Die drei Kids Band 55 Der schwarze Joker drei Fragezeichen Kids
zu.
Mrs Bennett zuckte zusammen. Dann senkte sie verschwörerisch die Stimme. »Joker – das klingt ja fast so seltsam wie mein Kobold. Seid ihr ihm etwa auch begegnet?«
»Irgendwie schon«, gab Justus zu. »Es sieht so aus, als ginge in Rocky Beach ein Wesen um, das gnadenlos Schabernack treibt.«
»Wie aufregend!« Mrs Bennett riss die Augen auf. »Na, dann recherchiert, so viel ihr wollt. Und wenn ihr was findet, dann sagt mir Bescheid.«
»Haben Sie denn keine Angst?«, fragte Peter.
Die Bibliothekarin schüttelte den Kopf. »Nein. Ich sitze doch den ganzen Tag zwischen Büchern. Da ist es höchst unterhaltsam, einmal etwas anderes zu erleben. Und da ich persönlich durchaus an Geister glaube, hoffe ich darauf, dass dieser Joker-Kobold und ich uns gut verstehen werden.« Sie lächelte den drei ??? verschmitzt zu und setzte sich dann wieder an ihren Arbeitsplatz.
In der Stadtbibliothek gab es zwar keine ausgewiesene Geister- und Spukabteilung, aber dank Bobs guter Kenntnisse, was das Durchsuchen von Lexika und anderer Nachschlagewerke anging, wurden die drei ??? bald fündig. »Ein Joker «, erklärte Bob, »ist eigentlich eine Spielkartenfigur, die auf den Hofnarren zurückgeht. Also ein Possenreißer und Spaßmacher. Der Kobold wiederum, wie Mrs Bennett ihn genannt hat, gilt als mythologisches Wesen und war ursprünglich eine Art Hausgeist, der seinen Besitzern Streiche spielte, ihnen aber auch viel Gutes tat und sie beschützte. Hier steht, dass er verschiedene Gestalten annehmen kann und manchmal sogar als Feder rumfliegt und die Leute im Schlaf kitzelt, sodass sie niesen müssen. Aber er taucht auch als schwarze Katze auf oder sogar in Drachengestalt.«
»Gutes hat unser Joker bisher noch nicht getan«, brummte Peter. »Und als Drachen möchte ich ihm lieber nicht begegnen, wenn ich ehrlich bin.«
Bob nickte. »Es gibt aber auch schlecht gelaunte Kobolde. Sie werden ärgerlich, wenn man ihnen zum Beispiel nachts nichts zu essen hinstellt oder sie nicht ernst nimmt.«
Justus legte erneut Daumen und Zeigefinger an seine Unterlippe und begann, sie nachdenklich zu kneten. »Das ist wirklich interessant.«
»Was ist denn daran bitte interessant?«, fragte Peter. »Das sind doch nur Märchen, Just. Irgendwelche Geistergeschichten.«
»Genau«, sagte Justus. »Und das bedeutet, jeder kann sie lesen. Ich glaube natürlich auch nicht an lebende Geister, Joker oder Kobolde. Aber jeder, der das hier gelesen hat, hätte genug Wissen, um sich wie einer zu verhalten. Und in unserem Fall würde ich sagen: Wir haben es mit einem schlecht gelaunten Wesen zu tun.«
Bob stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Eine gute Idee, Just. Nur: Warum spielt er seine Streiche Mrs Miller und Mr Weißenegger? Und möglicherweise auch Mrs Bennett in der Bibliothek und uns? Was können wir für seine schlechte Laune?«
»Wer weiß«, meinte Justus. »Wir haben immerhin den Mehltrick verhindert. Die Staubwolke sollte ja im Haus hochgehen.«
»Also ich weiß nicht …« Peter schüttelte den Kopf. »Immerhin haben wir, ohne es zu wollen, dafür gesorgt, dass alle Stoffe mit Mehl eingepudert wurden. Das müsste diesem Joker doch gefallen haben.«
»Das ist wahr«, gab Justus zu. »Auf alle Fälle bin ich mir sicher, dass wir es mit einem schlecht gelaunten Zeitgenossen zu tun haben.«
Bob nickte. »Wer anderen solche Streiche spielt, macht das nicht, weil es ihm gut geht.«
Die drei ??? sammelten die Bücher zusammen und stellten sie zurück in die Regale. Plötzlich hielt Bob inne. »Seht mal!« Er zeigte auf ein dünnes Büchlein, das zwischen zwei dicken Lexika stand. »Das gehört hier bestimmt nicht hin!« Er zog den schmalen Band neugierig heraus. »Nun seht euch das an!« Er hielt seinen Freunden das Buch so hin, dass sie den Titel lesen konnten. Überrascht stießen Justus und Peter die Luft aus. Auf dem Buchdeckel stand in großen, geschwungenen Buchstaben: Die fiesesten Scherze der Welt.
Der Schlangentrick
»Was ist denn das für ein Buch?« Peter musterte das Werk in Bobs Händen.
»Es ist eine Sammlung fieser Scherze«, erklärte Bob verblüfft. »Und stellt euch vor: Da ist auch die Sache mit dem Föhn und dem Mehl beschrieben.« Er hielt seinen Freunden das Buch hin. Auf einer Zeichnung war ein Föhn zu sehen, aus dem eine dicke Mehlwolke schoss. Aufgeregt schlug Bob das Buch zu. »Und jetzt werden wir mal schauen, wer dieses Buch zuletzt ausgeliehen hat.«
Seinen Freunden voraus ging er an den
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