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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vorüber ist.« Er lächelte ihr zu. »Inzwischen können wir uns deine Notizen über die Mentazucht ansehen. Fancy ist eine Menta, kein einheimischer Zwergdrache.«
    Plötzlich war die Luft erfüllt von kreischenden, schreienden, trompetenden und völlig verängstigten Zwergdrachen.
    »Wo waren die kleinen Plagegeister denn?« fragte Paul. »Pfui Teufel! Sie stinken!« Er riß sich die Mütze vom Kopf und schwenkte sie heftig vor seinem Gesicht hin und her.
    Bay hielt sich die Nase zu und eilte zum Haus. »Und wie! Eindeutig nach Schwefel.«
    Sechs Zwergdrachen lösten sich aus dem Wirbel, stießen auf Bay und Pol herab, schlugen von hinten auf sie ein und drängten sie mit schrillen Schreien zur Eile.
    »Ich habe tatsächlich den Eindruck, als wollten sie uns ins Haus scheuchen, Pol«, sagte Bay. Als sie stehenblieb, um dieses exzentrische Verhalten genauer zu studieren, packte ihre Königin sie an den Haaren, und die zwei Bronzefarbenen krallten sich in ihre Tunika und zerrten sie weiter. Die Schreie wurden immer aufgeregter.
    »Ich glaube, du hast recht. Und bei anderen Leuten machen sie es genauso.«
    »Ich habe noch nie so viele Zwergdrachen gesehen. Normalerweise kommen sie doch nicht in solchen Scharen hierher«, fuhr Bay fort und tat den Tieren den Gefallen, einen schwerfälligen Trab anzuschlagen. »Die meisten sind wilde! Sieh nur, wieviel kleiner einige von den Königinnen sind. Und überwiegend Grüne. Faszinierend.«
    »Äußerst faszinierend«, stimmte Pol zu und beobachtete amüsiert, daß die Zwergdrachen, die ihre speziellen Freunde waren, sich mit ihnen ins Haus gedrängt hatten und sich nun gemeinsam bemühten, die Tür hinter den Menschen zu schließen. »Sehr bemerkenswert.«
    Bay saß schon am Terminal. »Es muß sich offensichtlich um etwas handeln, was für sie wie für uns gefährlich ist.«
    »Es wäre mir lieber, wenn sie sich irgendwo niederlassen würden«, sagte Pol. Die Zwergdrachen schossen im Wohnraum umher, ins Schlafzimmer, ins Badezimmer und sogar in den Anbau, den sich die beiden Wissenschaftler als kleines, aber gut ausgestattetes Heimlabor eingerichtet hatten. »Das geht ein bißchen zu weit. Bay, sag deiner Königin, sie soll sich hinsetzen, dann werden die anderen schon folgen.«
    »Sag es ihr selbst, Pol, ich rufe gerade das Verhaltensprogramm auf. Sie gehorcht dir ebenso wie mir.«
    Pol versuchte, Mariah auf seinen Arm zu locken, aber sie war kaum gelandet, als sie auch schon wieder davonflatterte, und die anderen hinterher. Ein Stückchen ihres Lieblingsfischs fand keine Beachtung. Für Pol war das Ganze allmählich nicht mehr komisch. Er blickte aus dem Fenster, um zu sehen, ob andere Tiere ebenfalls von dieser Massenhysterie erfaßt waren, und stellte fest, daß die Plätze wie ausgestorben dalagen. Drüben bei den Veterinärschuppen sah er Staubwolken aufsteigen, und dazwischen flitzten wie dunkle Schatten Zwergdrachen hin und her und versuchten, das Vieh zusammenzutreiben. Von ferne hörte er das mißtönende Geschrei verängstigter Tiere.
    »Hoffentlich gibt es dafür eine Erklärung«, murmelte er und blieb hinter Bay stehen, um auf den Bildschirm zu schauen. »Bei meiner Seele, sieh dir mal Bettys Haus an!« Er zeigte über den Schirm hinweg zum Fenster hinaus auf ein Gebäude, das völlig unter einer Masse von Zwergdrachen verschwand. »Mein Gott, soll ich rübergehen und fragen, ob sie Hilfe brauchen?«
    Als er nach dem Türöffner greifen wollte, schoß Mariah zornig kreischend auf ihn los, stieß seine Hand beiseite und kratzte ihn.
    »Geh nicht raus, Pol! Bleib hier! Sieh doch nur!«
    Bay hatte sich halb aus ihrem Stuhl erhoben und war in dieser Stellung erstarrt, in ihrem Gesicht stand das nackte Entsetzen. Pol legte ihr schützend den Arm um die Schultern, und dann hörten sie beide, wie ein schrecklicher Regen auf Landing herunterzischte, und sahen, wie einzelne längliche ›Tropfen‹ auf die Oberfläche trafen. Manchmal fielen sie nur in den Staub, dann wieder wickelten sie sich um Sträucher und Gräser, und alles verschwand, nur vollgefressene, schneckenähnliche Gestalten blieben übrig, die weiter in rasendem Tempo über alle grünen Pflanzen herfielen, die ihnen in den Weg kamen. Pols herrlicher Garten war im Nu eine Wüste voll sich windender, grauweißer ›Dinger‹, die in Sekundenschnelle mit jeder neuen Beute weiter anschwollen.
    Mariah stieß einen heiseren Schrei aus und verschwand. Die anderen fünf Zwergdrachen folgten ihr sofort.
    »Ich

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