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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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konnten sich nicht lange gegen die unermüdliche Armee halten. Immer wieder tauchte ein Pelziger in dem orangeroten Fluß des Todes unter, um sich nicht wieder zu erheben.
    Und als es dann doch geschah, wollte es niemand mehr glauben.
    »Schau!« stöhnte Cohoma und deutete. »Sie kehren um, ziehen sich zurück. Sie sind geschlagen!« Tatsächlich hatten die Akadi aufgehört, sich nach vorne zu wälzen, zogen sich zurück, hinein in den Tunnel, den sie durch die Welt gefressen hatten. Sie nahmen nichts mit, ließen ihre Toten und Sterbenden zurück und zertrampelten bei ihrem Rückzug die Verletzten.
    Jetzt sahen die Bewohner des Heimbaumes, von denen einige zu erschöpft waren, als daß sie sich noch bewegen konnten, zu, wie ihre etwas energischeren Kameraden mit Äxten und Keulen herumliefen sehr vorsichtig, um nicht von den glitschigen blutbesudelten Kabbls und Ästen abzugleiten und jene Akadi erledigten, die zu schwer verletzt waren, um noch fliehen zu können.
    Die Pelziger sammelten sich ebenfalls, töteten beiläufig ein paar noch um sich beißende Akadi und leckten sich gegenseitig die Wunden. Einige suchten zwischen den Ästen und Lianen nach jenen ihrer Brüder, die sich nie mehr zu ihnen gesellen würden.
    Aber die Freude war kurz. Logan und Cohoma sahen zu, wie die Überlebenden das Schlachtfeld nach Verletzten absuchten. Überall lagen verstümmelte Leichen umher, denen Arme und Beine oder gar der Kopf fehlte. Herausgerissene Eingeweide lagen auf hellgrünen Blättern und Blumen.
    »Bei den Geboten der Kirche, die haben Mut. Fast könnte man bedauern . . .«
    »Sei still!« brachte Logan ihn zum Schweigen und deutete mit einer Kopfbewegung auf den großen Jäger, der auf sie zukam.
    Eine Seite seiner Brust war mit einer Reihe rechteckiger Wunden gleichsam verziert. Einige waren provisorisch mit langen dünnen Streifen eines bestimmten Blattes bandagiert. Er hielt einen Bläser locker in der rechten Hand, während seine linke eine Keule trug. An seinem ganzen Körper gab es kaum ein Fleckchen Haut, das nicht mit den winzigen kaminroten Kreisen bedeckt war, wie sie die tastenden Saugnäpfe der Akadi hinterließen.
    »Ihr habt sie geschlagen . . . trotz allem«, sagte Logan, als er zu begreifen begann, daß der Jäger an ihnen vorbeigehen wollte.
    »Sie geschlagen?« Losting blieb stehen und starrte sie wild an, und sie zuckten unwillkürlich unter der nackten Wut in seinen Augen zusammen.
    »Sie geschlagen nein. Glaubt ihr, die haben wegen unserer Anstrengungen haltgemacht?« Er zögerte. »Aufgehalten haben wir sie, das stimmt. Es war ein guter Kampf. Ich werde stolz sein, eines Tages meinen Kindern davon zu berichten. Wir haben sie lange genug aufgehalten, um den Tag zu gewinnen . . . aber nur den Tag. Aber sie zum Stillstand gebracht nein. Sie haben sich selbst aufgehalten.« »Sich selbst aufgehalten?« wiederholte Logan verständnislos. »Seht euch doch um«, riet Losting. »Was seht ihr?« Die beiden Riesen sahen sich auf dem Schlachtfeld um. »Sehr wenig«, meinte Logan dann. »Es wird zu dunkel.« »Ja, es wird zu dunkel. Für die Akadi ebenso wie für uns. Sie haben haltgemacht, weil der Tag am Ende ist. Während der Nachtregen fällt, werden sie schlafen. Und morgen werden sie erwachen und uns mit der gleichen Entschlossenheit angreifen, wie sie das heute getan haben. Wir haben nur eine begrenzte Zahl Jacaris für die Bläser und nur eine begrenzte Menge Blut. Ich glaube nicht, daß wir sie noch einmal aufhalten können. Aber wir werden es versuchen. Wenn die Pelziger nicht gewesen wären und das da, hätten wir sie nicht einmal heute aufgehalten.«
    Er beugte sich vor und schob die Spitze seiner Keule unter etwas. Logan und Cohoma beugten sich ebenfalls vor. Zuerst sahen sie nichts. Dann brach sich ein letzter Sonnenstrahl in etwas wie einen winzigen, hell leuchtenden Edelstein. »Dieses kleine Ding?« wunderte sie sich und griff danach. »Ich könnte es wie eine Ameise zerdrücken.« Losting zog die Keule zurück, ehe sie ihre Worte wahrmachen konnte. »Ich mag euch Riesen nicht besonders, obwohl ihr heute recht gut gekämpft habt. Aber selbst meinem schlimmsten Feind würde ich nicht gestatten, den Samen einer Otterot zu berühren.«
    Er richtete sich auf und sah sich um, bis er den abgerissenen Tentakel eines Akadi fand. Den legte er vor sich hin. »Paßt auf.« Er schob die Keule etwas zur Seite und schüttelte sie dann vorsichtig. Das winzige, metallisch aussehende, vielbeinige Ding glitt

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