Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
Büschen und großen Blumenbeeten, in denen Stiefmütterchen, Primeln und Maiglöckchen wuchsen. Alles sah sehr gepflegt aus, wahrscheinlich waren hier mehrere Gärtner rund um die Uhr beschäftigt. Überall standen Bänke und kleine Sitzgruppen, damit die Senioren auf ihren Spaziergängen Ruhepausen einlegen konnten. Das Stift lag etwas außerhalb der Stadt. Hinter dem hohen Zaun, der den Park begrenzte, begann direkt der Wald.
Die drei !!! liefen über einen gepflasterten Fußweg auf das Haupthaus zu, ein altehrwürdiges Gebäude mit gelb gestrichener Fassade, hohen Fenstern und weißen Fensterläden. Über eine breite Freitreppe gelangten sie in die Eingangshalle. An der Rezeption stand eine junge Frau in dunkelblauem Kostüm und tippte etwas in einen Computer.
»Das ist ja wie in einem Hotel hier«, flüsterte Franzi. »Richtig vornehm!«
»Hoffentlich werden wir überhaupt zu Frau Metzler vorgelassen.« Kim machte ein besorgtes Gesicht. »Wenn nicht, haben wir ein Problem.«
»Lasst mich nur machen.« Marie streckte den Rücken durch und ging zielstrebig auf den Empfangstresen zu. »Guten Tag!«,sagte sie mit selbstsicherer Stimme. »Mein Name ist Marie Grevenbroich. Wir möchten Hildegard Metzler besuchen. Würden Sie uns bitte anmelden?«
Die Empfangsdame sah auf. Ihr Blick wanderte von Marie zu Kim und Franzi, die sich so unauffällig wie möglich im Hintergrund hielten. »Seid ihr Verwandte von Frau Metzler?«, erkundigte sie sich. Ihr Tonfall war höflich, aber gleichzeitig kühl und unverbindlich.
»Nein«, musste Marie zugeben. »Unsere Bekanntschaft mit Frau Metzler ist eher geschäftlicher Natur.«
Die Frau hinter dem Tresen zog fragend die Augenbrauen hoch. »Geschäftlicher Natur?«
»Mein Vater hat die Villa gekauft, in der Frau Metzler früher gelebt hat«, erklärt Marie. »Und ich habe Hildegard versprochen, sie so bald wie möglich in ihrem neuen Heim zu besuchen.« Marie sah sich mit schwärmerischem Blick um. »Es ist wirklich wunderschön hier! Da bekommt man fast Lust, sofort einzuziehen. So gesehen ist es wirklich bedauerlich, dass ich erst vierzehn bin. Ab welchem Alter nehmen Sie denn neue Bewohner auf?«
Kim und Franzi kicherten und die Empfangsdame warf Marie einen misstrauischen Blick zu. »Es gibt keine Altersbegrenzung. Bei uns wohnen zurzeit neunundachtzig Senioren zwischen sechzig und achtundneunzig Jahren. Unser Stift genießt einen hervorragenden Ruf, darum ist die Warteliste sehr lang.«
»Verstehe.« Marie nickte. »Dann sollte ich mich vielleicht jetzt schon anmelden, damit es auch klappt. Aber vorher würde ich gerne Frau Metzler Hallo sagen.«
»Ich melde euch an.« Die Empfangsdame telefonierte kurz und nickte Marie zu. »Frau Metzler erwartet euch. Ihr Appartement liegt im ersten Stock des Ostflügels.«
»Herzlichen Dank!« Marie schenkte der Angestellten ein strahlendes Lächeln und ging zum Fahrstuhl.
Während sie in den ersten Stock fuhren, musste Franzi immer wieder kichern. »Die arme Frau grübelt jetzt bestimmt den ganzen Tag darüber nach, ob du das mit der Anmeldung ernst gemeint hast.«
Kim grinste. »Marie im Seniorenstift, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Du würdest die alten Herrschaften ordentlich aufmischen.«
»Warum nicht?« Marie zupfte ihre Ponysträhnen zurecht. »Aber das hat ja noch ein paar Jährchen Zeit.«
Sie waren im ersten Stock angekommen und stiegen aus dem Fahrstuhl. Von einem langen Flur, der mit rotem Teppich ausgelegt war, gingen mehrere Türen ab. Eine Tür war geöffnet und eine alte Dame mit runzligem Gesicht und weißem, kinnlangem Haar stand auf der Schwelle. Sie sah den drei !!! neugierig entgegen.
»Frau Metzler?« Marie setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. »Ich bin Marie Grevenbroich.« Entgegen ihrer Behauptung der Empfangsdame gegenüber hatte sie die ehemalige Villenbesitzerin noch nie gesehen. Den Verkauf hatte der Anwalt ihres Vaters abgewickelt, und als Marie die Villa zum ersten Mal betreten hatte, war Frau Metzler schon nicht mehr dort gewesen.
»Marie Grevenbroich?«, fragte Frau Metzler. »Die Tochter von Helmut Grevenbroich?«
Marie nickte »Mein Vater hat Ihre Villa gekauft. Das sind meine Freundinnen Kim Jülich und Franziska Winkler. Tut mir leid, dass wir Sie einfach so überfallen. Ich hoffe, wir stören nicht?«
Frau Metzler lachte. »Keineswegs. Wir alten Leute haben nicht mehr viel zu tun, da freut man sich über jede Abwechslung. Kommt herein!« Die alte Dame führte die drei !!! auf
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