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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Höhle verbringen mußte. An einem Tag schwamm er nicht mit den Delphinen hinaus, sondern nahm sämtliche Seile, die er gemacht hatte, und zäunte nicht weit von der Höhle einen Pferch für die Stute ein; hier war genug Gras, der Platz war vor der Sonne geschützt und ein kleiner Bach durchfloß ihn, so daß Delky Trinkwasser hatte. Da er an seiner Höhlenwand einen Kalender führte, an dem er die Tage mit Fädenfall markierte, konnte er sie immer drinnen behalten, wenn ein solcher drohte. Nun machte es ihm weniger aus, daß sie eingesperrt war. Da es keine anderen Renner gab, die sie hätten weglocken können, war auch Delky mit der neuen Anordnung offensichtlich zufrieden.
    Daher war er entsetzt, als er eines Abends spät nach Hause kam und Hinweise auf einen blutigen Kampf fand, bei dem Delky die Büsche niedergetrampelt und die Bäume mit Huftritten gezeichnet hatte; der Renner war nirgends mehr zu sehen. Als Readis die kleine Koppel nach Spuren eines Angreifers absuchte, fand er schließlich Pfotenabdrücke, und so war klar, daß seine alte Freundin einer der großen Raubkatzen zum Opfer gefallen war. Er gab sich die Schuld daran und war noch Tage nach Delkys Verschwinden untröstlich. Die Größe der Pfotenabdrücke hielt ihn davon ab, das Raubtier zu verfolgen, denn zu seiner Verteidigung hatte er nur ein Messer. Für eine Verfolgungsjagd auf eines der großen Raubtiere hatte sein Vater immer alle Männer der Siedlung zusammengetrommelt. Später, als seine Trauer sich ein wenig gelegt hatte, vermißte Readis Delky auch aus praktischeren Gründen: nun konnte er keine Schnur mehr aus ihren kräftigen Schwanzhaaren flechten.
    Außerdem besaß er nur noch sehr wenige Kleidungsstücke. Offensichtlich hatten die Delphine andere Menschen nicht über seinen Aufenthaltsort in Kenntnis gesetzt. Trotz seines reichen und aufregenden Lebens mit der Schule gab es manchmal Momente, in denen er fast gewünscht hätte, sie hätten ihm in dieser Hinsicht nicht gehorcht. Doch dann sagten oder taten Cal oder Tursi oder Loki, die Dichterin, immer etwas, was ihn fröhlich stimmte, und er war dann so glücklich, Teil ihres Lebens zu sein, daß seine Stimmung sich wieder besserte.
    Die schlimmste Phase der stürmischen Jahreszeit war vorüber, und nun konnte er junge Pflanzentriebe sammeln und seine Nahrung aus Fisch und den noch verbliebenen Wurzelfrüchten im Umkreis seiner Höhle damit ergänzen. Am besten würde er in der Lichtung, in der er Delky eingezäunt hatte, einen Garten anlegen. Ihr Mist wäre ein guter Dünger. Er wußte, was er pflanzen wollte und wo er die Pflänzchen hernehmen mußte, und so schwamm ein paar Tage lang nicht mit den Delphinen aufs Meer hinaus, sondern kümmerte sich um seinen Garten. Dabei stieß er auf Delkys Schweif. Beinahe hätte er ihn nicht mit in die Höhle genommen. Lieber hätte er ihn der Stute zu Ehren begraben, doch dann siegte die Vernunft über das Gefühl, und so bündelte er das lange Haar und stopfte es in seinen Tragesack.
    Auf dem Rückweg hörte er die Glocke das Berichtsignal läuten und rannte so schnell los, wie er es mit den kostbaren Stecklingen und Keimlingen, die er gesammelt hatte, nur wagte. Das regelmäßige Schwimmen hatte die Muskeln seines schlimmen Beins gekräftigt, so daß er eine beträchtliche Geschwindigkeit entwickelte; allerdings war er außer Atem, als er bei der Höhle ankam.
    Nur ein einziger Delphin schwamm dort bei der Glocke, und das überraschte ihn. Es war zudem der größte Delphin, den er je gesehen hatte. Das hätte ihn eigentlich stutzig machen sollen.
    »Hier bin ich, hier bin ich«, stieß er atemlos hervor und lehnte sein Bündel gegen die Innenwand der Höhle, bevor er zum Wasserbecken trat. »Ist ein Delphin verletzt? Wo ist Cal? Und Tursi?«
    »Sie kommen, wenn ich sie rufe« , erklärte das Delphinweibchen, reckte den prachtvollen Kopf und hob die Brustflossen aus dem Wasser.
    »Bist du verletzt? Hast du einen Blutfisch?«
    »Ja, ich komme zu dir, damit du einen Blutfisch entfernst«, erwiderte sie. »Er läßt sich nicht wegkratzen.«
    Sie drehte sich auf die Seite und schob sich langsam an ihn heran, bis er, bedenklich nahe an ihren Geschlechtsorganen, den Blutfisch sah.
    »Gut, daß ich mein Messer geschliffen habe«, meinte er und glitt ins Wasser. »Komm bitte hier herüber. Wie heißt du denn?« Bei dieser Frage machte er drei kräftige Schwimmzüge bis zu einem Felshöcker unter Wasser, auf dem er stehen konnte, während er

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