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Die Dienerin - Gesamtausgabe

Die Dienerin - Gesamtausgabe

Titel: Die Dienerin - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Miller
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sie sind Milliardäre!“
    Ela Fass lachte laut bei dem Satz, Selda fand das zwar witzig, aber woher zum Teufel kommt das Geld denn her? Sie ließ nicht locker, und fragte nach.
    „Irgendwas mit Computern, Herr von Beek hatte in den 90er Jahren eine Firma, die hat er mit sehr großen Gewinn verkauft hat, seitdem gondeln beide durch die Weltgeschichte. Glauben sie mir, beide tun nichts, außer Geld ausgeben, und eben all das, was ihnen Spaß macht. Besonders Herr von Beek!“
    Selda überlegte, ob diese Bemerkung auf sie gemünzt war aber entschloss es zu ignorieren. Ela war ganz in ihrem Element und plauderte munter weiter:
    „Die Herrschaften haben Anwesen in Spanien, in Monaco, in den Staaten und in Kapstadt. Dazu kommt diverses Spielzeug wie drei Jachten und ein Privatflugzeug, das allerding nur Herr von Beek benutzt. Frau von Beek hält kleine Flugzeuge für unsicher, sie fliegt dafür nur 1. Klasse. Letztes Jahr flogen wir beide in ihre Villa nach Monaco, das war ein Traum! Sie nimmt mich oft mit, weil sie mir vertraut und ich englisch und französisch spreche. Leider spricht sie außer Deutsch keine andere Fremdsprache. Glück für mich!“
    Selda grinste. Das war ihre C hance, denn sie sprach perfekt Englisch, spanisch und türkisch.
    „ Frau Fass, wissen sie eigentlich was ich hier mache?“
    Ela schaute sie überrascht an.
    „Natürlich weiß ich das Kindchen, du fickst mit dem Boss! Das habe ich auf dem ersten Blick gesehen, oder besser gesagt, ich wusste es, bevor du es wusstest.“
    Selda war nicht überrascht, es wäre ein Wunder gewesen, wenn sie es nicht gewusst hätte und es machte ihr nichts aus. Selda schämte sich nicht für das, was sie tat. Sie hoffte nur unständig, dass Frau Fass nicht ihren Rock hob und ihr ihre unrasierte Fotze präsentierte.  Si e tat es zum Glück nicht, stattdessen zwinkerte sie Selda zu und sagte:
    „Gib´ s ihm Mädchen!“
    Selda musste laut auflachen, sie fand das nur zu komisch. Hier leben und arbeiten nur Irre dachte sie, und jetzt bin ich eine von ihnen!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    8.
    Dienstag 19.45 Uhr              
    Selda hatte sich frisch gemacht und packte ihre Sachen im Gästezimmer zusammen. Sie war sehr enttäuscht, dass Herr von Beek nicht noch einmal zu ihr kam. Sie fragte sich die ganze Zeit, ob es vielleicht an ihr lag, ob sie vielleicht etwas falsch gemacht hatte. Aber es konnte nicht sein, denn auf dem Bett lag ein Bündel Geld, der gleiche Bündel, den sie schon am Freitag bekommen hatte. 10000,- Euro, ich habe 10000,- Euro verdient! Sie konnte es noch immer nicht fassen. Sie fühlte sich weder erniedrigt, noch gedemütigt durch ihre Arbeit, es war erstaunlich, denn das erste Mal hatte sie das Gefühl, dass man ihre Arbeit schätzte. Es ergab keinen Sinn, und sie hätte diesen Gedanken nicht mal ihrer besten Freundin anvertraut, aber sie war sich sicher, dass Herr von Beek sie schätzte und respektierte. Und so unglaublich es auch war, sie respektierte Herr von Beek. Sie setzte sich auf das Bett, das Geld hatte sie längst in ihre neue, teure Handtasche gesteckt und wartete ab. Sie wartete, dass es Punkt 20h wurde. Sie würde nicht vorher gehen, nicht eine Sekunde früher. Sie wartete, dass Herr von Beek kam, aber das tat er nicht. Um Punkt 20 Uhr ging sie los, sie schaute sich nicht um.
    Ihr Weg führte sie schnurstracks in die nächste Einkaufsmeile, heute hatte sie Bock auf Pretty Woman, sie sah zwar nicht wie Julia Roberts aus, dafür fühlte sie sich wie ein Hollywoodstar. Noch immer steckte der Pfennigfuchser in ihr, sie hatte für Tasche und Schuhe fast einen halben Tausender ausgegeben, aber bei Klamotten war sie geizig, sie konnte nicht anders. Zu lange musste sie mit sehr wenig Geld auskommen. Für eine Hose gab sie maximal 40,- aus, für eine Bluse höchstens 15,-. Nach einer Stunde hatte sie 200,- ausgegeben, dafür hatte sie 4 volle Tüten, vollgestopft mit Unterwäsche, kurzen Röcken und schicken Blusen. Jetzt war sie doch befriedigt worden, von ihrem sauer verdienten Geld.
     
     
    9.
    Mittwoch 7 Uhr
    Selda schlief noch, als das brummen ihres Handys sie weckte. Es war eine SMS von Herr von Beek. Er schrieb kurz und knapp:
    BITTE PASS MITBRINGEN
    Sofort schoss sie aus dem Bett, Pass??? Wozu brauchte sie einen Pass? Sie wusste nicht, ob sie sich freuen oder eher ärgern sollte, aber er schrieb nichts davon, dass sie packen sollte, oder wenigstens eine Zahnbürste mitnehmen sollte. Sie

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