Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
obwohl es eine Menge Dinge gab, die er lieber getan hätte. Schlafen, zum Beispiel, stand ganz oben auf seiner Liste.
Er kam ein wenig zu spät und setzte sich leise auf seinen Platz neben Samantha, die ihn anstrahlte.
Gerade trug die Studentin namens Corvy ihr neuestes Werk vor. Und obwohl der Zweite Detektiv gar nicht in der Stimmung war, jetzt ein Gedicht zu hören, trafen ihn die Worte wie ein Schlag:
»Und in der Schattenwelt
heult
der Fuchs
sein ewiges Lied.«
Schattenwelt
Teil 2 Angriff in der Nacht
erzählt von Kari Erlhoff
Kosmos
Kleinkriminelle mit Größenwahn
»Seltsam.« Peter Shaw stand in seinem Zimmer und rührte nun schon seit gut einer Minute in seinem Milchshake herum. »Findet ihr das nicht auch seltsam?«
»Du wiederholst dich, Zweiter«, meinte Bob, der am Fenster stand und auf den Campus hinuntersah. Zahlreiche Studenten waren in der warmen Abendsonne unterwegs. Ein paar Mädchen picknickten auf der großen Wiese, die links vom Wohnheim lag. Ein junger Mann übte akrobatische Kunststücke und im Schatten der Kiefern saßen Studenten, die in Büchern blätterten, sich Notizen machten oder angeregt debattierten. Bob drehte sich langsam vom Fenster weg. »Im Prinzip hast du jedoch recht. Wir haben die Rätsel von Ruxton vermutlich noch nicht einmal ansatzweise gelöst.« Er sprach lieber nicht laut aus, dass sie bislang auch von dem Studentenleben in Ruxton herzlich wenig mitbekommen hatten.
»Sag doch auch mal was!«, wandte sich Peter nun an Justus. Doch der Erste Detektiv reagierte nicht. Er hatte ein großes Blatt Papier auf dem Fußboden ausgebreitet. Mit einem schwarzen Textmarker hatte er bereits einige Namen daraufgeschrieben. Jetzt war er dabei, eifrig Pfeile und Linien zu malen, Namen einzukringeln und zwischendurch stumm in die Luft zu starren.
»Eine Hausaufgabe für Psychologie?«, fragte Peter. Doch Justus antwortete ihm nicht. Selbst als Peter sich über das Werk beugte und dabei etwas von seinem Milchshake auf das Papier kleckerte, sagte der Erste Detektiv kein Wort. Kommentarlos wischte er die Tropfen mit dem Handrücken fort und kritzelte wie besessen weiter. Eine Minute später setzte er sich aufrecht hin und sah seine Kollegen an. »Ich brauche eigentlich ein größeres Blatt Papier. Und verschiedene Farben. Aber für eine erste Übersicht sollte das reichen.« Bob verließ seinen Platz am Fenster, um sich das Ergebnis von Justus’ Arbeit anzusehen.
Der Erste Detektiv räusperte sich. »Diese Grafik berücksichtigt natürlich noch nicht die besonderen Vorkommnisse, die wir in den letzten Tagen auf dem Campus registrieren konnten.«
»Du meinst den Vogelschwarm, die Schreie und dieses merkwürdige Handy?«, fragte Bob.
»Und das komische Verhalten der Mädchen in meinem Lyrik-Kurs!«, ergänzte Peter.
Justus nickte. »Wir haben diese Dinge zunächst mit möglichem Drogeneinfluss in Verbindung gebracht. Aber mittlerweile bin ich mir ganz sicher, dass zumindest ich bei klarem Verstand war, als ich diese Vogelformation gesichtet habe. Und was die Mädchen aus dem Lyrik-Kurs betrifft, so konnten wir den Verdacht mit den Muffins ja auch nicht bestätigen.«
»Ich habe es doch schon gesagt: sehr seltsam!«, fasste Peter zusammen. »Aber was machen wir jetzt? Es ist Freitagabend und wir haben uns eine kleine Pause verdient!«
Bob fühlte sich hin- und hergerissen. Er dachte an das rätselhafte Verhalten seines Vaters und die ungeklärten Phänomene, von denen Justus gesprochen hatte. Das alles sprach dafür, unbedingt weiterzuermitteln. Aber dann dachte Bob auch an den eigentlichen Grund ihres Aufenthalts in Ruxton: Sie hatten die einmalige Gelegenheit, kostenlos in das Studentenleben hineinzuschnuppern. Dazu gehörten natürlich nicht nur die Seminare, sondern auch Theatervorstellungen, Partys, Sportveranstaltungen, Studentenversammlungen und Workshops.
»Wir gehen raus!«, unterbrach Justus die Gedanken des dritten Detektivs. »Ich würde gerne nachsehen, ob die Polizei bei Alpha Lambda Chi noch etwas gefunden hat.«
Auf dem Fußweg vor dem Wohnheim begegneten sie Taylor-Jackson, der offensichtlich gerade vom Joggen zurückkam. »Ohne regelmäßiges Training vermisse ich einfach etwas«, erklärte er. Immerhin wirkte er dabei nicht ganz so wichtigtuerisch wie noch am Vortag. »Heute Abend werde ich meinen Muskeln allerdings eine Pause gönnen und mich stattdessen ins kulturelle Leben dieser Uni stürzen. Im Park vor der Coleridge Hall wird Shakespeares
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