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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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übermittelte Canth Brekke die Botschaft von F’nor.
    Unterwegs zum Roten Stern!
    Eine Wolkenformation als Bezugspunkt! Sie fühlte sich mit einemmal so elend, daß sie sich hinsetzen mußte. Mit zitternden Händen schenkte sie sich einen Becher Wein ein und trank ihn leer. Das half ein wenig.
    Die übrigen Drachen nahmen nun Ra moths Schrei auf.
    Brekke zwang sich, auf den Landevorsprung hinauszutreten. Ein Höllenlärm herrschte im Weyrkessel. Ramoth und Mnementh kreisten über den Sternsteinen, und ihre Augen glühten orangerot im Zwielicht. Das Weyrvolk lief aufgescheucht hin und her.
    Plötzlich rannten F’lar und Lessa auf sie zu.
    »Was ist mit Canth und F’nor?« rief der Weyrführer atemlos. »Die Drachen sind außer sich!«
    Brekke warf Lessa einen Blick zu. Die Weyrherrin wandte sich schuldbewußt ab.
    »Sie befinden sich auf dem Weg zum Roten Stern.«
    F’lar versteifte sich. Er starrte Brekke mit einem Gemisch aus Furcht und Ekel an, so daß sie zurücktaumelte.
    Im gleichen Moment verstummte das gellende Trompeten. Alle spürten die Warnung, welche die Echsen zu übermitteln versucht hatten.
    Peitschende, gnadenlose Stürme; ein tödlicher Druck; saugende, schmatzende Schlickmassen; Hitzewogen. Angst, Entsetzen. Ein undeutliches Sehnen … Ein Schrei.
    »Laßt mich nicht allein!«
    Ramoth schnellte wie ein Pfeil in die Höhe, gefolgt von Mnementh. Die anderen Drachen schlossen sich an. Sogar die Feuerechsen stiegen mit ihren großen Brüdern auf.
    Brekke sah nichts. Der gewaltsame Schrei hatte die Blutgefäße in ihren Augäpfeln platzen lassen. Aber sie wußte, daß weit oben ein winziger Punkt war, der schneller und immer schneller in die Tiefe stürzte. Unaufhaltsam. Ein Sturz, so todbringend wie jener, den Canth über dem Hochland aufzuhalten versucht hatte.
    Die Drachen jagten dem Punkt entgegen, in einer dichten Phalanx. Ihre Körper bildeten ein Dreieck, eine Treppe. Sie bremsten den Fall ab, geleiteten den leblosen Braunen und seinen Reiter in die Tiefe, bis er sanft im Kessel des Weyrs landete.
    Brekke war als erste neben dem blutüberströmten Tier. F’nor hing schlaff in den Halteriemen. Seine Haut fühlte sich kalt an.
    »Er atmet nicht mehr«, rief jemand. »Seine Lippen sind ganz blau.«
    Brekkes Finger tasteten nach der Halsschlagader.
    »Er lebt!« rief sie.
    »Er lebt!«
    Da war es, das schwache Pochen! Sie hatte sich nicht getäuscht.
    Brekke lockerte F’nors Kiefer, preßte ihren Mund auf seine Lippen und begann kräftig auszuatmen.
    »So ist es gut, Brekke!« rief jemand. »Das hilft vielleicht. Langsam und gleichmäßig! Durch die Nase einatmen!«
    Jemand umfaßte ihre Taille. Sie wurde zusammen mit F’nor hochgehoben und auf Decken gelegt. Jemand sprach drängend und ermutigend auf Canth ein.
    »Canth! Bleib!«
    Der Schmerz des Drachen durchdrang Brekke. Sie atmete ein und aus. Ein und aus. Für F’nor. Für sich selbst. Für Canth. Ein und aus.
    »Brekke! Brekke!«
    Harte Hände zerrten sie hoch. Sie umklammerte F’nors Wherlederumhang.
    »Brekke! Er atmet wieder allein. Brekke!«
    Sie versuchte sich zu wehren, aber sie war zu schwach.
    Brekke.
    Pein durchdrang den Ruf, der aus weiter Ferne zu kommen schien.
    Brekke?
    Die Sporen lösten sich aus dem blubbernden Schlamm des Roten Sterns, wirbelten durch die heiße Atmosphäre und fielen durch die Leere des Raumes auf Pern zu.
    Drachen stiegen auf und vernichteten sie mit ihrem Flammenatem. Die wenigen Fäden, die ihnen entgingen, wurden von den Bodenmannschaften aufgespürt und zerstört. Die Feuerechsen halfen ihnen dabei.
    Anders an einem der Osthänge, wo sich dichte Laubwälder ausbreiteten. Dort beobachteten Männer mit einer Mischung aus Faszination und Grauen, wie die silbernen Gespinste niedergingen und sich in den Boden bohrten. Eine Stunde später gruben sie mit den Spitzen ihrer Flammenwerfer das Erdreich auf.
    »Keine Fäden, F’lar!« sagte Asgenar mit einem breiten Grinsen. »Keine Fäden, Corman!«
    Der Weyrführer von Benden nickte ruhig.
    »Und das ist der vierte Fädeneinfall, den Ihre Wälder ohne jeden Schaden überstanden haben, Asgenar?«
    Der Baron von Lemos bejahte.
    »Das gleiche gilt für Keroon und die Täler von Telgar.«
    Er wandte sich an den weißhaarigen Alten, der immer noch zu zweifeln schien.
    »Welche Beweise brauchen Sie noch, Baron Groghe? Selbst Vincet von Nerat hat nachgegeben.«
    Groghe von Holt winkte ab. Er hatte keine sehr hohe Meinung von Vincet.
    »Ich – ich bringe es

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