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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Null Komma achtundneunzig KPs zu verbrennen. Gehorsam gierte die Gig nach steuerbord, und er spürte, wie glatt sie auf das Ruder ansprach. Plötzlich setzten die Triebwerke mit einem leisen Wutsch aus, was bedeutete, daß die Tanks leer waren.
    Hatte die Erica die Kurskorrektur beendet? Oder waren die Triebwerke vorzeitig ausgefallen? Der Spielraum war so verdammt eng! Wenn sie es geschafft hatten, mußte die Amherst jeden Moment in ihrem Blickfeld auftauchen… falls das Manöver vollständig ausgeführt worden war.
    Wie die beiden Offiziere neben ihm, beugte sich Benden instinktiv vor und spähte angestrengt in den endlosen Raum, der sich vor ihnen auftat.
    »Mein Radarschirm zeigt ein Signal an, Lieutenant«, verkündete Nev mit unverhohlener Erleichterung. »Es kann nur die Amherst sein. Ich glaube, wir sind aus dem Schneider.«
    »Jetzt müssen wir nur noch so nahe herankommen, daß sie eine Magnetleine zu uns herüberschießen können«, murmelte Benden.
    Nev stieß einen Freudenschrei aus. »Das ist sie!« Er zeigte mit dem Finger. Benden mußte ein paarmal blinzeln, um sicher zu sein, daß er tatsächlich die Positionslichter der Amherst sah, ihren sicheren Hafen. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre selbst in lauten Jubel ausgebrochen.
    In diesem Moment tönte eine spöttische Stimme aus dem Kom-Gerät. »Gut gemacht, Lieutenant.« Auf dem Bildschirm erschien der Captain, den Kopf schräg geneigt, die rechte Augenbraue fragend nochgezogen. »Versuchen Sie, Ihrem ausgefuchsten Onkel nachzueifern?«
    »Nicht bewußt, Ma'am, das versichere ich Ihnen, aber ich würde mich freuen zu hören, daß Kurs und Geschwindigkeit der Gig ein Andockmanöver zulassen.«
    »Kein Tropfen Sprit mehr im Tank, was?«
    »Sie haben's erfaßt, Ma'am.«
    Captain Fargoe blickte nach links, dann schaute sie wieder direkt auf den Schirm, während der Hauch eines Lächelns ihre Lippen umspielte. »Gerade noch mal hingehauen, Lieutenant. Gleich nach dem Andocken erwarte ich Ihren und Lieutenant Ni Morganas Bericht. Während der Reise hatten Sie Zeit genug, hundert Protokolle zu schreiben.«
    »Captain, ich muß mich um die Passagiere kümmern.«
    »Das übernimmt das medizinische Team, Ross. Sie haben Ihren Teil getan, indem Sie die Leute hierher brachten. Mich interessieren die Berichte.«
    Der Schirm verdunkelte sich.
    »Ist Ihr Protokoll fertig, Ross?« fragte Ni Morgana mit verschmitztem Grinsen, während sie ihren Sessel zu ihm herumschwenkte.
    »Und was ist mit Ihrem Bericht?«
    »Ach, der ist komplett. Ich schrieb, daß Kimmer vermutlich Selbstmord verübte.«
    Benden nickte, froh über ihre Unterstützung. »Es muß Suizid gewesen sein, Saraidh. Mit Luftschleusenverriegelungen kannte er sich viel besser aus als Shensu oder seine Brüder«, sagte er gedehnt, jedes Wort überdenkend. »Angesichts der Tatsache, daß wir seine Pläne vereitelten, wollte er einfach nicht mehr weiterleben. Für mich klingt das plausibel. Verdammter Idiot! Er muß doch gewußt haben, wie gefährlich überladen das Schiff war. Durch seine Habgier hätte er uns alle umbringen können.« Das wurmte Benden.
    »Klar, und um ein Haar wäre es sogar dazu gekommen. Ich glaube, er hoffte, durch seinen Tod einen Mordverdacht auf die Brüder zu lenken, weil die sein Ableben wohl am meisten wünschten«, fuhr Ni Morgana fort. »Das hätte ihm so passen können, die Zukunft der jungen Leute zu verpfuschen. Und nach Möglichkeit noch einen Benden zu diskreditieren.«
    Als sie hörte, wie Benden scharf den Atem einsog, berührte sie seine Hand und veranlaßte ihn, sie anzuschauen. »Sie können immer noch stolz auf Ihren Onkel sein, Ross. Sie haben gehört, was Shensu sagte, und wie sehr er ihn für seinen Einsatz bewunderte, als die Katastrophe über den Planeten hereinbrach.«
    Benden neigte den Kopf. In seinen Blick stahl sich Bedauern. »Ein Kämpfer bis zum Schluß… und ein ganzer Planet war nötig, um ihn in die Knie zu zwingen.«
    »Schade um den Planeten Pern«, meinte Saraidh traurig. »Es liegt nicht an dieser Welt, trotzdem werde ich empfehlen, das System zur Sperrzone zu erklären. Ich habe ein paar Berechnungen angestellt – die ich mit den Bordcomputern der Amherst überprüfen werde – und mir noch einmal die Original EVC-Protokolle angesehen. Es passierte nicht zum ersten Mal, daß der Oort'sche Organismus auf Pern abregnete. Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Ungefähr alle zweihundertundfünfzig Jahre, plus/minus eine Dekade,

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