Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco
klatschte. Ein Trommelwirbel erklang. Nach und nach flammten blaue Neonlichter an den Wänden und an der Decke auf. Felipe und Michi waren jetzt verschwunden. Dafür wurden mit einem letzten Paukenschlag die Minigolfbahnen sichtbar: Sie leuchteten in feurigem Rot, geisterhaftem Grün und magischem Blau. An den Wänden erschienen fantastische Bilder. Mit offenem Mund betrachtete Franzi einen Sonnenuntergang mit einem tanzenden Teufel davor. Daneben schwammen zwei Haie in einem Riff. Gegenüber prangte ein großes Gespensterschloss und ein leuchtend grüner Geist zog sich bis an die Decke
»Komisch. Als wir vorhin kamen und es noch hell war, habe ich nichts an den Wänden gesehen. Wo kommen diese Geisterbilder plötzlich her?«
»Schwarzlicht und UV-Farbe!«, rief Kim begeistert.
»Bitte was?«, fragte Franzi.
»Es gibt eine spezielle Farbe, die bei normalem Licht unsichtbar ist«, sagte Kim. »Erst, wenn sie mit bestimmten Lampen angestrahlt wird, leuchtet sie bunt. Es ist irgendein chemisch-physikalischer Effekt. Das kann Michi bestimmt genauer erklären.« Kim sah bewundernd auf die leuchtenden Gemälde. »Außerdem muss hier jemand ein echter Rocky-Beach-Fan sein. Die Bilder stammen alle von Büchern der drei ???. Sehr cool!«
Der Geschäftsführer des Freizeitparks war in der Zwischenzeit nach vorne gegangen. Er wurde von einem Spot beleuchtet und richtete einige Worte an das Publikum. Die anwesenden Journalisten schrieben eifrig mit. Anschließend lud Herr Mattis das Publikum auf eine Proberunde Minigolf ein. Dichtes Gedrängel entstand, als alle zu dem kleinen Kassenhäuschen strömten, aus dem eine junge Frau Minigolfschläger und Bälle herausreichte. Die Bälle glühten im Schwarzlicht violett und schienen schwerelos durch denRaum zu gleiten, weil die Spieler, die sie zu den Bahnen, trugen, unsichtbar blieben. Es sah aus, als tanzten dutzende von Glühwürmchen ein geheimnisvolles Luftballett.
Franzi riss sich von dem schönen Anblick los. »Kommt, lasst uns verschwinden«, sagte sie. Sie zog ihre Freundinnen und Holger in Richtung des Ausgangs. »Felipes Mutter hat uns zum Essen in ihr Restaurant eingeladen. Die Jungs warten schon«, erklärte sie. »Wir können später eine Runde spielen. Bei dem Menschenauflauf macht es sowieso keinen Spaß.«
Juana hatte einen Tisch in der künstlichen Grotte ihres mexikanischen Restaurants festlich gedeckt. Überall leuchteten Teelichter, und Felipes Oma war gerade dabei, Rosenblätter auf der weißen Tischdecke zu verteilen.
»Wie wunderschön!«, rief Franzi.
» ¡Hola chicas! «, sagte die alte Dame und zwinkerte den Mädchen zu.
Während sie Rosita begrüßten, kamen Felipe und Michi zusammen mit Onkel Mago aus der Küche. Sie trugen große Tabletts, die mit mexikanischen Leckereien beladen waren. Felipe pustete sich eine dunkle Locke aus der Stirn und strahlte Franzi an. Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Franzi fiel ihm um den Hals. »Ihr wart super!«, rief sie.
»Ja, eure Show ist wirklich toll!«, stimmte Kim zu. Sie nahm Michi das Servierbrett ab und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Holger klatschte Felipe und Michi ab. »Perfekt, Glückwunsch! Und danke noch mal, dass ihr mich auch eingeladen habt.«
»Na klar, gerne!«, sagte Felipe sofort. »Toll, dass du gekommen bist!«
Holger sah ziemlich angespannt aus, fand Franzi. Das war auch kein Wunder. Seine Eltern lebten gerade in Scheidung. Marie hatte ihr erzählt, dass seine Mutter mit ihm und seinen kleinen Geschwistern in Kürze von Billershausen in die Stadt ziehen würde. Sie hatte eine Stelle als Hauswirtschafterin im Villenviertel gefunden, in dem auch Marie wohnte. Diese ganzen Veränderungen mussten verdammt hart für Holger sein. Franzi sah, wie Marie ihm locker ihren Arm um die Schulter legte. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr und er musste lachen. Einmal mehr hoffte Franzi, dass die beiden ihr ›Wir sind allerbeste Freunde, mehr nicht!‹-Spiel endlich beendeten und wieder ein richtiges Liebespaar wurden. Vielleicht half es ja, dass Holger bald in der Nähe wohnen würde und sie sich so oft sehen konnte, wie sie wollten …
Juana stieß mit einem Tablett voller Gläser zu ihnen. Lächelnd begrüßte sie die Mädchen und Holger: »Ich freue mich sehr, euch alle hier zu haben. Es ist schade, dass ich bei der Eröffnungsshow nicht dabei sein konnte. Aber es war einfach zu viel los im Restaurant. Umso schöner, dass ihr jetzt hier seid!«
Sie setzten sich und stießen mit den
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