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Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser

Titel: Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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was dann? Dann war er noch immer gefesselt und hatte die Augenbinde um. Er konnte nicht einmal die Tür öffnen und schon gar nichts gegen den Mann an Deck unternehmen. Wenn sie ihn nun auch vergiften wollte, hatte er keine Chance. Die hatte er allerdings ohnehin nicht – wenn diese Leute ihm etwas antun wollten, konnte er sie nicht daran hindern. Aber die Frau hatte gesagt, sie würden ihn vielleicht laufen lassen.
    Die Frau nahm die Wasserflasche weg. Bob blieb aufrecht sitzen und sie zwang ihn nicht, sich wieder hinzulegen. »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Sagen Sie mir jetzt, was Sie mit mir vorhaben?«
    »Wenn du mir sagst, was du in der Lagerhalle zu suchen hattest.«
    »Eine Wette«, log Bob. »Ich hatte mit meinen Freunden gewettet, dass ich an dem Hund vorbeikomme.«
    »Und dass ihr nach der Hinterlassenschaft eines Mr Shreber aus Waterside sucht, hat damit gar nichts zu tun?«
    Bob schwieg bestürzt und die Frau lachte kurz. »Mach dir nichts daraus. Ich hätte es auch versucht. Ich weiß genau über euch Bescheid. Ihr nennt euch ›Die drei ???‹ und habt von Mr Sapchevsky einen Zettel bekommen, der sich in einer Uhr befand. Was stand auf dem Zettel?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Das ist bedauerlich«, sagte die Frau. »Dann werden wir dich wohl doch mit einem Stein an den Füßen im Meer versenken müssen. Schade – ich hatte gehofft, du würdest vernünftig sein.« Sie klopfte dreimal gegen die Tür.
    Bob wurde es eiskalt. »Was? Nein! Warten Sie!«
    Sie antwortete nicht. Entsetzt hörte er, wie die Schritte des Mannes näher kamen. Die Tür ging auf. »Madam?«
    »Unser junger Freund hier möchte nicht mit uns zusammenarbeiten«, sagte die Frau. »Bring ihn an Deck.«
    »Nein! Warten Sie!« Eine Hand packte Bob am Kragen und zerrte ihn mühelos auf die Füße. »Warten Sie!«, schrie Bob. »Ich sage es Ihnen ja!«
    Die Frau lachte wieder. »Wie berechenbar du doch bist, kleiner Detektiv.«
    Die Hand ließ los und Bob sackte wieder auf die Koje. Sein Herz hämmerte gegen die Rippen und er bekam kaum Luft.
    »Also?«, sagte die Frau.
    » Moby Dick . Und eine Nummer. Aber die weiß ich nicht auswendig.«
    »Moby Dick? Willst du mich für dumm verkaufen?«
    »Nein. Es ist irgendein Code.«
    »Hat Ismael das gesagt?«
    »Nein, er hat nur –« Bob stockte, aber es war schon zu spät. Die Frau stieß einen leisen Pfiff aus. »Ihr kennt Ismael also.«
    »Nein, das stimmt nicht. Wir – au!« Die Hand hatte ihn wieder am Kragen gepackt. »Wir wissen nicht, wer er ist! Wir haben ihn nur ein Mal gesehen!«
    »Lass ihn los. Du kannst dann gehen.«
    Der Mann gehorchte wortlos und verschwand. Bob sackte wieder auf die Koje und rang nach Luft.
    »Was wisst ihr über uns?«, fragte die Frau so kühl, als sei gar nichts passiert.
    »Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind.« Er hoffte, dass es nicht so trotzig klang, wie es ihm vorkam. »Ich kenne Ihre Stimme nicht und weiß nicht, wie Sie aussehen.«
    »Wie du meinst.« Sie schien einen Moment lang zu überlegen. »Dann werde ich dir jetzt ein paar Namen nennen und du wirst mir sagen, was du über sie weißt. Shreber.«
    »Ein – ein ehemaliger Kampfpilot der Navy. Er hat uns beauftragt, etwas zu finden. Wir wissen aber nicht, was es ist.«
    »Und?«
    Bob merkte, dass ihm das T-Shirt am Rücken klebte. Verzweifelt zermarterte er sich den Kopf. »Und … es hat irgendwas mit dem Flugzeug zu tun, das in seinem Garten stand.«
    »Und?«
    »Mehr weiß ich nicht!«
    »Taylor.«
    »Das ist der Mann, der sich als Polizist ausgegeben hat, um unsere Unterlagen zu bekommen.«
    »Und?«
    »Und er hat ein Polizeiauto gestohlen.«
    »Und?«
    »Und er hat Mr Sapchevsky aus seinem Haus gelockt.«
    »Und?«
    »Mehr weiß ich nicht.«
    »Ismael.«
    Das war schon fast schlimmer als in der Schule. Bob hatte Angst und er wusste nicht, welche seiner Antworten diesen Leuten schon bekannt waren und welche nicht. »Er hat uns gesagt, dass wir im Flugzeug nach einem Zettel suchen sollten. Das war der Pfandschein für die Uhr.« Er schluckte. Ob sie auch wusste, dass Gerry ihnen den Pfandschein gestohlen hatte? Aber dann stutzte er. Wenn diese Frau mit Taylor zusammenarbeitete, musste sie doch wissen, was auf dem Zettel gestanden hatte. Denn Gerry hatte ja gesagt, dass Taylor ihm das Papier abgenommen hatte. Oder war es am Ende gar nicht Taylor gewesen, sondern wieder jemand anderes? Gerrys Beschreibung war schließlich reichlich dürftig gewesen.
    Aber sie nannte nur ungerührt einen

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