Die drei ??? (Fragezeichen) Kids 05 - Flucht in die Zukunft
besaß einen Deckel, der mit Draht zugebunden war.
»Hier steht was drauf«, stellte Justus fest und
entzifferte die unleserlichen Buchstaben: »Erster Platz im Wettbewerb der Holzhacker für John Smith. November 1864.«
Bob war begeistert: »Seht ihr! Das ist wieder ein Beweis, dass Smith in der Vergangenheit lebt. Meine Theorie ist richtig.« Doch Peter konnte er immer noch nicht überzeugen: »Für mich ist das nur ein Blechpott. Das könnte genauso gut eine Fälschung sein.«
Justus war inzwischen damit beschäftigt, den Draht am Deckel aufzubiegen. »Gucken wir lieber, was drin ist. Streiten könnt ihr später noch!« Er hob den Deckel ab und goss rostbraunes Wasser heraus. Am Boden des Pokals glitzerten drei Kristalle. »Das sind Diamanten!«, entfuhr es Bob. Peter nahm sie in die Hand und rieb sie an seiner nassen Hose sauber. »Unsinn, das sind nur geschliffene Glassplitter«, enttäuschte er ihn.
Justus steckte sie zu den anderen Fundstücken in seine Tasche. »Egal, was es ist. Auf jeden Fall ist es wieder ein Hinweis auf das Tastenrätsel. Wir sollten uns erst nach der vierten und letzten Aufgabe darüber Gedanken machen.« Dann holte er wieder den blauen Zettel heraus und las vor: »Meine Gebeine bringen die Erleuchtung.«
Nachdenklich setzten sich die drei ??? auf den Brunnenrand. Allmählich setzte die Abenddämmerung ein und Albert rannte neugierig zwischen den Ruinen umher.
Peter zog sein tropfendes T-Shirt aus und begann es auszuwringen. »Wenn ihr mich fragt, Gebeine erinnern mich an Skelette. Und wenn ich heute noch einen alten Totenkopf ausbuddeln muss, ist der Tag für mich gelaufen.«
Bob machte ihm noch mehr Angst. »Ich weiß, dass diese Siedlung auch einen kleinen Friedhof hatte. Mein Vater fotografierte hier damals alles.«
Peter wollte den Friedhof erst am nächsten Tag untersuchen, doch Justus und Bob drängten ihn. Missmutig folgte er den beiden auf dem Fahrrad.
Es hatte sich leicht abgekühlt und auf der Lichtung bildeten sich dünne Nebelschwaden.
Abseits der Siedlung fanden sie den ehemaligen Friedhof von Rocky Beach. Er war umwuchert mit dornigen Sträuchern und Efeuranken. Eine große schwarze Krähe saß auf einem verwitterten Mauerrest und wurde von Albert aufgeschreckt. Krächzend flog sie davon.
»Soll ich schon mal eine Schaufel holen?«, fragte Peter und lachte gezwungen.
»Das ist nicht der Moment für Witze!«, entgegnete Justus trocken. »Wir müssen uns aufteilen und jeden einzelnen Grabstein untersuchen.«
»Aufteilen? Ich lauf doch hier nicht allein herum!«, beschwerte sich Bob. Auch er fühlte sich nicht besonders wohl auf dem Friedhof. In der Ferne heulte ein Hund auf und am dunklen Himmel flatterten Fledermäuse auf der Suche nach Beute.
Die drei ??? beschlossen zusammenzubleiben. Sie liefen von Grabstein zu Grabstein und entzifferten die eingemeißelten Namen. Einige Steine waren
über und über mit Moos bewachsen und mussten erst einmal davon befreit werden. David Finch, Ben Cartwright, Luise Hornfield, John Smith …
»Da! Das ist sein Grab!«, platzte Bob heraus. »Das ist der eindeutigste Beweis, dass er in dieser Zeit gelebt hat. Seine Zeitmaschine funktioniert!«
»Es gibt Tausende, die John Smith heißen. Jeder Zweite in Amerika hat diesen Namen. Außerdem, wenn er tot ist, kann er auch nicht mehr zurück in die Gegenwart«, maulte Peter.
Justus betrachtete den Stein genauer. »Es ist kein Sterbedatum eingetragen und auch nicht, wann er geboren wurde. Es steht nur der Name drauf.« Er ging noch näher heran. »Über dem Namen sind vier kleine Sonnen abgebildet. Merkwürdig.« Justus knetete an seiner Unterlippe. »Na klar! Seine Gebeine bringen Erleuchtung, heißt es im Rätsel. Mit der Erleuchtung meint er die leuchtende Sonne. Die vier Sonnen sind sein letzter Hinweis.«
Peter und Bob sahen ihn erstaunt an. Justus’ Theorie klang sehr überzeugend.
Die drei ??? waren stolz, alle vier Aufgaben gelöst zu haben, und beschlossen nach Hause zu fahren. Plötzlich hörte man ein dumpfes Grollen.
»Habt ihr das gehört?«, stammelte Peter entsetzt.
Justus grinste und zeigte auf seinen Bauch. »Das war mein Magen. Ich hab den ganzen Tag außer vier Kugeln Zitroneneis nichts gegessen.«
Das Tastenrätsel wird gelöst
Als sie wieder vor dem Haus von Justus ankamen, verabredeten sie sich für den nächsten Tag in der Kaffeekanne. Peter schlotterte vor Kälte in seinen nassen Sachen und wollte nur noch ins Bett.
Tante Mathilda und Onkel
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