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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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blähte in stummem Zorn die Nüstern.
    Der Harfner ignorierte dies und wandte sich Zenor zu. »Du kannst auch hereinkommen, Junge. Keine Angst, ich beiße nicht.«
    Zenor sah aus, als wüsste er nicht, was er von dem ganzen Vorfall halten sollte. Unschlüssig verharrte er auf der Schwelle und warf Kindan einen um Hilfe heischenden Blick zu. Als er von seinem Freund keinen Wink erhielt, wie er sich verhalten sollte, blieb er stocksteif stehen wie ein kleines Tier, das von einem Wherry hypnotisiert wird. Schließlich räusperte sich der Harfner ungeduldig, und Zenor sprang ins Zimmer, als hätte ihn jemand mit einem spitzen Stock gestochen.
    »Harfner Jofri hat mir erzählt, ihr zwei hättet gute Singstimmen«, eröffnete ihnen der Alte, während sein Blick zwischen den beiden Knaben hin und her huschte. »Aber Jofri ist ein Harfnergeselle, der sich auf Balladen und auf Trommeln spezialisiert hat.
    Ich hingegen …« - an diese Stelle hob der Harfner seine Stimme, so dass sie den gesamten Raum füllte »stehe im Rang eines Meisters, und mein Spezialgebiet ist das Ausbilden von Sängern. Deshalb hat man mich gebeten, die jungen Leute auszuwählen, die bei dem Musikprogramm heute Abend den stimmlichen Beitrag leisten.«
    Verblüfft sah Kindan den Meisterharfner an. Harfner Jofri hatte den Jungen und Mädchen von Camp Natalon häufig angedroht, er würde Meister Zists disziplinarische Methoden anwenden, falls sie nicht gehorchten. »Wenn ihr nicht brav seid, behandele ich euch, wie Meister Zist mich behandelt hat«, lautete seine ominöse Warnung.
    Und nun stand besagter Meister Zist vor ihnen, wie er leibte und lebte, und sie waren seinen gestrengen Maßnahmen ausgeliefert.
    Zenor klappte der Kiefer herunter. Aus dem Augenwinkel schielte Kindan seinen Freund an und merkte, wie er versuchte, etwas zu sagen. Doch er bewegte nur stumm die Lippen und starrte den Meister mit vor Schreck geweiteten Augen an.
    »Bist du …« Kindan gestand sich ein, dass auch er eine Heidenangst hatte. »Bist du Meister Zist?«
    Zenor fasste sich so weit, dass er den Mund wieder schließen konnte.
    »Wie ich sehe, habt ihr bereits von mir gehört«, bestätigte Meister Zist zufrieden. »Es freut mich, dass Harfner Jofri sich an mich erinnert.«
    »Aber es bleibt abzuwarten, was er euch beigebracht hat«, fuhr er mit erhobenem Zeigefinger fort. »Heute ist mein erster Tag in dieser Gemeinde - und obendrein wird an diesem Abend die erste Hochzeit in Camp Natalon gefeiert. Auf gar keinen Fall werde ich zulassen, dass dieses bedeutsame Ereignis durch mittelmäßige musikalische Darbietungen geschmälert wird.«
    Meister Zist winkte den beiden Jungen zu, sie sollten näher an ihn herantreten. »Ich hoffe, ihr seid zum Vorsingen bereit. Wenn ja, dann möchte ich Tonleitern hören, in C-Dur, harmonisch.«
    Kindan und Zenor tauschten Blicke aus. Harfner Jofri hatte sie Tonleitern singen lassen, seit sie laufen gelernt hatten. Mit glänzenden Augen wandten sie sich dem Meister zu, öffneten den Mund und wollten loslegen »Nein, nein, nein!«, wetterte Meister Zist. Die Jungen hielten den Atem an und prallten erschrocken zurück. »Nicht so! Stellt euch gerade hin, die Schultern zurück. Dann holt tief Luft und …«
    Gehorsam befolgten die Jungen seine Anweisungen und begannen die Tonleitern zu singen.
    »Wer hat euch gesagt, dass ihr singen sollt?«, schnauzte Meister Zist sie an. Nachdem die Buben verstummt waren, fuhr er fort: »Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich euch befohlen habe, mit dem Singen anzufangen.« Er seufzte. »Zuerst müsst ihr lernen, wie man richtig atmet. Soviel steht schon mal fest.«
    Zenor und Kindan schielten sich verstohlen an. Sie hatten geglaubt, sie wüssten bereits, wie man atmet.
    Um die Mittagszeit war Kindan erschöpft. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, wie anstrengend Singen sein konnte. Doch anstatt die beiden Jungen zu entlassen, schickte Meister Zist Zenor los, um ihnen ihr Mittagessen zu holen und Jenella Bescheid zu sagen, dass die beiden Knaben bei der Hochzeit singen würden. Zenors Augen strahlten, als er dies hörte, doch Kindan war zu müde, um sich über das Lob zu freuen, und so ganz traute er dem neuen Harfner immer noch nicht.
    »Du«, dröhnte Meister Zists sonore Stimme, nachdem Zenor sich auf den Weg gemacht hatte, »wirst den Hochzeitschoral einüben, den Harfner Jofri deinem Bruder zugedacht hatte.«
    Kindan schluckte trocken. Kaylek würde ihn aus lauter Neid umbringen, und dieses Lied war sehr

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