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Die drei      42  Das Geheimnis der alten Villa  drei Ausrufezeichen

Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen

Titel: Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: von Vogel Maja
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es nicht ihre Schuld: Lina hatte stundenlang das Familienbad blockiert, um mit ihrer Freundin Clara neue Frisuren auszuprobieren, sodass Marie mit ihrem Styling nicht rechtzeitig fertig geworden war. Sie seufzte. Sie würde drei Kreuze machen, wenn sie endlich wieder ihr eigenes Badezimmer hatte.
    Im Vorbeigehen warf Marie einen schnellen Blick zu dem alten Springbrunnen hinüber, der vor der Villa vor sich hin zu träumen schien. Früher war er die Zierde des Vorplatzes gewesen, heute war er statt mit Wasser mit altem Laub gefüllt und wirkte mit seiner abgeblätterten Farbe und der moosbesetzten Brunnenfigur völlig deplatziert in dem gepflegten Ambiente. Maries Vater und Tessa, sonst immer ein Herz und eine Seele, hatten sich bisher noch nicht einigen können, was mit dem guten Stück passieren sollte. Herr Grevenbroich wollte Koi-Karpfen darin halten, Tessa ein Blumen- oder Kräuterbeet anlegen. Darum war vorerst gar nichts geschehen und der Brunnen moderte weiter vor sich hin.
    Marie verließ das Grundstück und eilte mit wehenden Haaren in Richtung Bushaltestelle. Doch als sie um die Ecke bog,sah sie nur noch die Rücklichter des Busses, die höhnisch aufzublitzen schienen.
    »Verflixter Mist!«, fluchte Marie. Sie studierte den Fahrplan. Der nächste Bus fuhr erst in fünfzehn Minuten. Jetzt würde sie es auf keinen Fall pünktlich schaffen. Marie seufzte und schrieb eine schnelle SMS an Kim und Franzi. Aber ihre Freundinnen würden garantiert trotzdem genervt sein. Sie hassten es, auf Marie zu warten.
    Da fiel Maries Blick auf den kleinen Laden, der direkt gegenüber der Bushaltestelle lag. Die Chocolaterie gehörte zu Maries Lieblingsadressen im Ostviertel. Hier gab es leckeren französischen Kakao, Pralinen, Schokolade und die besten Pains au Chocolat der ganzen Stadt. Sie wurden nach französischem Originalrezept hergestellt und schmeckten einfach köstlich. Marie beschloss, die Wartezeit sinnvoll zu nutzen und drei Pains au Chocolat zu kaufen. Vielleicht ließen sich Kim und Franzi ja damit besänftigen, falls sie wirklich sauer wegen Maries klitzekleiner Verspätung sein sollten.
    Beschwingt überquerte Marie die Straße und betrat die Chocolaterie mit einem fröhlichen »Bonjour!« . Die Ladenbesitzerin, eine junge Französin, lächelte freundlich und fragte nach Maries Wünschen. Marie lief das Wasser im Mund zusammen, als sie all die leckeren Schokoladen-Spezialitäten in der Vitrine betrachtete. Die frisch hergestellten Pralinen sahen ebenso köstlich aus wie der saftige Schokoladenkuchen. Marie gab ihre Bestellung auf, nahm die Tüte mit den Pains au Chocolat in Empfang und bezahlte. Eilig steuerte sie auf den Ausgang zu, bevor sie doch noch schwach wurde und die ganze Vitrine leer kaufte. Während sie in ihrer Umhängetasche nach der Sonnenbrille kramte, stieß sie prompt in der Tür mit jemandem zusammen. Die Tüte mit den Pains au Chocolat fiel ihr aus der Hand und landete auf dem Boden.
    »Mist!«, schimpfte Marie. »Können Sie nicht aufpassen?«
    Ärgerlich richtete sie den Blick auf ihr Gegenüber – und schmolz dahin. Marie sah in die schönsten kaffeebraunen Augen, die ihr je untergekommen waren. Und der Rest war auch nicht zu verachten, wie sie bei näherer Betrachtung feststellte. Vor ihr stand ein ausgesprochen gut aussehender Typ mit schwarzen Wuschelhaaren und einem umwerfenden Lächeln. Er war ein paar Jahre älter als Marie und fuhr sich verlegen mit der Hand über seinen Dreitagebart.
    »Excuse-moi« , entschuldigte er sich in perfektem Französisch. »Das wollte ich nicht. Hast du dir wehgetan? Ich bin aber auch wirklich ein … wie sagt man … ein Trempel?«
    Marie musste lachen. »Nein, ein Trampel.«
    Der Junge nickte. »Oui, c’est ça!« Er wirkte so zerknirscht, dass Marie ihm unmöglich länger böse sein konnte. Außerdem war sein französischer Akzent einfach zu süß! Jetzt bückte er sich und hob die Tüte auf, um sie Marie mit einer galanten Verbeugung zu überreichte.
    »Vielen Dank.« Marie fuhr sich durch ihre frisch geföhnten Haare. »Arbeitest du hier in der Chocolaterie ?«
    »Non, non!« Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich wollte nur einen Café au Lait trinken. Ich bin aus Paris und für ein paar Tage in der Stadt. Auf der Durchreise sozusagen.«
    »Tatsächlich?« Marie legte den Kopf schief. »Wo willst du denn hin?«
    Der Junge zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nochnicht genau. London, Prag, Florenz … L’Europe ist groß und ich will

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