Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Flur trat. »Aber jetzt sollten wir hinter die restlichen Türen gucken.«
Nach einigen Metern zweigte ein etwas schmalerer Gang nach links ab. Justus hielt kurz inne. »Wir sollten den Weg markieren! Nicht, dass wir uns am Ende noch in diesem Labyrinth verlaufen.«
»Meinetwegen.« Genau wie seine Kollegen trug Bob für solche Zwecke immer ein Stück farbiger Kreide bei sich. Er malte ein winziges rotes Fragezeichen auf den nackten Beton. »Das sollte genügen.«
Sie erkundeten nacheinander mehrere Räume, ohne die Quelle der unheimlichen Schreie zu finden. Schließlich machte Justus die letzte Tür auf, die noch übrig blieb. Entsetzt machte er einen Satz zurück und stieß dabei gegen Bob.
»Was ist?«, keuchte der dritte Detektiv. Im gleichen Augenblick stieg ihm ein starker, ekelhafter Geruch in die Nase. »Igitt!« Er hielt sich den Ärmel vors Gesicht und spähte in den Raum. Es handelte sich um eine Art Abstellkammer miteinem alten Boiler. Auf dem Boden, in einer braunen, öligen Pfütze, lag eine tote Ratte.
Bob unterdrückte den Impuls zu würgen. Der Gestank drang noch durch den Stoff seines Ärmels hindurch. »Ich muss hier raus!«
»Allzu verständlich!«, brachte Justus mühsam hervor. »Wir brechen die Mission ab. Die Schreie sind anscheinend nicht aus dem Keller gekommen!«
Doch Bob wusste genau, dass das Thema für Justus noch nicht erledigt war. Früher oder später würde der Erste Detektiv dem Geheimnis des alten Gebäudes ganz sicher auf den Grund gehen.
»Was für Idioten!«, fauchte Samantha. Sie und Peter waren den Football-Spielern erst nach zehn Minuten und vielen Argumenten entkommen. »Die wollten uns glatt abfüllen!«
Die beiden hatten sich in den ersten Stock geflüchtet, wo sich die Feier auf mehrere kleinere Räume verteilte. In einem Zimmer hatten es sich sechs Studenten auf einem alten Sofa und bunten Sitzkissen gemütlich gemacht. Sie hatten Kerzen angezündet und aßen Kekse. Peter erkannte ein paar Mädchen aus seinem Lyrik-Kurs. Neben Alexandra und Anne saß die schwarzhaarige Corvy.
»Hi!« Die Mädchen sahen auf, als Peter und Samantha eintraten. »Wir machen unsere kleine Privatparty. Die da unten sind nur auf Bier und flache Witze aus!«
»Das haben wir schon gemerkt«, bestätigte der Zweite Detektiv.
»Wir reden gerade über den Lyrik-Kurs!«, rief Anne Samantha zu. »Um noch kreativer zu denken, gehen wir morgen zu der Gruppe ›Inspiration durch Aromatherapie‹.«
Samantha rümpfte sichtbar die Nase. »Ich muss für meine Gedichte nicht an stinkenden Ölen schnüffeln.«
»Du riechst ja selbst wie ein ganzer Blumenladen«, sagte Alexandra beleidigt.
»Ich glaube halt nicht an diesen ganzen Hokuspokus«, verteidigte sich Samantha. Sie sah zu Peter hinüber, so als erwartete sie, dass er ihr half.
»Selbst meine Stressberaterin gibt zu, dass Aromatherapie und Meditation helfen können«, warf Anne ein. »Und die Frau ist vom Fach.«
»Man kann auch ohne den ganzen Kram glücklich sein«, kam es von Corvy. »Ich halte mich auch ohne Aroma-Kurse durchaus für kreativ.«
»Besonders für die Lyrik muss man seinen Geist öffnen und sich dem ewigen Zyklus der Natur unterwerfen. Aber du gehst ja morgen lieber zum Jane-Austen-Tag im Literaturzentrum und hörst dir altbackene Geschichten an!«
Peter mischte sich nicht in den Streit ein. Spirituelle Kreativitätstechniken und Stressberatung interessierten ihn nicht. Er wollte mehr über die seltsamen Vorkommnisse an der Uni in Erfahrung bringen. Wie konnte er Anne und Alexandra nur unauffällig auf ihr merkwürdiges Verhalten im Kurs ansprechen? Und Corvy hatte in ihren Gedichten bereits zwei Mal den Teumessischen Fuchs erwähnt. Er nickte ihr anerkennend zu. »Du schreibst übrigens echt tolle Gedichte! Ich bin total begeistert von dem, was du vorgetragen hast!«
»Danke!«
»Ja, wirklich. Das mit dem Sonnenlicht und dem erhabenen Fuchs, das hat mich wirklich fasziniert.« Peter gab sich alle Mühe, aufrichtig zu klingen. »Außerdem sind Füchse richtig tolle Tiere. Sie leben im Wald und verkörpern die Natur.«
Corvy wollte etwas antworten, doch Alexandra kam ihr zuvor. »In der Tat! Füchse sind sehr spirituelle Tiere.«
Anne rückte nun näher an Peter heran. »Du dichtest aber auch unglaublich gut! Für einen Jungen ist das eine Meisterleistung.«
»Nun tu doch nicht so«, fauchte Samantha. »Die großen Dichter, die ich kenne, waren alle männlich.«
»Nicht schon wieder diese alte
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