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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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Seine nervige Hand strich über den Kolben der schweren Pistole.
    Seine Blicke saugten sich an der Eingangstür des Juweliergeschäfts fest.
    Jim Patterson hatte die Seitenscheibe des schweren Mercury heruntergekurbelt, sich hinter dem Steuer zusammengeduckt und den Hut in die Stirn gezogen.
    Nach halbstündigem Warten war Patterson überzeugt, daß sich kein Kunde in dem Laden aufhielt.
    Er lud die Colt-Automatic durch, schob sie in die Schulterhalfter und stieg aus dem Wagen. Niemand auf der New Hampshire Avenue beobachtete den großen Mann im grauen Flanellanzug, der jetzt das Juweliergeschäft betrat.
    In seiner Rechten lag die Automatic. Das Geschäft war leer — bis auf den alten Mann hinter dem Verkaufstisch.
    Entsetzt starrte er auf die Waffe in der Hand des Gangsters.
    »Mach keinen Unsinn«, warnte Jim Patterson, »dann passiert dir nichts.«
    Der Alte hob die Hände und verharrte regungslos.
    Patterson zog einen dünnen Leinensack aus der Jackentasche und warf ihn auf die Glasplatte der Theke.
    »Los, Alter! Pack ihn voll! Aber nur die kostbarsten Stücke! Beeil dich!«
    Mit schlotternden Knien kam der Juwelier näher, öffnete die Klappe der Theke und holte die Kästen mit den Schmuckstücken heraus.
    Patterson warf die Ketten, Hinge und Broschen in den Leinensack. Für eine Sekunde ließ er den Alten aus den Augen. Und das war sein Fehler.
    Mit zwei schnellen Schritten erreichte der Juwelier den roten Signalknopf, der am Ende der Theke in den Boden eingelassen war.
    Im gleichen Augenblick, da der Alte den linken Fuß auf den Knopf setzte, traf ihn Pattersons Kugel in den Rücken. Der Getroffene stieß einen heiseren Schrei aus und fiel dann vornüber, steif wie eine Aufziehpuppe.
    Die Sirene heulte.
    Patterson riß mit einem Fluch den Leinensack an sich. Er sah, daß Passanten vor dem Laden stehenblieben. Er riß die Tür des Juweliergeschäfts auf und feuerte blindlings einen Schuß über die Köpfe der Passanten.
    Entsetzt stoben die Leute auseinander. Patterson hetzte zu seinem Wagen, riß die Schlag auf und warf sich hinters Steuer.
    Der Motor heulte auf.
    »Verdammt!« keuchte Patterson, als er im Rückspiegel einen jungen Mann sah, daß eine Kamera auf den Mercury gerichtet hielt.
    ***
    John Hawkins riß das Steuer seines roten Sportwagens herum, bog in die Charles Street ein und starrte gespannt in den Rückspiegel.
    Da war er wieder, der dunkelblaue Chrysler, der ihm schon auf der Seventh Avenue aufgefallen war.
    Hawkins erhöhte die Geschwindigkeit. Sofort wurde der Chrysler schneller. Er hatte jetzt eine größere Geschwindigkeit als der rote Sportwagen. Der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen wurde immer kleiner.
    Ohne den rechten Fuß vom Gaspedal zu nehmen, lenkte Hawkins seinen Wagen in die Hudson Street. Im nächsten Augenblick schoß auch der Chrysler um die Ecke.
    Jetzt war kein Zweifel mehr möglich! John Hawkins wurde verfolgt! Er wußte auch, warum. Seine Linke tastete nach der schwarzen Tasche, die zwischen seinen Beinen stand.
    John Hawkins raste bis zur nächsten Ecke und bog in die Perry Street ein. Der dunkelblaue Chrysler machte auch dieses Manöver mit. Er lag jetzt dicht hinter dem Sportwagen und versuchte hinter der Ecke, an ihm vorbeizukommen.
    Jetzt waren die beiden Wagen auf gleicher Höhe. Der Chrysler versuchte, den Sportwagen an den rechten Straßenrand zu drängen. John Hawkins trat das Gaspedal ganz durch. Sein Wagen schoß nach vorn. Der Chrysler fiel einige Yard zurück.
    John Hawkins hatte einen Augenblick in den Rückspiegel gestarrt. Deshalb sah er das Kind erst, als ein Ausweich-Manöver kaum noch möglich war. Dennoch riß er das Steuer herum und stemmte sich auf das Bremspedal.
    Haarscharf schoß der rote Sportwagen an dem erschreckten Kind vorbei, das mit einem großen Ball im Arm auf den Bürgersteig zurücklief.
    Der Asphalt war naß und glitschig. Mit Entsetzen sah Hawkins, daß sein Wagen wie eine Rakete auf eine Laterne zuschoß.
    Der Anprall war fürchterlich. Der schwere, gußeiserne Laternenmast wurde aus seiner Verankerung gerissen.
    Das Krachen des Zusammenstoßes ließ die Passanten erschreckt zusammenfahren. Der vordere Teil des Wagens war nur noch ein formloser Haufen Schrott Die Motor haube war zusammengestaucht wie ein Pappkarton.
    In Sekundenschnelle hatten sich Passanten um die Unglücksstelle versammelt. Mit Entsetzen in den Augen starrten sie auf den demolierten Wagen und den blutüberströmten Fahrer, der wie tot auf dem Vordersitz

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