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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lächelte vage. »Sprich mit Kisk.«
    »Was soll ich ihr denn sagen?«
    »Erzähl ihr, dass dies Stickluft ist. Sie muss sich später an den Geruch erinnern können. Offen gestanden hatte ich gehofft, dass so etwas passieren würde.«
    »Du hat es gehofft?«
    »Ja. Kisk muss doch lernen. Und jetzt sag ihr Bescheid. Oder soll ich es tun?«
    Kindan tätschelte den Nacken des Wachwhers. »Riechst du, dass die Luft anders ist als sonst?«, fragte er eindringlich und sog demonstrativ den Atem ein. »Sie ist stickig und ungesund.« Abermals witterte er, um Kisk zu zeigen, wie sie die Luft prüfen sollte. »Sie schmeckt giftig, nicht wahr?«
    Der Wachwher blähte die Nüstern und tat einen kräftigen Atemzug. Rasselnd blies er die Luft wieder aus. Dann sah er zu Kindan empor und knurrte: Errll.
    »Stickluft. Giftig!«, wiederholte Kindan und atmete noch einmal tief ein.
    Kisk folgte seinem Beispiel. Ewrrll.
    »Toll! Jetzt hast du ein Wort gelernt«, freute sich Nuella.
    Kindan bedachte das Mädchen mit einem zweifelnden Blick und war froh, dass sie ihn nicht sehen konnte. »Tut mir Leid, aber ich finde nicht, dass sich dieses Gegrummel wie >Stickluft< anhört.«
    »So hatte ich das nicht gemeint. Du hast ein Wort von Kisk gelernt, Kindan. Wenn sie diesen Laut ausstößt, weißt du, dass sie dich auf Stickluft aufmerksam machen will.«
    Kindans Miene erhellte sich. »Das würde ja bedeuten, dass Kisk mir ihre Sprache beibringt.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Wachwhere so etwas wie eine eigene Sprache haben. Selbst die Drachen sprechen ja nicht in unserem Sinne - sie erzeugen Geräusche, aber nicht, weil sie sich damit verständigen wollen. Sie benötigen gar keine gesprochene Sprache, da sie untereinander und mit ihren Reitern durch Telepathie kommunizieren.« Sie streckte die Hand in Richtung des Wachwhers aus, und als sie ihn berührte, streichelte sie sanft seine Nase. »Gut gemacht, Kisk.«
    »Und nun sollten wir von hier verschwinden«, drängte Kindan. »Mein Kopf schmerzt fürchterlich.«
    »Siehst du?«, trumpfte Nuella auf. »Bei der Gelegenheit hast du noch etwas gelernt - wenn dein Kopf weh tut, ist das ein Zeichen für Stickluft.«
    »Das wusste ich bereits«, gab er zurück. »Nachdem ich euch damals aus eurem verpesteten Haus gerettet hatte, litt ich noch tagelang unter Kopfweh.«
    »Ach ja«, räumte Nuella zerknirscht ein. »Das hatte ich ganz vergessen.«
    Schweigend trat Kindan den Rückweg an. Kurz darauf schob Nuella ihre Hand in die seine und drückte sie fest. »Danke«, flüsterte sie.
    Kindan wusste nicht, was er darauf hätte erwidern können.

Kapitel 10
    Was jeder Bergmann wissen muss:
Luft, die kalt ist, sinkt zu Boden;
Erwärmt sie sich, steigt sie nach oben!
    Zenor war wütend, als er zwei Tage später von ihrem Ausflug erfuhr. »Ihr seid ganz allein unter Tage gewesen! Das hätte euer Tod sein können. Angenommen, euch wäre ein Unglück zugestoßen?«
    »Dalor wusste Bescheid«, entgegnete Nuella im gleichen hitzigen Ton.
    »Ich habe nicht mit dir gesprochen, sondern mit Kindan«, kanzelte Zenor sie ab.
    »Das interessiert mich nicht. Ich gab dir jedenfalls eine Antwort«, versetzte das Mädchen spitz.
    Kisk zwitscherte besorgt und rieb ihren Kopf an Kindans Bein.
    »Seid jetzt still, alle beide«, fuhr Kindan dazwischen. Zum Glück klang seine Stimme tief und fest, und kein Kiekser mogelte sich ein. Und zu seiner Genugtuung merkte er, dass er einen autoritären Ton anschlagen konnte, wenn er nur wollte, denn Nuella und Zenor hörten sofort auf zu streiten und schauten erschrocken drein. Er verbiss sich ein Lächeln und fuhr energisch fort: »Zenor, wir waren zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet. Wir konnten uns sogar besonders sicher fühlen, weil Kisk bei uns war.«
    »Was hätte ein untrainierter Wachwher euch schon nützen können?«, blaffte Zenor.
    »Was glaubst du, wo Kisk ihre Ausbildung erhalten soll, wenn sie nicht unter Tage darf?«, fragte Nuella kampfeslustig und ballte die Fäuste.
    Kindan setzte zu einer neuen Bemerkung an, um seine »Kommandostimme« auszuprobieren, doch Kisk stubste ihre Nase gegen seine Waden, richtete sich auf den Hinterbeinen auf und flatterte mit den Stummelflügeln. Dann erzeugte sie tief in ihrem Rachen ein zirpendes Geräusch. Kindan sah den Wachwher an und hob fragend eine Augenbraue. Kisk wiederholte die Gesten und zirpte ein zweites Mal.
    »Hört mal her, wir bekommen Besuch«, verkündete Kindan.
    »Wie bitte?«, staunte Zenor. »Wie kommst du

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