Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
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»Sieht irgendwie ungepflegt aus«, fand Justus. »Der Rest vom Campus ist gut in Schuss. Die Grasflächen werden bewässert und regelmäßig gemäht, die Büsche werden gestutzt und der Müll weggeräumt. Aber rund um dieses Gebäude wirkt alles vernachlässigt.«
»Kein Wunder!« Bob blieb stehen. »Siehst du die Warnschilder dort?«
»Sehr aufschlussreich! Wir haben es hier offensichtlich mit einer Baustelle zu tun. Möglicherweise wurde das Haus bei einem Erdbeben beschädigt oder es gab gravierende Baumängel.«
»Das muss aber schon eine ganze Zeit her sein.« Bob betrachtete die Schilder. Einige davon waren bereits rostig. »Hier ist seit einer halben Ewigkeit nichts mehr getan worden.«
»Das muss nichts heißen.« Justus schaltete seine Taschenlampe ein und leuchtete das Gebäude an. Große Graffiti zogen sich über die Wände, viele Fenster waren eingeworfen. »Selbst eine renommierte Privatuniversität wie Ruxton ist auf Spenden und Investoren angewiesen. Daher stehen nicht immer für alles Gelder zur Verfügung. Außerdem müssen große Baumaßnahmen von der Stadt genehmigt werden. Da kann es bei manchen Anträgen schon mal zu Verzögerungen kommen.«
Der dritte Detektiv sah an der schmutzigen Fassade hoch. »Verzögerungen? Ich glaube nicht, dass hier jemals noch etwas passieren wird.«
»Ich werde Mr Garvine morgen mal fragen, warum dieser Bau leer steht«, entschied Justus. »Dann ist zwar Samstag, aber als Hausmeister wohnt er ja auf dem Campus.«
»Mir ist dieser Garvine nicht ganz geheuer«, sagte Bob, als sie weiter um das Gebäude gingen. »Er interessiert sich meiner Meinung nach viel zu sehr für gefährliche Tiere.«
Justus lachte leise auf. »Du meint die Pfeilgiftfrösche? Nun,ich muss sagen, dass diese farbenfrohen exotischen Reptilien durchaus eine gewisse Faszination auf den Betrachter ausüben können.« Justus sah hinauf zur Eingangstür. Ein windschiefes Schild verkündete: BETRETEN VERBOTEN ! LEBENSGEFAHR!
Bob blieb ebenfalls stehen. »Sieht so aus, als sollten wir umkehren!«
»Wo bleibt dein Detektivgeist, Bob?« Justus stieg die Treppen hoch und rüttelte an der Tür. Sie war verschlossen. Allerdings fand der Erste Detektiv ein paar Meter weiter ein offenes Fenster. Anscheinend war es früher einmal mit Brettern versperrt gewesen, aber die lagen nun am Boden. Ohne auf Bob zu warten, zwängte sich Justus durch die Fensteröffnung hindurch. Er landete etwas unsanft in einem düsteren Flur. In einer Ecke lag eine staubige Bierflasche. Die wenigen Bilder, die noch an den Wänden hingen, waren mit Schmutz und Spinnweben überzogen.
»Die letzte Putzkolonne, die hier war, gilt bestimmt als verschollen«, flüsterte Bob, als er ebenfalls durchs Fenster gestiegen war. Im Schein seiner Taschenlampe huschten zwei riesige schwarze Spinnen davon. »Vielleicht wurden sie von mutierten Insekten gefressen!«
»Von denen jedenfalls nicht. Spinnen gehören nämlich nicht zu den Insekten«, erklärte Justus im Gehen. Mittlerweile waren sie durch einen dunklen Flur ins Treppenhaus gelangt. Die breiten Stufen, die ins Obergeschoss führten, waren komplett mir Staub bedeckt.
»Da ist offensichtlich eine halbe Ewigkeit niemand mehr hochgegangen. Ich würde sagen, wir nehmen uns zunächstdas Erdgeschoss vor«, raunte der Erste Detektiv seinem Freund zu. Doch ehe Bob etwas erwidern konnte, wurde die nächtliche Stille von einem Schrei durchbrochen – einem unmenschlichen Schrei!
»Was?«, brüllte Peter. Er stand mitten auf der Party der Kappa Pis und versuchte, sich mit Samantha zu unterhalten. Sie deutete auf einen der Lautsprecher, der ganz in ihrer Nähe stand, und zog ihn dann weg. Das Verbindungshaus war randvoll mit Studenten. Es war, als befände man sich mitten in einem summenden Bienenstock. Der Zweite Detektiv war froh, als Samantha ihn zu einem Platz am offenen Fenster dirigierte. Dort war es etwas leiser und man konnte halbwegs frische Luft atmen.
»Danke, dass du mich mitgenommen hast!«, rief das Mädchen begeistert. »Da hatte ich ja echt Glück, dass du noch da warst. Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du morgen mit mir joggen gehst!«
»Eine gute Idee. Ich bin dabei!«, meinte Peter. »Aber nur, solange wir uns dabei nicht über Gedichte unterhalten müssen.«
»Kein Problem.« Sie sah sich strahlend um. »Das ist meine erste Studentenparty.«
»Meine nicht.« Peter dachte an einen Fall der drei ??? zurück, bei dem er undercover auf das Shoremont
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