Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco
dass wir uns hier in einer Sprache unterhalten, die du nicht verstehst!«
»Das ist doch kein Problem!«, sagte Franzi sofort. »Aber du kannst Deutsch! Es ist echt peinlich: Ihr alle scheint unsere Sprache zu können, aber wir nicht eure.«
Nayeli winkte ab. » No, no . Ich lerne schon lange. Dafür ist mein Deutsch nicht gut. Aber ich verstehe viel. Und jetzt, wo ich hier bin, muss es ja besser werden.«
»Ich will schon die ganze Zeit Spanisch lernen«, sagte Franzi, »damit ich mich mit Felipe in seiner Muttersprache unterhalten kann. Aber ich bin einfach nicht so begabt im Lernen.«
»Das stimmt gar nicht.« Felipe legte den Arm um Franzi. »Esist meine Schuld, ich bin immer so ungeduldig. Und Grammatik kann ich einfach nicht erklären.«
Rubén schüttelte den Kopf. »Du bist ja auch kein Lehrer. Franzi muss in eine Sprachschule gehen, wenn sie ordentlich lernen will.«
Franzi nickte nachdenklich. »Da hast du wahrscheinlich recht.«
»Nayeli und ich haben Deutschkurse in der Schule von einem Freund in der Nähe von Madrid belegt«, erzählte Rubén. »Die ist sehr gut. Leute aus der ganzen Welt kommen nach Cuenca, um Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch zu lernen. Der Schulleiter, José Amado, ist sehr engagiert. Er wird sogar von einer internationalen Kulturstiftung unterstützt. Daher sind die Kurse alle sehr günstig. Sie finden fast das ganze Jahr über statt.«
Felipe nickte heftig. »Cuenca kenne ich! Mago und ich waren letztes Jahr im Herbst dort. Er ist auf dem Mittelaltermarkt mit seiner Zaubershow aufgetreten und ich habe die Bühnentechnik gemacht. Es war super.« Er winkte seinem Onkel zu, der gegenüber saß. »Miguel! Rubén und Nayeli waren auch in Cuenca!«
Magos Augen blitzten sofort begeistert auf. »Ja, ich weiß. José hat mir davon erzählt. Wir müssen auch bald mal wieder dorthin. Ich will endlich die alte Kathedrale besichtigen und in eines der Häuser gehen, die so spektakulär halb in den Fels gebaut sind – diese Casas Colgadas , die hängenden Häuser … « Mago war nicht mehr zu bremsen. Er schwärmte von den schmalen, verwinkelten Gassen der Altstadt, der einmaligen Lage hoch auf einem Felsplateau mitten in einerfantastischen Natur, den vielen kleinen Tapas-Bars, der mittelalterlichen Burganlage und dem alten Kloster. Sogar Kim und Marie hatten ihre Gespräche unterbrochen und lauschten. Mago seufzte. »Das kann man mit Worten einfach nicht beschreiben. Man muss es mit eigenen Augen gesehen haben!« Er zog sein Smartphone aus der Hosentasche und startete die Internetverbindung. Nachdem er kurz getippt hatte, reichte er das Gerät Franzi. »Hier, das ist die Homepage der Stadt. Sieh selbst!«
Kim und Marie sahen ihrer Freundin neugierig über die Schulter. »Es gibt sogar eine Live-Webcam, die überträgt, was auf dem Hauptplatz und der Umgebung los ist«, rief Franzi. Sie scrollte weiter. »Und diese hängenden Häuser sehen spannend aus!«
Marie stieß einen spitzen Schrei aus. »Die Sprachschule ist in einem uralten Kloster untergebracht. Das sieht ja aus wie ein Märchenschloss! Und es gibt neben den Sprachkursen auch ein tolles Sportprogramm: Bogenschießen, Kanufahren, Reiten, Klettern. Wahnsinn!«
Rubén lachte. »Richtig. Man kann dort wunderbar lernen und einen entspannten Urlaub verbringen.«
Franzi legte das Smartphone auf dem Tisch ab. »Ich will nach Cuenca«, sagte sie. »Am liebsten sofort!«
»Ich komme mit«, murmelte Marie, die sich das Handy in der Zwischenzeit geschnappt hatte. »Hier steht, dass das spanische Prinzenpaar, Letizia und Felipe, seine erste Hochzeitsnacht in einem Luxushotel in Cuenca verbracht hat!« Verträumt sah sie in die Runde.
Kim lachte. »Das spanische Königshaus interessiert mich weniger. Aber der Rest klingt superspannend. Ich würde da auch sofort hinfahren.«
»Dann ist doch alles klar.« Marie warf ihre langen blonden Haare zurück. »In zwei Wochen beginnen die Osterferien. Lasst uns nach Cuenca fahren!«, verkündete sie.
Franzi stieß einen Freudenschrei aus. »Ja, das machen wir! Meine Eltern werden es nicht glauben, dass ich mal etwas freiwillig lernen will.«
»Ich kann José gerne anrufen und euch anmelden«, bot Rubén an. »Und ich könnte ihn fragen, ob es einen extra Schülerrabatt gibt.« Er zögerte, dann sagte er: »Allerdings müsst ihr vorher eure Eltern fragen, ob sie euch erlauben, alleine nach Spanien zu fliegen.«
Marie winkte ab. »Das ist doch kein Problem. Wir sind schließlich zu
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