Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zahlreichen mit Exoskeletten versehenen Kreaturen und die fremdartigen Wasserpflanzen reichten aus, um einen Meeresbiologen ein Leben lang zu beschäftigen. Liu trug Proben von grünen und roten Algen zusammen und entdeckte längs der Küstenlinie ein paar interessante Fungi, von denen sich einige aus eigenem Antrieb bewegten.
    In der Abenddämmerung tauchten draußen in der Bucht gelegentlich größere Meerestiere auf, vermutlich um zu jagen und zu fressen.
    Die Entdecker verbrachten ein paar erquickliche Stunden damit, den Strand nach Exemplaren von pflanzlichem und tierischem Leben abzusuchen. Aus Ästen und abgestorbenen Farnwedeln entfachte Liu auf dem Sand ein Feuer. Nachdem sie ihre Schutzmonturen abgelegt hatten, setzten sie sich hin und verputzten ihre Essensrationen, wobei sie gelegentlich Insekten einfingen, die von den Flammen angezogen wurden.
    »Wahrscheinlich sind das die Bestäuber, die wir brauchen«, sinnierte Liu, während er in das Glasrohr mit den erbeuteten Insekten starrte. Eines hielt in seinem panischen Flug inne, so daß sich die Doppelflügel erkennen ließen. »Lauter kleine Krabbler. Mir wäre etwas wohler, wenn wir auf größere Viecher stoßen würden. Die Aufnahmen von den Sonden hätten auf den Grasebenen eigentlich irgendwelche Wiederkäuer oder Pflanzenfresser zeigen müssen.«
    »Und was ist mit diesen enormen geflügelten Biestern, die wir vor kurzem gesehen haben?« wandte Ben ein und schnob durch die Nase. »Irgendwie erinnern sie mich an fliegende Barkassen, dickbäuchig, schwerfällig und vollgestopft.«
    »Sicher, aber was fressen sie? Und wem dienen sie wiederum als Beute?« fragte Liu mürrisch.
    »Vielleicht befindet sich der Planet in einer Zwischeneiszeit«, spekulierte Shavva. Sie wollte nicht, daß man an dieser Welt etwas auszusetzen fand, obwohl sie wußte, wie unprofessionell diese Einstellung war – und höchst bedenklich obendrein. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, ›nach Hause‹ gekommen zu sein, und dieser unerklärliche Eindruck von Geborgenheit beeinflußte immer mehr ihr Urteil über diese Welt.
    Kritisch zog Liu die Nase hoch. »Die Umweltbedingungen sind wie geschaffen für große Pflanzenfresser. Es muß sie einfach geben.«
    »Wenn es sie gibt, finden wir sie auch. Falls nicht…« Resigniert zuckte Shavva die Achseln.
    Anderntags wagten sie sich bis zur Eiskappe der südlichen Hemisphäre vor, sammelten Proben der gefrorenen Kruste und der tiefergelegenen Erdschichten, soweit sie sie mit ihrem Bohrgerät erreichen konnten. Danach widmeten sie sich der Nordhalbkugel, die der Winter fest im Griff hatte. Mittlerweile hatte sich Liu bis hin zur Paranoia in das Thema der nicht vorhandenen größeren Lebensformen verbissen. Bis jetzt hatten sie lediglich ein paar Reptilien gesehen, mit einem Schuppenpanzer versehene Echsen, die sich in der Sonne aalten.
    »Für meinen Geschmack sind die groß genug, vielen Dank«, kommentierte Shavva, als sie nur um Haaresbreite den Annäherungsversuchen eines zehn Zentimeter dicken, sieben Meter langen Exemplares entgangen war.
    Und überall sichteten sie Scharen von Lius fliegenden Barkassen.
    »Wherries, so nannte man sie damals«, platzte er unvermittelt an jenem Nachmittag heraus. »Frachtkähne, die zwischen England und dem europäischen Festland hin und her pendelten. Wherries! Und im Protokoll muß erwähnt werden, daß sie anscheinend die größten Lebewesen auf diesem Planeten darstellen. Vielleicht übernimmt man den Ausdruck.« Es kam nur selten vor, daß Liu vom Vorrecht des EV-Teams Gebrauch machte, Neuentdeckungen mit Namen zu versehen.
    Es gab zwei unterschiedliche Typen dieser kräftigen vogelartigen Geschöpfe, die durch heiseres Gekrächze und ein aggressives, räuberisches Verhalten auffielen: Grellbunt gefiederte, kleinere Flieger, und dann noch tausend verschiedene Arten von ›ekligen Krabbeltieren‹, wie Shavva sie nannte, sowohl im Binnenland als auch an den Küsten.
    An den südlichen Stränden hatten sie auch Eierschalen entdeckt, deren Splitter und Scherben vermutlich im Sand vergrabene Nester bedeckten. Von den eierlegenden Kreaturen oder der ausgeschlüpften Brut bekamen sie kein einziges Exemplar zu Gesicht.
    In einer gewaltigen Teergrube stießen sie auf die Überreste von Fossilien, die gut und gern fünfzigtausend Jahre alt waren. Ein Stück war so gut erhalten, daß sich das abgenutzte Gebiß eines Pflanzenfressers erkennen ließ. Vielleicht stellten diese Fossilien die Wiederkäuer

Weitere Kostenlose Bücher