Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
Egglesforth zu überführen, ihn verhaften zu lassen und die Polizei auf die Studentenverbindung anzusetzen, durfte sich Justus nicht mehr öffentlich in Ruxton sehen lassen.
Sie rannten zu Peters Wagen, der noch immer vor dem Studentenwohnheim parkte. Der Zweite Detektiv wartete auf Justus, der schwer atmend nach ihm ankam, startete und rollte los. Justus behielt das Empfangsgerät genau im Auge und lotste seinen Freund erst vom Universitätsgelände hinunter und anschließend ihrem Gegner hinterher.
Der angebliche Bernhard Egglesforth III. fuhr langsam durch die Stadt Richtung Osten. Er ahnte offenbar nicht, dass ihn jemand verfolgte.
Bei all den offenen Fragen drängte sich eine in den Vordergrund. Bernhard Egglesforth III. stand zwar Alpha Lambda Chi vor und in dieser Verbindung stimmte einiges nicht – aber hieß das automatisch, dass er tatsächlich hinter allen kriminellen Handlungen in Ruxton stand?
Und gab es einen Zusammenhang mit all den anderen seltsamen Vorfällen? Mit den Vögeln, die wie festgefroren in der Luft hingen? Mit den Studenten, die sich wie unter Hypnose verhielten? Mit den undefinierbaren Tierschreien? Mit dem Teumessischen Fuchs und den Geschehnissen in der Vergangenheit?
Überraschung!
Während der Fahrt telefonierte Justus mit Bob.
»Also muss ich jetzt hier rumstehen und abwarten und ihr verfolgt Egglesforth?«, fragte der dritte Detektiv genervt.
»Du bildest unsere Eingreifreserve«, stellte Justus klar. »Am Ziel sagen wir dir, wo wir sind. Du schickst die Polizei zu uns, wenn wir uns dann nicht innerhalb einer Stunde melden.«
»Wie wäre es mit sofort?«, fragte Peter vom Fahrersitz her.
»Wir brauchen vorher Beweise! Was willst du Egglesforth vorwerfen? Dass er eine Kutte im Kofferraum spazieren fährt und einer völlig legalen Studentenverbindung vorsteht?«
Zehn Minuten später parkte Bernhard Egglesforth vor einem Einfamilienhaus in einem ruhigen Wohngebiet. Im Garten stand ein Schuppen, das sahen sie noch, ehe Peter weiterfuhr, ohne anzuhalten oder auch nur besonders langsam zu werden. Sie durften keine Aufmerksamkeit erwecken. Peter bog in die nächste Querstraße ab und stoppte dort.
Justus hatte sich die Adresse des Hauses gemerkt, in dem Bernhard Egglesforth verschwunden war, und gab sie Bob durch. »Eine Stunde«, sagte der dritte Detektiv. »Wenn ich bis dahin nichts höre, informiere ich die Polizei.«
Kurz darauf gingen Justus und Peter zurück zum Haus, vor dem der silbergraue Bentley parkte. Justus wechselte die Straßenseite, um weniger aufzufallen. Den Zweiten Detektiv würde Egglesforth hoffentlich nicht erkennen, falls er ihn zufällig durch das Fenster sah. Einige Meter weiter trafen sich die beiden Freunde wieder.
»Ich konnte auf das Klingelschild sehen«, sagte Peter. »Der echte Name unseres speziellen Freundes klingt nicht so toll wie seine Tarnidentität.«
»Und der wäre?«
»Mortimer Walker. Falls ihm das Haus gehört, was wir nicht mit Sicherheit wissen.«
Justus und Peter huschten dicht an der Hauswand die enge Einfahrt entlang bis zur Vorderseite des Schuppens. Dessen Wände bestanden rundum aus verwittertem Holz, die Scheiben starrten vor Schmutz. Zwischen Schuppen und Wohnhaus lagen eine kleine Veranda und ein verwilderter Garten. Das Unkraut stand kniehoch. Ein Wohnwagen sah aus, als würde er dort schon ewig ungenutzt vor sich hin rosten.
Justus und Peter hörten, wie sich eine Tür knarrend öffnete. Das kam vom Haus her! Die Jungen schauten sich rasch um. Der Erste Detektiv wollte die Einfahrt zurückrennen, doch sein Freund packte ihn und zog ihn mit sich in den Garten. Gemeinsam hasteten sie bis zu dem alten Wohnwagen und gingen dahinter in Deckung.
Zwei Männer kamen über die Veranda und einige steile, ausgetretene Holzstufen hinab in den Garten. Es handelte sich um Egglesforth und einen älteren Mann mit Halbglatze. Ein weißer Vollbart bedeckte Wangen und Kinn, die Augenbrauen waren buschig. Die beiden ähnelten einander so sehr, dass sie Vater und Sohn sein mussten. Wer der auf dem Klingelschild genannte Mortimer Walker war, blieb offen.
Der Ältere setzte sich auf eine Bank am Gartenrand, nahm ein Buch in die Hand und begann zu lesen. Dabei saß er so, dass er nicht in den Garten, sondern auf die Veranda blickte.Egglesforth lief zum Schuppen, zog einen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf.
Aus ihrem Versteck konnten die beiden Freunde alles bestens beobachten. Der Zeremonienmeister von Alpha Lambda Chi
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