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Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Geschrei in den Sand. Drei der Mädchen bückten sich und halfen der kleinen Königin auf die Beine; dann traten sie zögernd zurück und schauten Brekke an. Menolly wagte nicht zu atmen. Brekke schien nicht zu bemerken, was rund um sie vorging. Sie wirkte kraftlos, gebrochen. Die kleine Königin wandte Brekke den Kopf zu, starrte sie mit riesigen, glitzernden Augen an … In diesem Moment sah Menolly aus dem rechten Augenwinkel, wie eine Bronze-Echse über die Brutstätte schwirrte. Doch nicht etwa Taucher? Aber das konnte nicht sein, denn die Echse umflog mit einem hellen, zornigen Kreischen den Kopf des kleinen Golddrachen. Mit einem Schrei wich die junge Königin zurück und breitete instinktiv die Flügel aus, um ihre empfindlichen Augen zu schützen.
    Drachen auf den Felsvorsprüngen begannen warnend zu trompeten, und Ramoth schüttelte die Schwingen. Eines der Mädchen warf sich zwischen die Königin und den kleinen Angreifer.
    »Berd! Nicht!« Auch Brekke lief los und streckte die Arme nach der zornigen kleinen Bronze-Echse aus.
    Die junge Drachenkönigin wimmerte und barg ihren Kopf im Schoß des Mädchens, das sich schützend vor sie gestellt hatte. Die Fremde sah einen Moment lang zu Brekke hinüber, angespannt, beunruhigt. Dann streckte Brekke lächelnd die Hand aus. Die Geste dauerte nur einen flüchtigen Moment, dann stieß die kleine Königin das Mädchen gebieterisch an und meldete, daß sie Hunger hatte.
    Als Brekke sich abwandte, war sie nicht mehr die Schlafwandlerin von vorher. Sie ging mit gezielten Schritten zum Ausgang, umflattert von der kleinen Bronze-Echse, die zugleich schimpfte und schmeichelte – genau wie Prinzessin, wenn Menolly etwas tat, das ihr nicht paßte.
    Menolly merkte erst, daß sie weinte, als ihr dicke Tränen auf die bloßen Arme tropften. Sie warf einen hastigen Blick zu den Bergleuten, aber die beachteten sie nicht. Sie verfolgten angespannt, was sich auf der Brutstätte abspielte. Aus ihren Gesprächen schloß sie, daß ein Junge ihrer Gilde zu den Auserwählten gehörte und sie nun ungeduldig darauf warteten, ob er Erfolg hatte. Einen Moment lang war Menolly wütend auf die groben Klötze. Hatten sie etwa nicht Brekkes Heilung mitangesehen? Begriffen sie nicht, was für ein Wunder das war? Ach, und wie glücklich Mirrim jetzt sein würde!
    Menolly ließ sich erschöpft zurücksinken, völlig im Bann der emotionsgeladenen Ereignisse.
    Und Brekkes Gesichtsausdruck, als sie unter dem Torbogen durchging! Manora war da und strahlte, und der fremde Mann, der wohl F’nor sein mußte, hob Brekke auf seine Arme und trug sie hinaus. In seinen müden Zügen spiegelte sich Erleichterung und Freude.
    Aus dem Triumphgeschrei der Bergleute schloß Menolly, daß ihr Kandidat es geschafft hatte, auch wenn sie nicht genau erkannte, welchen der Jungen sie meinten. Die meisten Bewerber hatten inzwischen einen Drachen als Partner gewonnen und versorgten mit Eifer die ungeschickten, hungrigen kleinen Tiere.
    Menolly saß da und freute sich über Brekke, aber auch über die Entschlossenheit und den Mut der Bronze-Echse, die sogar Ramoths Zorn getrotzt hatte. Warum, überlegte sie, wollte Berd nicht, daß Brekke eine neue Königin für sich gewann? Egal. Immerhin hatte das Experiment Brekke aus ihrer Lethargie gerissen.
    Drachen landeten jetzt in der Brutstätte, und ihre Reiter halfen den Jungen oder geleiteten Gäste nach draußen. Die Ränge leerten sich. Bald sah sie nur noch einen Mann mit den Abzeichen des Burgherrn in der ersten Reihe sitzen, an seiner Seite zwei Jungen. Der Mann sah so müde aus, wie sie sich fühlte. Dann stand einer der Buben auf und deutete zu dem kleinen Ei an der Seite, das nicht einmal schaukelte.
    Vielleicht liegt ein totes Junges darin, dachte Menolly. Manchmal wurden auch Kinder tot geboren. Das hatte sie von den Frauen in der Burg gehört. Möglich, daß es sich bei den Drachen ähnlich verhielt.
    Der Junge lief jetzt bis ans Ende der Sitzreihe. Zu Menollys Verblüffung sprang er hinunter in die Brutstätte und begann mit den Fäusten gegen das Ei zu trommeln. Seine Rufe weckten die Aufmerksamkeit des Weyrführers und der Handvoll Jungen, die bei der Gegenüberstellung leer ausgegangen waren. Der Burgherr sprang hoch und hob beschwörend die Hände. Der andere Junge schrie seinem Freund etwas zu.
    »Jaxom, was tust du da?« rief der Weyrführer.
    In diesem Moment zerbarst das Ei, und der Junge brach ein paar Stücke von der Schale ab. Man sah, wie ein

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