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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ins Wasser gingen. Aber vielleicht kamen sie auch aus einer Gegend mit einem tropischen Klima und genossen die Abkühlung.
    »Lolanth spürte eine starke Präsenz«, antwortete der andere Reiter, J'lantir. »J'trel könnte uns Genaueres verraten, M'tal, aber ich tippe darauf, dass hier ein junges Mädchen wohnt, welches sogar einen goldenen Drachen für sich gewinnen könnte. Allerdings …« Die Stimme klang zweifelnd und brach ab.
    »Was ist? Sprich dich ruhig aus«, forderte der Reiter, der M'tal genannt wurde, seinen Kameraden auf.
    »Nun ja, Lolanth teilt mir mit, dass dieses Mädchen in konstanter Dunkelheit lebt«, fuhr M'tal perplex fort.
    »Ob das Mädchen gefangen gehalten wird? Schwebt sie vielleicht in Gefahr?«
    »Ich weiß es nicht. Lolanth glaubt, das Mädchen hat schon seit langer Zeit kein Licht mehr gesehen«, gab J'lantir zurück.
    »Könnte es sein, dass sie blind ist?«
    »Das könnte es sein«, pflichtete J'lntir ihm bei. »Ein Jammer, wenn jemand ein so großes Talent zum Drachenreiter besitzt und nicht in der Lage ist, es zu nutzen.«
    Die Stimmen wurden leiser, als die Männer auf den Schuppen des Wachwhers zugingen.
    »Dieses Camp gehört zu Telgar - aber D'gan lässt nicht nach jungen Talenten suchen«, sagte M'tal nach einer Weile. »Ich finde, wir sollten unsere Entdeckung vorerst für uns behalten.«
    »Du hast Recht«, erwiderte J'lantir.
    »Ah, man erwartet uns bereits«, rief M'tal und lachte fröhlich. »Gaminth erzählt mir, dass Kisk neugierig auf Jolanth ist und gern nach draußen kommen möchte.«
    »Tja, jedenfalls wissen wir jetzt, dass Kisk sich mit Drachen verständigen kann«, meinte J'lantir vergnügt. »Ich habe Lolanth angewiesen, dem Wachwher zu antworten.«
    Die beiden Drachenreiter zogen den Kopf ein und traten durch die niedrige Stalltür. Von diesem Moment an konnte Renna sie nicht mehr hören. Sie achtete nicht auf die laut planschenden Geräusche, die die im See umhertollenden Drachen vollführten, sondern ging in Gedanken das Gespräch der Männer noch einmal durch.
    Einen elektrisierenden Augenblick lang hatte sie gehofft, das Mädchen, von dem die Rede war, könnte sie selbst sein, und dass sie einen goldenen Drachen reiten könnte. Besaßen nicht die Drachenköniginnen eine goldene Haut? Das wäre herrlich, sinnierte Renna. Doch dann hörte sie die Vermutung, dieses Mädchen könnte blind sein. Im Geist erstellte Renna eine Liste aller Mädchen, die im Camp lebten. Ein blindes war nicht darunter. Vielleicht war ja ein Baby gemeint. Aber hätten ihre Drachen sie nicht über das Alter dieses Kindes aufklären können?
    Möglicherweise hielt man das Mädchen irgendwo versteckt - aber wo sollte man hier im Camp einen Menschen verbergen? Am ehesten noch in der Mine. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Nein, das wäre zu gefährlich. Ein anderer Platz fiel ihr nicht ein, und sie kannte jeden Winkel im Camp. Angestrengt dachte sie nach. Hier gab es nur einen Ort, an dem sie noch nicht herumgestöbert hatte … und das war die zweite Etage in Natalons Haus.
    Den Rest ihrer Wache verbrachte Renna mit Grübeln. Sie war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie nicht einmal mit Jori schimpfte, die eine gute halbe Stunde später angetrottet kam.
    ***
    »Nuella, das ist Lord M'tal, der Weyrführer von Benden«, sagte Kindan, als die beiden Drachenreiter den Schuppen betraten. Mit einem fragenden Blick musterte er den zweiten Mann. »Mein Lord …«
    »Ich bin J'lantir, und mein Drache heißt Lolanth. Im Ista Weyr bekleide ich den Posten des Geschwaderführers«, stellte sich der neue Gast vor.
    »Und du musst Kindan sein«, fuhr er freundlich fort und reichte dem Jungen die Hand. Kindan ergriff sie und drückte sie fest. J'lantir wandte sich um und streckte Nuella die Hand entgegen. Rasch trat Kindan an Nuellas Seite und versuchte, ihr möglichst unauffällig klar zu machen, was von ihr verlangt wurde. Doch er unterbrach seine verstohlenen Bemühungen, als er sah, dass J'lantir und M'tal einen beredten Blick tauschten.
    Nuella schien jedoch zu spüren, was vor sich ging, und hob ihre Hand. J'lantir trat einen Schritt nach vorn und nahm sie in die seine.
    »Ich bin Nuella«, sagte das Mädchen. Sie zog die Augenbrauen hoch und fragte: »Hast du dich gerade auf mich zu bewegt?«
    »Ja, in der Tat«, erwiderte J'lantir. »Woher weißt du das?«
    »So etwas fühle ich«, erklärte sie. Nun rückte sie dichter an J'lantir heran und ließ seine Hand los. »Darf ich dein

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