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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verschwunden. Aus seinem Laufstall entführt, in dem er auf dem kleinen Rasenstück vor der Wohnung im Parterre geschlafen hatte.
    Mittlerweile waren zwei Monate vergangen, und der Laufstall war noch immer leer.
    Alles, was Mel gelernt hatte, alle Erfahrung und alle geschulten Instinkte hatten nicht geholfen, David zu seinen Eltern zurückzubringen.
    Nun wollte Rose einen anderen Weg beschreiten. Etwas so Absurdes versuchen, dass Mel gelacht hätte, wäre da nicht der entschlossene Ausdruck in Roses sonst so sanften Augen gewesen. Rose war es gleichgültig, was Stan sagte, was die Polizei sagte, was Mel sagte. Sie würde alles versuchen, um ihr Kind zurückzubekommen.
    Selbst wenn das hieß, sich an einen Menschen mit übernatürlichen Kräften zu wenden.
    Während sie zusammen in dem alten, abgeschmirgelten MG über die Küstenstraße dahinbrausten, wollte Mel ein letztes Mal an Roses Vernunft appellieren.
    „Rose …“
    „Gib dir keine Mühe. Du wirst es mir nicht ausreden.“ Obwohl Rose leise sprach, klang ihre Stimme stahlhart. Eine Eigenschaft, die erst in den letzten Monaten zu Tage getreten war. „Das hat Stan schon versucht.“
    „Weil wir dich mögen, Rose. Wir wollen beide nicht, dass du dich in etwas verrennst und noch mehr verletzt wirst.“
    Sie war erst dreiundzwanzig, aber Rose fühlte sich so alt wie das Meer, das dort tief unter ihnen wogte, und so hart wie die Klippen, die steil herabfielen. „Verletzt? Nichts kann mich noch verletzen. Ich weiß, dass du es nur gut meinst, Mel, und ich weiß auch, dass es viel von dir verlangt ist, heute mit mir dorthin zu gehen …“
    „Das ist es nicht.“
    „Doch, das ist es.“ Roses Augen, diese fröhlichen, lachenden Augen, blickten traurig und waren voll von einer Angst, die scheinbar nie wieder vergehen wollte. „Ich weiß, du hältst es für unsinnig, und vielleicht ist es sogar beleidigend für dich, weil du alles tust, um David zu finden. Aber ich muss es versuchen. Ich muss jede sich bietende Möglichkeit ergreifen.“
    Mel schwieg, denn sie schämte sich dafür, dass sie tatsächlich beleidigt war. Sie war ausgebildet, trainiert und erfahren, und hier saßen sie und fuhren die Küste entlang, um irgendeinen Scharlatan aufzusuchen.
    Aber man hatte ja auch nicht ihr Kind entführt. Sie war nicht diejenige, die jeden Tag vor einem leeren Kinderbett stehen musste.
    „Wir werden David finden, Rose.“ Mel nahm die Hand vom Lenkrad und drückte Roses eiskalte Finger. „Das schwöre ich.“
    Statt einer Antwort nickte Rose nur unmerklich und blickte hinaus aufs Meer und über die rauen Klippen. Wenn ihr Baby nicht bald gefunden wurde, würde es sehr einfach sein, den letzten Schritt über diese Klippen zu nehmen und der Welt ein für alle Mal den Rücken zu kehren.
    Einzutauchen in die Unendlichkeit des Meeres.
    Er wusste, dass sie kamen. Das hatte nichts mit seiner Macht zu tun. Die Frau mit der zitternden Stimme hatte ihre Ankunft bereits gestern telefonisch angekündigt. Hatte ihn angefleht. War das nicht genau der Grund, weshalb er sich eine Geheimnummer hatte geben lassen? Hatte er nicht deshalb einen Anrufbeantworter, falls jemand sich tatsächlich die Mühe machen sollte, seine Telefonnummer herauszufinden?
    Aber nein, er hatte den Hörer abgenommen. Weil ihn etwas dazu gedrängt hatte. Weil er gewusst hatte, dass er es tun musste. Also wusste er von ihrer Ankunft und stellte sich darauf ein, eine Absage zu erteilen, ganz gleich, worum sie ihn bitten würde.
    Verdammt, er war so müde. Er war gerade erst zurückgekommen. Nach drei schrecklichen Wochen in Chicago, wo es der Polizei mit seiner Hilfe gelungen war, den Mann dingfest zu machen, den die Presse mit dem Namen „South Side Schlitzer“ belegt hatte.
    Er hatte Dinge gesehen, die er nie wieder sehen wollte.
    Sebastian stellte sich an das große Fenster, das den Blick freigab auf den weiten Rasen, einen farbenfrohen Steingarten und die Klippen, die steil ins Meer hinabfielen.
    Ihm gefiel dieser Ausblick, er hatte etwas Dramatisches an sich. Die gefährliche Tiefe, das tosende Wasser, ja sogar das schwarze Band der Straße, die sich durch die felsige Landschaft schlängelte. Ein Symbol für die Entschlossenheit des Menschen, voranzuschreiten, weiterzukommen.
    Am meisten jedoch gefiel ihm die Abgeschiedenheit, die ihm die nötige Distanz verschaffte. Distanz zu Eindringlingen. Nicht nur räumlich gesehen, sondern auch jene, die in seine Gedanken eindringen wollten.
    Aber

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