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Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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still, daß Elgion den Klang der Rohrflöten deutlich vernahm.
    »Hast du das gehört?«
    Elgion packte Alemi hart am Arm.
    »Was?«
    »Die Musik!«
    »Welche Musik?«
    Alemi überlegte für einen Moment, ob der Harfner die pralle Sonne nicht vertrug. Aber er horchte selbst angespannt und folgte Elgions Blicken zu den steilen Küstenfelsen. Einen Moment lang klopfte sein Herz schneller.
    »Musik? Unsinn. Die Uferfelsen sind zerfurcht von Höhlen und Spalten. Was du hörst, ist höchstens der Wind …«
    »Oh? Im Moment weht kein Lüftchen.«
    Das stimmte. Alemi hatte sich eben überlegt, wie sie bei der Flaute wieder aufs offene Meer hinauskommen sollten.
    »Und sieh doch!« rief Elgion.
    »Da gähnt ein Riesenloch in der Felswand. Das könnte ein Höhleneingang sein. Alemi, gehen wir doch an Land!«
    »Nur, wenn du zu Fuß heimwandern oder auf die nächste Flut warten willst!«
    »Alemi – das ist Musik! Da bläst jemand die Rohrflöte!«
    Einen Moment lang huschte eine tiefe Trauer über Alemis Züge, die dem Blick des Harfners nicht entging. Und mit einemmal begriff er.
    »Deine Schwester – das vermißte Mädchen!
    Sie schrieb die Lieder. Sie gab den Kindern Unterricht, nicht jener obskure Pflegesohn, der noch vor meiner Ankunft verschwand.«
    »Menolly kann die Rohrflöte nicht spielen, Elgion. Sie zerschnitt sich beim Ausnahmen von Stachelschwänzen die linke Hand und ist seitdem nicht mehr fähig, die Finger zu bewegen.«
    Elgion ließ sich zurücksinken und lauschte den klaren Flötentönen. Es mußte eine Doppel- oder Mehrfachpfeife sein. Und um die zu spielen, brauchte man unbedingt beide Hände. Die Musik schwieg, und der Wind, der nun aufkam, als sie den Schutz der Felsen verließen, trug die Melodie fort.
    »Aber es stimmt, daß Menolly die Kinder unterrichtet hat?«
    Alemi zögerte und nickte dann.
    »Yanus hielt es für eine Schande, daß in der Halbkreis-Bucht ein Mädchen den Harfner ersetzen mußte.«
    »Eine Schande?«
    Wieder einmal verblüffte Elgion die Engstirnigkeit des Fischer-Barons.
    »Obwohl sie ihre Sache so gut machte? Obwohl sie eigene Musikstücke komponierte?«
    »Es hat alles keinen Zweck, Elgion. Sie kann nicht mehr spielen. Sie mochte abends nicht einmal mehr singen, sondern verließ den Saal, sobald sie den Klang deiner Gitarre hörte.«
    Also hatte ich richtig vermutet, dachte Elgion. Jenes hochgewachsene, schmale Mädchen war in der Tat Menolly.
    »Wenn sie lebt, hat sie es schöner hier draußen.
    Wenn nicht …«
    Alemi sprach den Satz nicht zu Ende.
    Gedrückt und schweigsam segelten sie zurück; die Drachen-Steine versanken im violetten Dunst, und die beiden Männer vermieden es, einander anzusehen.
    Jetzt begriff Elgion so manches, was ihn im Zusammenhang mit Menollys Verschwinden gewundert hatte. Er verstand, weshalb man in der Burg nie über sie sprach und auch nicht nach ihr suchte. Für ihn stand fest, daß dieses Mädchen fortgelaufen war. Ein empfindsames Gemüt – und jemand, der so schöne Musik ersann, war empfindsam – mußte das Leben auf der Burg unerträglich gefunden haben.
    Elgion war wütend, daß Petiron sich nicht klarer ausgedrückt hatte.
    Wenn er Robinton nur geschrieben hätte, daß die vielversprechenden neuen Stücke von einem Mädchen stammten! Vielleicht wäre sie dann noch vor ihrem Unfall in die Harfner-Gilde geholt worden.
    »Ich glaube nicht, daß wir in der Bucht jenseits der Drachen-Steine ein Feuerechsen-Gelege finden werden«, unterbrach Alemi die düsteren Gedankengänge des jungen Harfners.
    »Das Wasser reicht heuer bei Flut-Hochstand bis an die Küstenfelsen. Aber ich kenne noch einen Fleck … ich bringe dich gleich nach dem nächsten Fädeneinfall hin. Die Bootsfahrt dauert einen ganzen Tag.«
    Er machte eine Pause.
    »Und du bist sicher, daß man die Feuerechsen beim Ausschlüpfen an sich binden kann?«
    »Wenn du willst, hisse ich die Signalflagge. Dann kannst du N’ton selbst fragen.«
    Elgion war froh um jede Ablenkung von dem heiklen Thema, das seine Freundschaft mit dem jungen Baron zu überschatten drohte.
    »Soviel ich hörte, schafft das jeder. Allerdings werden sie Jungharfner und Seeleute wohl ganz unten auf die Warteliste setzen.«
    »Beim Roten Stern, wenn ich daran denke, wieviel Zeit ich als kleiner Junge damit verbrachte …«
    »Glaubst du, ich nicht?« lachte Elgion.
    Als sie am Spätnachmittag zur Dockhöhle zurückkehrten, schnitt Alemi noch einmal das Thema an, das sie beide bedrückte.
    »Du verstehst,

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