Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm
schlappmachen. Siehst du die Astgabel über dir? Da musst du als Nächstes hin.«
»Das soll wohl ein Witz sein!«, rief Kim. »Die ist ewig weit weg.« Franzi schwieg, und Kim blieb nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Mit Müh und Not erreichte sie nach drei Anläufen keuchend die Astgabel und war jetzt richtig stolz aufsich. Auf einmal packte sie der Ehrgeiz. Das wäre doch gelacht, wenn sie den Rest nicht auch noch schaffen würde!
Sie schaffte es tatsächlich, aber nur, weil Franzi sie Stück für Stück weiterlotste und weil Kim es krampfhaft vermied, nach unten zu sehen. Sie wusste nämlich nicht, ob sie überhaupt schwindelfrei war, und wollte es lieber nicht heute testen.
»Ja, jetzt bist du oben!«, rief Franzi schließlich.
Kim konnte es kaum glauben. Ängstlich klammerte sie sich an einen Ast in der Baumkrone, der bedenklich hin und her schwankte, aber sie war wirklich am Ziel. Über ihr leuchteten die Sterne, und der Mond war ganz nah. Mit zitternden Fingern holte Kim das Papier aus der Tasche und befestigte es mit einem dreifachen Knoten am obersten Ast. Und plötzlich spürte sie die Kälte nicht mehr, ihr Herz klopfte ganz schnell und ihr wurde unglaublich warm.
Michi!, dachte sie. Michi! Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr! Das Gefühl für ihn war in dem Moment so stark, dass sie glaubte, gleich würde ihr Herz zerspringen vor lauter Liebe.
Da zischte Franzi von unten: »Ich frier gleich ein! Bitte komm wieder runter!«
Mit einem Schlag war Kim zurück in der Kälte der Nacht. Aus Versehen warf sie doch einen Blick nach unten, und sofort wurde ihr schwindelig. Genauso hatte sie sich gefühlt, als sie das erste Mal im Freibad auf dem Fünfmeterbrett gestanden hatte. »Siehst du den Ast links unter dir?«, fragte Franzi. »Versuch ihn zu erreichen!«
Wieder lotste sie Kim Stück für Stück nach unten, half ihr mit der Räuberleiter, und wie durch ein Wunder kam Kim heil unten an. Kaum hatte sie festen Boden unter den Füßen, gaben ihre Knie nach.
»Ich glaub, ich muss mich setzen«, murmelte sie und ließ sich erschöpft auf die Wolldecke fallen. Dann beschloss sie, dass diesder erste und letzte Liebeszauber in ihrem Leben gewesen war. Noch mal würde sie so was nicht durchstehen.
Franzi grinste von einem Ohr zum andern. »Gratuliere! Du bist gar nicht so unbegabt. Wir sollten mal einen Kletterkurs zusammen machen.«
»Das kannst du dir abschminken«, sagte Kim. »Los, jetzt bist du dran! Mal sehen, was du alles machen musst, damit du dich richtig doll in Benni verliebst.«
Franzi nahm ihr das Hexenbuch aus der Hand und las aufgeregt vor: »Das ist die Kunst, das eigene Gefühl der Liebe zu verstärken: Zünde eine Kerze an und steige damit in einer Vollmondnacht auf einen Hügel. Denke fest an den Menschen, den du noch mehr lieben willst. Wenn du ihn tief in dir spürst, flüstere zwölfmal seinen Namen. Danach blase die Kerze aus, und verlasse schweigend den Hügel. Achtung: Der Liebeszauber wirkt nur, wenn du in dieser Nacht kein einziges Wort mehr sprichst.«
»Das ist viel einfacher als bei mir!«, beschwerte sich Kim.
Franzi zuckte mit den Schultern. »Wart’s ab! Vielleicht kommt ja ein Sturm und bläst meine Kerze aus. Oder ich sage statt zwölfmal nur elfmal den Namen.«
»So ein Quatsch!«, rief Kim. »Wir müssen nur jetzt schon Gute Nacht sagen, weil wir später in deinem Zimmer ja nicht mehr reden dürfen.«
Franzi umarmte ihre Freundin und flüsterte ihr ins Ohr: »Viel Glück für deinen Liebeszauber!«
»Dir auch viel Glück für deinen«, flüsterte Kim zurück. Dann kramte sie in ihrer Tasche, holte eine Kerze und Streichhölzer heraus und gab beides an Franzi weiter.
Franzi schaffte es gleich mit dem ersten Streichholz, die Kerze anzuzünden. Sie flackerte zwar ein bisschen, aber es war so gut wie windstill, sodass sie eigentlich nicht ausgehen konnte. Vorsichtigbalancierte sie die Kerze vor sich her und schirmte die Flamme mit einer Hand ab. Zum Glück gab es einen Hügel auf dem Grundstück ihrer Eltern. Er war nicht weit weg, gleich neben dem alten Pferdeschuppen, in dem die drei !!! ihr Hauptquartier hatten und regelmäßig ihre geheimen Besprechungen abhielten.
Langsam ging Franzi auf den Hügel zu. Bald war sie am höchsten Punkt angelangt und blieb stehen. Sie starrte in die Kerze und versuchte sich auf Benni zu konzentrieren, aber das war gar nicht so einfach. Dauernd schwirrten tausend andere Gedanken in ihrem Kopf herum:
Hoffentlich ist
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