Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
mitfühlendes Herz?
    Warum bleiben bei der Gegenüberstellung immer ein paar Kandidaten übrig, während Jungen, die sich nicht die geringste Chance ausrechneten, mit Bronzedrachen abziehen.«
    »Und warum erfahre ich nie, was in meinem eigenen Weyr vor sich geht?« hörten sie Kylaras zornbebende Stimme von der Tür her. Die Weyrherrin stand auf der Schwelle zur Krankenstube, und ihre Augen glitzerten hart.



5
    »Ich wollte Ihnen Bericht erstatten, sobald ich den Flügel geschient hatte«, erwiderte Brekke ruhig, aber F’nor spürte, wie sie sich versteifte.
    Kylara trat so drohend auf das Mädchen zu, daß F’nor sich neben Brekke stellte.
    »Es ging alles ganz rasch, Kylara«, erklärte er mit einem Lächeln.
    »Wir hatten Glück, daß wir noch so viele retten konnten. Zu schade, daß Prideth die Botschaft von Canth nicht hörte. Sie hätten selbst eines der Tierchen für sich gewinnen können.«
    Kylara blieb mit einem Ruck stehen. Der Saum ihres weiten Rocks wirbelte. Ärgerlich zog sie ihre Ärmel über die Handgelenke, aber nicht, bevor er die dunkle Druckstelle an ihrem Arm gesehen hatte. Da sie Brekke nicht angreifen konnte, wandte sie sich Mirrim zu. Das Mädchen sah hilfesuchend Brekke an. Im gleichen Moment spürten die kleinen Echsen ihre Anspannung. Die Grünen begannen zu fauchen, und das Bronzegeschöpf auf G’sels Schulter stieß einen hellen Schrei aus. Kylara drehte sich um.
    »Ich nehme den hier! Natürlich. Er paßt ausgezeichnet zu mir.« Das Glitzern in ihren Augen war so abstoßend, daß F’nor ein Kribbeln im Nacken spürte.
    »Eine Bronzeechse auf meiner Schulter macht sich sicher hübsch«, fuhr Kylara fort und griff nach dem Tierchen.
    G’sel hob warnend die Hand.
    »Kylara, die Tiere haben eine feste Bindung zu ihren Besitzern, ähnlich wie die Drachen«, sagte F’nor und munterte den Reiter durch ein Zeichen auf, hart zu bleiben. G’sel war ein grüner Reiter und neu im Weyr; gegen Kylara konnte er sich nicht durchsetzen.
    »Es ist Ihr Risiko, wenn Sie die Echse anrühren!«
    Kylara lachte spöttisch, aber sie zögerte.
    »Eine feste Bindung? Aber es sind doch nur Feuerechsen!«
    »Und von welchen Geschöpfen stammen Ihrer Meinung nach die Drachen ab?«
    »Verschonen Sie mich mit diesem Ammenmärchen!«
    Sie näherte sich erneut der kleinen Bronzeechse. Das Tier zischte und schnappte nach ihr.
    »Wenn es Sie beißt, geben Sie G’sel nicht die Schuld!« meinte F’nor leichthin, obwohl es ihn große Mühe kostete, sich zu beherrschen. Am liebsten hätte er die Weyrherrin windelweich geprügelt. Das war genau die Behandlung, die sie brauchte.
    »Sie haben keine Beweise, daß die Verwandtschaft mit den Drachen derart eng ist«, widersprach Kylara und sah die anderen mißtrauisch an.
    »Bisher gelang es noch nie, diese Echsen zu fangen …«
    »Natürlich haben wir keine Beweise.«
    Allmählich machte es F’nors Spaß, die Weyrherrin zu reizen. »Aber sehen Sie sich die Ähnlichkeit an! Meine kleine Königin …«
    »Sie? Eine Königin?« Kylara wurde bleich, als F’nor lässig die Schlinge zur Seite schob und ihr die schlafende goldene Echse zeigte.
    »Sie ging ins Dazwischen, als sie sich ängstigte. Wir spürten ihre erregten Gedanken, und es gelang uns, sie zu beruhigen und zur Rückkehr zu bewegen. Canth erklärte mir, daß sie eben erst ausgeschlüpft sei. Ich fütterte sie, und sie blieb bei mir. Es handelte sich wohl um eine Art Gegenüberstellung. Deshalb gelang es uns auch nicht, mehr als die sieben hier zu retten. Die anderen brachten sich gegenseitig um. Wie lange die kleinen Echsen bei uns bleiben werden, läßt sich nicht vorhersagen. Aber die Drachen leugnen die Blutsverwandschaft nicht, und sie sind klüger als wir.«
    »Wie spielt sich diese Gegenüberstellung denn ab?« fragte Kylara scheinheilig.
    F’nor durchschaute sie, aber wenn eine Suche am Strand sie davon abhielt, Brekke zu quälen, gab er ihr gern Auskunft.
    Kylara hörte ihm aufmerksam zu. Dann wandte sie sich arrogant zum Gehen. In der Tür drehte sie sich noch mal um und sah Mirrim an.
    »Hier auf dem Weyr wird gearbeitet. Wir haben keinen Platz für Schoßtiere, die niemandem nützen. Ich lasse es nicht zu, daß meine Leute am Strand herumlungern und nach Echsen suchen …«
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »… bevor Sie eine besitzen, Kylara?« meinte F’nor grinsend.
    »Ich habe Besseres zu tun!«
    Sie rauschte hinaus.
    »Vielleicht sollten wir die Echsen warnen«, sagte er trocken,

Weitere Kostenlose Bücher