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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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könnte er mit seinen Gedanken selbst irgendwie die Entfernung überbrücken. Das Geschrei am Strand hatte nämlich eine Herde von Wherries angelockt, die Aasfresser von Pern. Drohend schwebten sie über den schwachen kleinen Echsen. F’nor wollte ihnen zu Hilfe eilen, aber Canth wiederholte seine Warnung. Der braune Reiter schloß die Augen. Er konnte das nicht mitansehen.
    Der erste Schmerzensschrei ging ihm durch und durch. Die kleine Echsenkönigin schlüpfte verängstigt in die Falten seiner Armschlinge. F’nor öffnete die Augen. Die Wherries hatten sich noch nicht gesenkt. Sie kreisten aufmerksam über dem Strand. Aber die flüggen Echsen griffen sich gegenseitig an; die Stärksten unter ihnen begannen ihre Artgenossen zu zerfleischen.
    Die goldene kleine Echse schmiegte sich zitternd an ihn.
    »Hier kann dir nichts geschehen«, tröstete er sie.
    »Du bist in Sicherheit.«
    Auch Canth summte beruhigend.
    In diesem Augenblick stoben die Wherries entsetzt davon. Ein grüner Drache war aufgetaucht und steuerte auf den Strand zu. Er trug keinen Reiter.
    Brekke sagt, daß sie alle verständigt hat, die sie erreichen konnte, berichtete Canth.
    »Weshalb Brekke? Sie hat ohnehin genug zu tun!«
    Sie ist die beste, entgegnete Canth, ohne sich um F’nors Tadel zu kümmern.
    »Kommen sie zu spät?«
    F’nor starrte ängstlich über den Strand, wo jetzt drei Gestalten aufgetaucht waren. Sie stapften mühsam durch den losen Sand. Er erkannte Brekke, die mit ausgestreckten Händen auf die kämpfenden kleinen Echsen zuging. Die beiden anderen folgten ihrem Beispiel. Wen hatte sie mitgebracht? Weshalb kamen nicht mehr Reiter? Sie wußten am besten, wie man sich den Tieren näherte.
    Zwei weitere Drachen landeten direkt am Strand. Ihre Reiter eilten mit langen Schritten zu Brekke. Der Grüne hatte sich an die Verfolgung der Wherries gemacht, die ihre sichere Beute nur zögernd aufgaben.
    Brekke hat eine! Und das Mädchen! Jetzt auch der Junge, aber sein Tier ist verletzt.
    Brekke sagt, daß bereits eine Menge tot sind.
    Eine merkwürdige Trauer erfaßte F’nor, obwohl er sich einredete, daß die Echsen sicher seit Jahrhunderten an der Küste ausschlüpften und von den Wherries gefressen wurden, wenn sie einander nicht selbst umbrachten.
    Die Starken überleben, meinte Canth ungerührt.
    Insgesamt retteten sie sieben. Mirrim, Brekkes Pflegekind, hatte gleich drei für sich gewonnen: zwei Grüne und einen Braunen, der böse Bißwunden aufwies. Brekke trug eine unverletzte Bronzeechse, ebenso wie der grüne Reiter. Die beiden anderen hatten Blaue ergattert, einen mit einem gebrochenen Flügel.
    »Sieben von mehr als fünfzig«, meinte Brekke traurig, nachdem sie die Kadaver beseitigt hatten.
    »Ein Glück, daß Ihre goldene Kleine sich vom Brutplatz entfernte!«
    »Vermutlich schlüpfte sie als erste aus, oder das Ei lag obenauf«, meinte F’nor.
    Brekke hatte rohes Fleisch mitgebracht, und sie fütterten die jungen Echsen, bis sie satt und träge waren und sich widerstandslos in den Weyr tragen ließen.
    Die Neuigkeit hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und die Aufregung war so groß, daß F’nor zu fürchten begann, seine kleine Königin könnte wieder ins Dazwischen entfliehen.
    Kein Drache fliegt mit vollem Magen, beruhigte ihn Canth. Nicht einmal eine Feuerechse. Und damit begab er sich in seine warme Sandkuhle.
    »Ob er eifersüchtig ist?« fragte F’nor Brekke, die gerade den Flügel des kleinen Blauen schiente.
    Sie sah kurz auf.
    »Weshalb sollte er wohl? In den Augen der Drachen sind die Echsen ein Spielzeug, bestenfalls so etwas wie kleine Kinder, die man schützen und erziehen muß.«
    F’nor warf einen Blick auf Mirrim, Brekkes Pflegekind. Die beiden grünen Echsen schliefen auf den Schultern des Mädchens. Der verletzte Braune, vom Kopf bis zur Schwanzspitze in Verbände gehüllt, hatte es sich auf ihrem Schoß bequem gemacht. Mirrim saß steif da und wagte keinen Muskel zu rühren. Aber ihre Augen leuchteten.
    »Mirrim ist noch zu jung«, meinte er kopfschüttelnd.
    »Sie ist genauso alt wie die meisten Kandidaten bei der Gegenüberstellung. Und in mancher Hinsicht besitzt sie mehr Reife als erwachsene Frauen, die ich kenne.«
    Brekke warf ihrem Zögling einen liebevollen Blick zu.
    »Nein, nein, Mirrim schafft das schon. Sie nimmt sich ihre Pflichten sehr zu Herzen.«
    »Dennoch behaupte ich, daß sie ein wenig jung ist…«
    »Muß man erwachsen sein, um lieben zu können? Bringt Reife immer ein

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