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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sehr streng und setzt immer nur sein eigenes Können als Maßstab«, vertraute das Mädchen ihrem Bruder Landon an. Dann fügte sie in völlig verändertem, beinahe hämischen Tonfall hinzu: »Ich freue mich schon darauf, wenn er erkennt, dass Robinton mehr Talent in seinem kleinen Finger hat als er es sich je träumen lassen würde. Der Junge ist seinem Vater jetzt schon haushoch überlegen, und daran ändern auch Petirons raffinierteste Kompositionen nichts.«
    Woher wusste Halanna von Robintons genialer Begabung? Sie hatte dem Kind nie eine besondere Beachtung gezollt. Im Gegenteil, sie schien Robie geflissentlich zu ignorieren, selbst wenn sie in Merelans Quartier Unterricht nahm und der Kleine anwesend war. Und wieso empfand Halanna diese Schadenfreude, weil der Sohn mehr Talent besaß als der Vater?
    Dieses Problem bereitete Merelan viel Kopfzerbrechen, und ständig versuchte sie sich einzureden, Petiron käme gar nicht umhin, glücklich zu sein, sowie ihm die Genialität seines Sohnes dämmerte.
    Denn Robinton war ein musikalisches Genie. Er stürzte sich auf die Musik, wie andere Kinder sich auf Spielzeug oder Süßigkeiten stürzen. Sie wusste, dass er akribisch geschriebene Notenblätter mit allerhand Liedern und Melodien in einem geheimen Versteck aufbewahrte. Washell und Bosler hatten es ihr erzählt.
    Sie meinten, die Stücke seien vortrefflich und hatten dabei bedeutungsvolle Blicke getauscht. Und dann entdeckte sie die Trommel, die er selbst angefertigt und dann im Perkussions-Orchester benutzt hatte.
    »Meister Gorazde hat mir geholfen«, erklärte er, als er die Trommel mit nach Hause brachte. Mit seinem nicht ganz sauberen Zeigefinger fuhr er die blauen und roten Linien nach, die den Rand zierten. »Die Farbe habe ich ganz allein aufgetragen. Und ich durfte das Trommelfell zuschneiden.« Seine Augen wurden groß und rund, als er ihr vorführte, wie er das Messer handhabte. »Zum Schluss habe ich die Nägel eingeschlagen.« Merelan fiel auf, wie akkurat die Messingnägel angebracht waren. »Meister Gorazde hat die Stellen, wo die Nägel hinkamen, mit Punkten markiert, damit es später schön gleichmäßig aussieht.« Beinahe andächtig strich er mit der Fingerkuppe die glänzende Reihe von Nägeln nach. »Eine Trommel zu machen, ist schwer.« Lächelnd schaute er zu seiner Mutter hinauf.
    »Liebling, eine so schöne Trommel habe ich noch nie gesehen. Ich wette, du könntest sie bei der nächsten Versammlung am Stand der Harfner verkaufen.«
    Er presste die Trommel, die breiter war als er, gegen seine Brust. »Nein, die nicht. Es ist meine erste Trommel, und ich muss noch viel lernen, ehe Meister Gorazde ihr das Harfnersiegel aufdrückt.«
    Merelan spürte einen leisen Stich im Herzen, als sie zusah, wie Robie die Trommel vorsichtig auf ein Regal neben dem Arbeitstisch seines Vaters absetzte. Vielleicht würde Petiron die Trommel bemerken und einen Kommentar dazu abgeben.
    Zwei Tage später war sie weg. Und als Merelan die Trommel suchte, fand sie sie versteckt in den Tiefen von Robies Kleiderkiste. Er benutzte das Instrument nie wieder.
    »Trommel? Welche Trommel?« fragte Petiron verblüfft, als sie wie beiläufig die Sprache darauf brachte.
    »Die, die Robie für das Perkussions-Orchester zur Sonnenwendfeier gemacht hat.«
    Petiron furchte die Stirn. Seine ungeheuchelte Ahnungslosigkeit fuchste sie so sehr, dass sie es bereute, ihn gefragt zu haben. Dass die kleine, mit so viel Liebe hergestellte Trommel versteckt worden war, hätte ihr als Warnung dienen müssen.
    »Ach, die!« Mit einer abfälligen Handbewegung drehte er sich um und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. »Wenn ich gewusst hätte, dass Robie sie gebastelt hat, hätte ich sie niemals mit dem Harfnersiegel versehen.«
    Jählings stand Merelan auf, murmelte, sie müsse ganz eilig zu Lorra, und verließ das Zimmer. Wäre sie noch einen Augenblick länger geblieben, hätte sie sich in Tränen aufgelöst oder ihrem gefühllosen Ehemann etwas an den Kopf geworfen.
    Hastig warf sie sich eine Jacke über die Schultern, dann hetzte sie, ohne eine Pause einzulegen, die Treppen hinunter. Als sie hinaustrat in die abendliche Kühle, wusste sie, dass sie ihrem Mann gegenüber nie wieder Robies Musikalität erwähnen würde. Ein so talentiertes Kind hatte Petiron gar nicht verdient.
    ***
    »Robinton ist den anderen Kindern weit voraus«, erklärte Kubisa Merelan anlässlich der alljährlichen Einstufung, die im Frühling stattfand. »Er

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