Die drei !!! Bd. 25 - Herzklopfen!
Freestyle.
»Hilfe, mir wird schwindelig!«, kicherte Franzi. Matts Hand lag auf ihrem Rücken. Franzi spürte die Wärme seines Körpers. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass sie fast gleich groß waren. Matt sah ihr während des Tanzes unverwandt in die Augen. Sein Blick war so intensiv, dass sie eine Gänsehaut bekam. Dann war der Walzer vorbei und sie blieben stehen.
Matt hielt sie immer noch fest. »Weißt du eigentlich, was mir als Erstes an dir aufgefallen ist?« Franzi schüttelte kaum merklich den Kopf. »Deine Augen!« Matts Stimme war nur ein Hauch. Sein Atem streifte ihre Wange. »Ich hab mich in ihrem Grün verloren. Und bis jetzt nicht wieder herausgefunden.« Er zog sie enger an sich. Seine Lippen berührten ihre. Ganz leicht nur. Wie ein vorbeifliegender Schmetterling.
Franzi schloss die Augen. Ihre Knie wurden weich. Sie war froh, dass Matt sie festhielt. Sonst wäre sie garantiert umgefallen. Eine kleine Ewigkeit standen sie eng umschlungen da. Oder waren es nur wenige Sekunden? Franzi wusste es nicht. Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren.
Dann drangen Stimmen an ihr Ohr. Ein paar Leute gingen draußen am Fenster vorbei und Matt ließ sie los. Franzi öffnete die Augen. Die Sonne war inzwischen hinter den hohen Bäumen verschwunden, sanftes Dämmerlicht hatte sich über den Trainingsraum gelegt. Franzi war froh darüber. Vielleicht würde Matt so ihren verwirrten Gesichtsausdruck nicht bemerken. Genauso wenig wie ihre zitternden Knie und die Gänsehaut auf ihren Armen.
Er versuchte nicht noch einmal, sie zu küssen. Aber sein Lächeln war so lieb, dass Franzi beinahe dahinschmolz. »Ich muss jetzt leider los.« Er griff nach seiner Tasche. »Dabei würde ich viel lieber noch bei dir bleiben.«
Franzi räusperte sich. »Wir sehen uns ja morgen«, brachte sie hervor. Ihre Stimme klang heiser.
»Ich kann’s kaum erwarten.« Matt warf ihr einen Handkuss zu, bevor er den Trainingsraum verließ.
Franzi blieb eine Weile reglos stehen. Allmählich beruhigte sich ihr galoppierender Herzschlag wieder. Sie fuhr sich durch ihre vom Training verschwitzten Haare. Hatte Matt sie tatsächlich gerade geküsst? Oder träumte sie wieder? Franzi musste lächeln. Nein, diesmal hatte sie nicht geträumt. Matts Kuss prickelte immer noch auf ihren Lippen.
Langsam durchquerte Franzi den Raum, schulterte ihre Sporttasche und verließ das Gebäude. Draußen zögerte sie. Was sollte sie jetzt tun? Ein Clubtreffen fand heute nicht statt, weil Marie keine Zeit hatte. Sie hatte etwas von einem Date gemurmelt, aber nicht mehr verraten wollen, obwohl Kim und Franzi sie mit Fragen bestürmt hatten.
Doch Maries geheimnisvolle Verabredung war Franzi in diesem Moment ziemlich egal. Sie konnte nur noch an Matt denken. Es war ein wunderschöner Abend und Franzi beschloss, einen Spaziergang zu machen, um ihre Gedanken zu ordnen. Sie nahm einen schmalen Pfad zwischen den Bäumen hindurch und atmete tief die frische Waldluft ein. Warum hatte Matts Kuss sie so durcheinandergebracht? War sie ernsthaft in ihn verliebt? Und wie sah es mit seinen Gefühlen aus? Ging er jetzt davon aus, dass sie zusammen waren? Oder hatte der Kuss ihm gar nicht so viel bedeutet? Franzi seufzte. Sie hasste das Gefühlschaos, das mit dem Verliebtsein einherging. Franzi mochte es, wenn die Dinge klar und eindeutig waren. Das waren Gefühle leider äußerst selten. Und doch spürte sie ganz eindeutig, dass sie mehr für Matt empfand. Sie wollte ihn gerne wiedersehen. Und sie wollte ihn noch einmal küssen. Am liebsten jetzt sofort. Zu dumm, dass er so schnell abgehauen war …
Völlig in Gedanken versunken schlenderte Franzi durch den abendstillen Wald, bis sie von einem Geräusch zurück in die Wirklichkeit geholt wurde. Sie hob den Kopf und lauschte. Da war es wieder! Es klang wie leises Kichern. Franzi sah sich um und versuchte, sich zu orientieren. Schwarzes Wasser blitzte zwischen den Bäumen auf. Sie war offensichtlich ganz automatisch in Richtung See gelaufen.
Das Kichern wurde lauter und vermischte sich mit einer zweiten Stimme, die Franzi irgendwie bekannt vorkam. Auf Zehenspitzen schlich sie näher heran. Im Wald herrschte ein ungewisses Zwielicht, bald würde es ganz dunkel sein. Trotzdem konnte Franzi hinter einem Gebüsch die vagen Umrisse zweier Personen erkennen. Es waren ein Junge und ein Mädchen. Er sagte etwas, sie lachte.
Franzi bog ein paar Zweige zur Seite. Auf einer kleinen, geschützten Wiese direkt am Seeufer saß ein Pärchen. Er
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