, stellte den Wagen ab und ging hinein.
    An der Tür stand: »Frauen nicht zugelassen.«
    Der Boden vor der Bartheke war mit Sägemehl bestreut.
    Dave setzte seinen Fuß auf die zerkratzte Fußleiste aus Messing.
    »Howdy, Partner«, dröhnte der Barkeeper. Sein Schnurrbart war gebogen wie eine Fahrradlenkstange, und sein schwarzes Haar war in der Mitte gescheitelt und wellig.
    »Howdy«, sagte Dave und probierte das ungewohnte Wort aus.
    »Kommst du gerade aus dem Tuckenland?«
    »Ja, ich bin ein Flüchtling vor der Großen Schwester.«
    Der Wirt lachte. »Willkommen, Freund. In diesem Fall geht der erste Drink auf Kosten des Hauses. Was soll’s sein?«
    »’n doppelten Bourbon, danke.«
    Dave trank das scharfe Zeug und hüstelte dankbar.
    »Das da ist eine Sache für Männer, Partner«, sagte der Wirt. »Bißchen schärfer als die Wässerchen, die Sie draußen kriegten, möcht’ ich wetten.«
    »Das stimmt, Partner«, sagte David. »Ich trink nochmal dasselbe. Trinken Sie einen mit?« Er legte eine Banknote auf die Theke.
    »Das tu’ ich gern. Wo soll’s denn hingeh’n?«
    »Dallas. Hab 7 da ’n Job bei der Zeitung. Und diesmal keine Frau als Chef wie in Maryland.«
    »Maryland, he?« sagte der Barkeeper. »Sowas gibt’s hier nicht! Das ist ein Land für Männer, und die Frauen lieben es so. Diejenigen, die hier die Hosen anziehen wollten, sind längst auf und davon. Gut, daß sie weg sind. Noch einen auf den Weg?«
    »Nein, danke«, sagte Dave. »Ich muß mich noch an diesen texanischen Schnaps gewöhnen. Ich bin noch ein Greenhorn.«
    Der Barkeeper lachte und schlug sich auf die Schenkel. »Partner, du bist schon in Ordnung, ich kann das sehen. Hier, nimm die Karte. ’n Freund von mir hat gleich bei Dallas ein Geschäft. Wird dir ’n anständiges Angebot machen, wenn du den Wagen gegen ein Pferd tauschst. Sag ihm, Mike hätte dich geschickt.«
    »Pferd?« sagte Dave. »Ich will kein Pferd. Bin noch nie im Leben geritten.«
    Der Wirt lachte erneut schallend. »Du wirst es ler nen, Partner.«
    Dave zündete sich eine Zigarette an und startete den Wagen.
    »Dann mal los, altes Schlachtroß«, sagte er. »Offensichtlich müssen wir noch einiges über den Neuen Westen lernen.«
    Jims Tauschgeschäft war ein riesiges Gebäude im Nordosten von Dallas. Ein Schild quer über das

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