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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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träumte. Dieser Fehler war ihm nur einmal unterlaufen. Er wusste, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben war, und seine Geschwister ließen es ihn spüren. Sie taten so, als sei er Schuld an ihrem Tod. Aber Sis - und sein Vater, der normalerweise sehr wenig sprach - trösteten ihn und versicherten ihm immer wieder, dass er ganz gewiss nichts dafür könne. Sis beschrieb ihm, wie glücklich die Mutter gelächelt hatte, als sie ihn im Arm hielt. »Ein wunderschöner Junge«, hatte sie zu seinem Vater gesagt, ehe sie verschied. »Deine Mutter hat dich gewollt«, sagte Danil einmal zu ihm, nachdem Kindan weinend nach Hause gelaufen kam, weil seine großen Brüder behaupteten, er sei ein unerwünschtes Kind gewesen. »Sie wusste um die Risiken einer weiteren Geburt, aber sie meinte, du seist es wert.«
    »Ma bezeichnete dich als ein kostbares Geschenk«, erzählte Sis ihm ein anderes Mal. »Um dich zu bekommen, scheute sie nicht die Gefahr.«
    An diesem Morgen fühlte sich Kindan indessen zu nichts nütze. Er zwängte sich in seine Kleidung, spritzte sich kaltes Wasser aus der Waschschüssel ins Gesicht und hastete an den Frühstückstisch.
    »Kipp das Wasser aus und mach die Schüssel sauber«, knurrte Jakris, während er ihn beim Ohr packte und zu ihrem Zimmer zurückbugsierte. »Du hast sie als Letzter benutzt.«
    »Das mach ich später!«, heulte Kindan.
    Jakris verstellte ihm den Weg. »Nein, du tust es gleich - oder Sis verpasst dir eine Abreibung.«
    Kindan furchte ärgerlich die Stirn und schnappte sich die Waschschüssel. Den Rücken Jakris zugekehrt, streckte er die Zunge heraus. Hätte sein Bruder es gesehen, wäre ihm eine Tracht Prügel sicher gewesen.
    Da Kindan die Waschschüssel sauber scheuern musste, kam er zu spät zum Frühstück. Er suchte nach etwas Essbarem. Es gab noch Klah, doch das Getränk war bereits kalt. Ein Rest von Getreideflocken war übrig, aber dazu fehlte die Milch. Seine Brüder schickten sich an, das Haus zu verlassen, doch Sis holte sie gnadenlos zurück, damit Kindan nicht allein das Geschirr abspülen musste.
    »Heute Abend wirst du ein sehr gutes Essen bekommen, Kindan«, munterte sie ihn auf, als er traurig die Getreideflocken löffelte. Dabei strahlten ihre Augen in einem ungewöhnlichen Glanz. Im ersten Moment war Kindan verwirrt, doch dann fiel es ihm wieder ein - es gab eine Hochzeit. Sis, seine große Schwester, heiratete.
    »Und nun lauf, für dich gibt es eine Menge zu tun«, scheuchte sie ihn liebevoll nach draußen, als er aufgegessen hatte.
    ***
    Vor der Tür blieb Kindan unschlüssig stehen. Normalerweise teilte Sis ihm seine Arbeit zu, doch dieses Mal hatte sie ihm nichts aufgetragen. Er wollte schon wieder ins Haus gehen, doch sie rauschte an ihm vorbei nach draußen, offenbar hatte sie es selbst sehr eilig.
    »Geh und frag Jenella, was du tun sollst«, rief sie ihm in reizbarer Stimmung zu, noch ehe er den Mund aufklappen konnte.
    Jenella war Natalons Gemahlin. Da sie hochschwanger war, hatte Sis ihr oft im Haushalt geholfen. Kindan fürchtete das aufbrausende Temperament seiner Schwester, deshalb machte er sich sofort auf den Weg. Er rannte los, und in seinem Übereifer merkte er erst, dass er viel zu weit gelaufen war, als er den Eingang zum Bergwerk erreichte. Doch anstatt unverzüglich umzukehren, hielt er erst einmal inne und fasste den Einstiegsschacht neugierig ins Auge.
    Den jugendlichen Hilfskräften im Camp oblag es, jeden Morgen die Glühkörbe im Pütt auszuwechseln. An diesem Tag war die Zeche wegen der Hochzeit geschlossen, lediglich die Pumpen mussten bedient werden, deshalb fragte sich Kindan, ob man heute darauf im Pütt verzichtete, das Geleucht zu erneuern. Obwohl an diesem Tag niemand in die Grube einfahren würde, fand Kindan, es sei sinnvoll, die Körbe auszutauschen, damit die Kumpel anderentags nicht in den stockfinsteren Stollen hinein mussten.
    * lat. »puteus« = Brunnen oder Grube, ein Ausdruck, der sich bis heute als Synonym für »Bergwerk« erhalten hat. Aus: »Die schönsten Bergbausagen aus dem Ruhrgebiet«, von Wolfgang Schulze. - Anm. d. Übers.
    Aus dem Stollen drangen Stimmen nach draußen. Einzelne Worte konnte Kindan nicht verstehen, aber er hörte, dass sich ein Mann und ein Mädchen miteinander unterhielten.
    »Hallo! Wer da!«, rief er in die Grube hinein. Er dachte, es könnte sich um Mitglieder der Handelskarawane handeln, die sich das Bergwerk ansehen wollten.
    Das Gespräch verstummte. Eine Hand an ein Ohr

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