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Amors Glücksfall (German Edition)

Amors Glücksfall (German Edition)

Titel: Amors Glücksfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Wasser
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Das Vorspiel
     
     
    „Verdammt noch eins! Was sind das für Kopfschmerzen? “ In meinem Schädel pulsiert noch immer der Restalkohol von gestern Abend. Ich versuche zwischen den einzelnen Krämpfen meine Augen zu öffnen und frage mich, wie viel genau ich wohl trinken musste, um mich derart elend zu fühlen. Nachdem mein Gedächtnis ausgesetzt hat, muss ich eine ganze Weile weitergebechert haben. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich mich nicht bewegen kann. Ich hoffe, es hat sich wenigstens gelohnt und versuche in Gedanken an die heiße Blondine zu lächeln. Blöd nur, dass mir nicht einmal das gelingt. Stattdessen höre ich ganz in der Nähe eine Sirene losgehen. Das Geräusch ist so penetrant wie ein hysterisches Kleinkind, sodass ich mir nur noch die Ohren zuhalten will. Aber auch das funktioniert nicht.
    Ich kann nur stöhnen: „Mann, stellt doch bitte dieses verdammte Ding ab!“
    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich liege auf der Intensivstation. Ins Koma gesoffen! Schöne Scheiße!
    Ich versuche mich zu entspannen, denn ich weiß es natürlich besser. Und so überlege ich lieber, wie die Wohnung der Frau wohl aussehen mag. Kühle Farben, schätze ich, oder aber ziemlich verrucht. Vielleicht ein Spiegel an der Decke? Ich würde jetzt gerne lachen, geht aber auch nicht. Keine Ahnung, warum. Es passiert mir nicht oft, dass eine Frau, mit der ich gerade noch in Vertragsverhandlungen steckte, die Nacht mit mir verbringen will. Sonst natürlich schon. Was war das eigentlich für ein Auftrag? Eine Weile versuche ich mich zu erinnern. Aber es gelingt mir nicht.
    Es ging um die Liebe, das weiß ich noch. Einzelne, zusammenhanglose Gesprächsfetzen schwirren durch meinen Kopf. „Sie ist doch nicht etwa eine Kundin?“, überlege ich. Ich betreibe seit drei Jahren ein Online-Portal für Singles, die nicht mehr Single sein wollen. Und ich halte es wie die Wirte, die am Ausschank besser nicht zu ihren besten Kunden werden, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Da verzichte ich gern auf die fehlenden unmoralischen Angebote. Außer, die macht mir so jemand wie ...
    Eine ganze Weile muss ich in meinem Gedächtnis kramen. Wie heißt sie noch mal? Es will mir einfach nicht einfallen und je mehr ich mir den Kopf zerbreche, desto schlimmer werden die Schmerzen. Dann also lieber doch nicht darüber nachdenken!
    „Hak‘ es ab, Mark!“, befehle ich mir, versuche mich zu entspannen und mache langsam die Augen auf. Etwas blendet mich furchtbar. Ich will neben mich tasten, will sehen, ob meine Eroberung der letzten Nacht noch immer so umwerfend aussieht wie vor Stunden, als sie zu mir an die Bar kam und sich vorstellte. „Wir werden sicher ins Geschäft kommen“, sagte sie, danach hat sie mich hierher gebracht. Ich weiß noch, wie wir uns engumschlungen zu einem Taxi schleppten. Oder war das mein eigenes Auto? Meine Adresse kann sie jedenfalls nicht gewusst haben, also sind wir zu ihr gefahren.
    Das Licht blendet immer mehr, ich kann die Augen nicht mehr offen halten. Also schließe ich sie und schlafe wieder ein.
     
     

1 Das echte Erwachen
     
     
    Schrill klingelt das Telefon irgendwo in der Nähe. Ich schlage meine Augen auf und bin völlig schockiert. Kein Spiegel an der Decke, keine kühlen Farben. Und verrucht ist es hier auch ganz und gar nicht. E her das Gegenteil ist der Fall.
    Was is t das? Endlich kann ich meine Hände bewegen, aber das will ich jetzt gar nicht mehr. Die heiße Blondine, die im Übrigen keinen Geschmack hat, scheint nicht da zu sein. Zumindest liege ich allein in diesem Zuckerwatte-Traum von Bettwäsche. Ich bin schon froh, dass hier ringsum nicht alles rosa ist, sondern blau. Hellblau mit aufgedruckten Teddybären genaugenommen. „So verspielt hat sie auf mich gar nicht gewirkt“, denke ich und rolle mich seitlich aus dem Bett. Es war noch nie meine Art, über Nacht da zu bleiben und nun weiß ich auch warum. Im Moment könnte mich nur eine Sache besänftigen: Sie, aber bitte ohne rosafarbenen Bademantel, dafür nackt und wieder zu allem bereit, an was ich mich gerade nicht erinnern kann, was wir aber sicher die ganze Nacht gemacht haben. Ja, das würde mich jetzt etwas trösten.
    Langsam kämpfe ich mich auf die andere Seite des Zimmers, vorbei an Bergen von bunten Klamotten. Schwerfällig komme ich voran. Der Restalkohol scheint mir noch immer in den Knochen zu stecken. Ich fühle mich, als schleppte ich einen Sack Kartoffeln mit mir herum. Kurz bleibe ich

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