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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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bückte sich, um unter dem Tisch den USB-Stick herauszuziehen und stieß sich prompt den Kopf an der Tischplatte. Es gab einen dumpfen Knall und Kaja konnte sich gerade noch zurückhalten, um nicht laut aufzustöhnen. Gleichzeitig hörte sie Stimmen im Gang.
    „War da was?“
    Kaja runzelte die Stirn. Das war eine Frauenstimme. Und offensichtlich war sie auch besorgt, dass da jemand sein könnte. Seltsam. Egal, sie musste sich schnell was einfallen lassen. Mit einem Tastenbefehl fuhr sie den Computer hinunter, mit der anderen Hand drückte sie die Austaste des Bildschirms und ließ sich ohne zu zögern unter den Tisch sinken. Und keine Sekunde zu früh. Diesmal hörte sie eine männliche Stimme.
    „Ich schau mal nach.“
    „Du bist so mutig“, hörte sie die Frauenstimme kichern.
    Popeye und seine Freundin Wilma? Kaja verdrehte die Augen. Inzwischen waren die beiden Unbekannten so nahe, dass Kaja ihre Schritte auf dem dicken Teppich hörte, der im Flur ausgelegt war. Angespannt verharrte sie in ihrem Versteck und wagte kaum zu atmen. Die Tür wurde eine wenig weiter aufgeschoben und sie spürte, wie jemand ins Zimmer trat.
    „Hier ist niemand, da hat wohl nur jemand vergessen, das Licht zu löschen.“
    Ja, ja, dachte Kaja, nun geh schon. Es war nicht sonderlich bequem hier unten.
    „Dann löschen wir es doch einfach“, ertönte die Frauenstimme in einem verführerischen Tonfall.
    Unvermittelt wurde es dunkel im Raum. Das kam Kaja grundsätzlich entgegen, da so das Risiko schwand, entdeckt zu werden. Noch lieber wäre es ihr allerdings gewesen, die beiden wären endlich von hier verschwunden. Doch für den Moment schien das Glück Kaja verlassen zu haben. Anstelle des gewünschten Geräuschs von sich entfernenden Schritten hörte sie, wie sich die zweite Person, offensichtlich die Frau, in den Raum schob.
    „Mein Held, komm her, hast du mich vermisst?“
    Zum Teufel, was lief denn da ab? Jetzt küssten sich die beiden auch noch, so wie sich das anhörte. Die Situation war so grotesk, dass Kaja sich nur unter Aufbietung ihrer ganzen Willenskraft davon abhalten konnte, hysterisch los zu kichern. Der immer lauter werdenden Geräuschkulisse nach zu schließen, gingen die zwei auf dem Schreibtisch ziemlich zur Sache... Was hatte Lance gesagt, die Kommunikation zwischen ihnen funktioniere in beide Richtungen? Dann war jetzt definitiv der Zeitpunkt gekommen, diese Aussage auf die Probe zu stellen.
    Sie konzentrierte sich mit aller Kraft auf Lance und legte ihre gesamte Energie, die ihrer immer grösser werdenden Panik entsprang, hinein. „Lance, ich brauch hier mal dringend deine Hilfe.“
    „Aua, was schreist du denn so, ich bin doch nicht taub. Was ist denn los, bist du entdeckt worden?“
    „Tut mir leid“, antwortete Kaja zerknirscht und fragte sich gleichzeitig belustigt, wie ein zerknirschter Gedanke wohl aussah. Kopfschüttelnd rief sie sich zur Ordnung. Für solche philosophischen Fragen war später wirklich noch genug Zeit. Jetzt musste sie erst einmal diese ungebetenen Gäste loswerden.
    „Nein, ich wurde noch nicht entdeckt, ich habe momentan ganz andere Probleme.“ Nämlich, nicht unter diesem Tisch begraben zu werden, denn der Tisch schien dem Gewackel nicht mehr lange standhalten zu können. „Ich erzähle dir alles lang und breit, wenn wir draußen sind. Aber erst einmal brauche ich ein Ablenkungsmanöver.“
    „Okay“, kam es von Lance zurück, „kommt sofort.“
    Nur wenige Sekunden später ertönte vom Gang her ein gewaltiges Getöse und Gezische.
    „Was war das?“
    Erschreckt hielten die beiden Unbekannten in ihrer Knutscherei inne.
    „Komm, lass uns von hier verschwinden. Nicht, dass uns noch jemand erwischt! Ich weiß nicht einmal in wessen Büro wir eigentlich gelandet sind“, meinte die Männerstimme.
    Kajas Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Als die beiden verstohlen aus dem Raum schlüpften, wagte sie es, einen schnellen Blick auf die beiden zu werfen. Das war ja Sabine, Max’ Assistentin, und Oli, der oberste Projektleiter von Qubus, die rechte Hand des Abteilungsleiters. Na, das wird selbst Thea überraschen, wenn ich ihr das am Montag erzähle.
    „Die Luft ist jetzt rein“, teilte ihr Lance kurze Zeit später mit.
    Umständlich kroch Kaja unter dem Schreibtisch hervor und versuchte, die Blutzirkulation in ihren Beinen wieder anzuregen. Mit einem kurzen Blick vergewisserte sie sich, dass sie nichts vergessen hatte, was ihre Anwesenheit später

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