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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gegenteil?«
    »Alle. Auf Ruatha. Und anderswo. Sie spotten, er sei nur eine zu groß geratene Feuer-Echse. Das haben Sie sicher auch schon gehört.«
    Lioth zischte. Tris flatterte erschrocken hoch, aber Ruth summte zufrieden vor sich hin, und die anderen beruhigten sich wieder.
    »Ich weiß, daß viel Unsinn geredet wird«, erklärte N’ton und legte Jaxom eine Hand auf die Schulter. »Aber jeder Drachenreiter, den ich kenne, weist solches Geschwätz scharf zurück – hin und wieder sogar handgreiflich.«
    »Wenn… wenn Sie ihn auch für einen Drachen halten – warum darf er dann keiner sein?«
    »Darf er doch!« N’ton warf Ruth einen schrägen Blick zu, als habe der sich in den letzten Sekunden irgendwie verändert.
    »Ich meine – ein Drache wie alle anderen, die Feuerstein fressen und gegen die Fäden ankämpfen.«
    »Ach so.« N’ton schnitt eine Grimasse. »Das ist es also. Sieh mal, Junge…«
    »Da steckt Lytol dahinter, habe ich recht? Er will nicht, daß ich mit Ruth auf Sporenjagd gehe. Deshalb darf ich Ruth auch nicht beibringen, Feuerstein zu kauen.«
    »Da täuschst du dich, Jaxom…«
    »Woran liegt es dann? Es gibt keinen Fleck auf ganz Pern, den wir nicht auf Anhieb finden. Ruth ist klein, aber fliegt schneller als die meisten Drachen und besitzt eine ungeheure Wendigkeit…«
    »Es geht nicht darum, ob er kämpfen kann, Jaxom«, sagte N’ton und hob die Stimme ein wenig, damit sich der junge Baron seine Worte einprägte. »Es geht darum, ob es auch ratsam ist.«
    »Schon wieder Ausflüchte!«
    »Nein.« N’tons bestimmte Antwort durchdrang Jaxoms Abwehr. »Der Flug mit einem Kampfgeschwader während des Fädeneinfalls ist gefährlich. Ich will deinen Mut nicht heruntersetzen, aber, so tüchtig du sein magst, und so flink und geschickt Ruth ist – ihr wärt ein Hindernis in einem Kampfgeschwader. Du hast weder das Training noch die Disziplin…«
    N’ton packte Jaxom hart an beiden Schultern, um seine Aggressivität zu durchbrechen.
    »Es ist nicht nur das Training.« N’ton holte tief Luft. »Ich sagte bereits, daß deine oder Ruths Fähigkeiten nicht zur Debatte stehen; das Ganze ist einzig und allein eine Frage der Taktik. Pern kann es sich nicht leisten, den jungen Herrscher von Ruatha oder den einzigen weißen Drachen, den es gibt, zu verlieren.«
    »Aber ich bin auch nicht Herrscher von Ruatha! Noch nicht. Lytol bestimmt. Er trifft alle Entscheidungen… Ich höre nur zu und nicke mit dem Kopf wie eine Wherhenne, die zu lange in der Sonne gesessen hat.« Jaxom stockte, als ihm zu Bewußtsein kam, daß er Lytol kritisierte. »Ich meine, mir ist klar, daß Lytol die Burg verwalten muß, bis mich die Barone bestätigen… und ich will im Grunde auch nicht, daß Lytol von Ruatha fortgeht. Aber wenn ich als Drachenreiter leben könnte, käme es gar nicht zu diesem Konflikt. Begreifen Sie das?«
    Als Jaxom den Ausdruck in N’tons Augen las, ließ er die Schultern sinken. »Sie begreifen es, aber die Antwort bleibt Nein! Es würde noch mehr Konflikte heraufbeschwören, größere Streitereien, nicht wahr? Also muß ich wie bisher weitermachen – kein echter Burgherr, kein echter Drachenreiter… höchstens ein echtes Problem für alle.«
    Nicht für mich, widersprach Ruth gekränkt und stupste ihn mit der Schnauze an.
    »Du bist kein Problem, Jaxom, aber ich sehe, daß du eines hast«, erwiderte N’ton ruhig und freundlich. »Wenn ich entscheiden dürfte, würde ich dich in einem Geschwader mitfliegen lassen. Dir täte es gut, und du hättest den anderen Baronen etwas voraus.«
    Einen hoffnungsvollen Moment lang glaubte Jaxom, N’ton würde ihm das sehnlich erwartete Angebot machen.
    »Wenn es meine Entscheidung wäre, Jaxom. Aber sie ist es nicht und kann es nicht sein. Dennoch…« – N’ton machte eine Pause, und sein Blick glitt prüfend über Jaxoms Züge –, »man sollte die Angelegenheit zur Diskussion stellen. Du bist alt genug, um als Herr von Ruatha bestätigt zu werden – oder zumindest, um etwas Nützliches zu leisten. Ich werde mit F’lar und Lytol sprechen.«
    »Und Lytol wird sagen, daß ich der Burgherr bin, und F’lar wird sagen, daß Ruth nicht groß genug für ein Kampfgeschwader ist…«
    »Und ich werde überhaupt nichts sagen, wenn du dich wie ein bockiges Kind benimmst.«
    Ein lautes Trompeten unterbrach sie. Zwei Drachen kreisten über der Wiese und gaben zu verstehen, daß sie landen wollten. N’ton winkte ihnen zu und begab sich mit raschen Schritten

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