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Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Kaffee aus. »Zum Lösen unserer Fälle ist in der Tat neben einer ausgeprägten Logik immer auch eine Prise Einbildungskraft vonnöten.«
    »Redet euer Freund gerne so?« Drago nahm die Tasse, füllte sie mit Kaffee und grinste Bob an. »Ich meine, so gestelzt. Oder tut er das erst seit seinem Badeunfall?«
    Bob schmunzelte. »Nein, das ist durchaus seine Alltagsdiktion!«
    »Macht euch nur lustig über mich«, brummte Justus und wälzte sich zur Seite. »Ist das etwa ein gebührender Umgang mit einem Todkranken?«
    »Auf mich wirkst du schon ganz munter!«, bemerkte Peter.
    Drago kratzte sich am Kopf. »Vielleicht könnt ihr mir ja wirklich helfen. Vor wenigen Tagen hatte ich unangemeldeten Besuch. Ich kam abends nach Hause und die Tür meiner entzückenden Wohnung stand offen. Aufgebrochen.«
    »Was wurde gestohlen?«, fragte Justus.
    »Nichts. Zumindest fiel mir nicht auf, dass etwas fehlte! Viele Wertgegenstände besitze ich ohnehin nicht. Aber immerhin doch eine gute Kamera, eine ebensolche Musikanlage, einen Laptop. Es herrschte das reinste Chaos. Der Kerl hat alles von unten nach oben befördert!«
    »Kunstwerke?«, fragte Bob.
    »Nach denen habe ich natürlich zuerst geschaut. Alle noch da. Auch die Geschichte, an der ich gerade arbeite.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Justus, »ist so eine Geschichte nicht einfach eine Datei? Die auf dem Laptop gespeichert ist? Und von der es zudem viele Sicherheitskopien gibt?«
    Drago schüttelte den Kopf. »Nein. Diese Art von Geschichten ist nicht mein Ding. Inzwischen kannst du ja jedes Buch im Internet herunterladen und kopieren. Dadurch werden die Geschichten in den Augen vieler zu beliebigen Dateien,die man sich wahllos beschaffen und vervielfältigen können soll. Meine Geschichten gibt es nur ein einziges Mal. Ich schreibe sie auf Stoffe – wie die Stofftapetenstücke, die ich auf eurem Trödelmarkt gekauft habe. Das jüngste Beispiel seht ihr dahinten. Diese bearbeitete Tapete ist der Schluss dieses andersartigen Buches. Ich nenne es U-Book. Unique-Book. Es existiert jeweils nur ein einziges Exemplar.«
    Sie standen auf und liefen zu dem Gestell, das ihnen bereits beim Eintreten aufgefallen war. Wie eine Leinwand war das mindestens eineinhalb Meter hohe goldfarbene Tapetenstück darauf aufgespannt: Ein Muster aus matten, ineinander verschlungenen, lilienförmigen Blumen. Mit weißer Farbe hatte Drago in einer fein geschnittenen Schrift seinen Text darauf gemalt. Peter trat näher und entzifferte: … vorsichtig öffnete der Eisenmann das Tor. Da war sie. Die Schaltzentrale des Königs. Ein schier endloses Gewirr von Stangen, Kesseln, Leitungen und Maschinen. Hier und da trat Dampf aus Verbindungsstücken und es zischte und ratterte von allen Seiten. All das faszinierte ihn so sehr, dass er seinen Blick sekundenlang nicht abwenden konnte.
    Peter sah hoch. »Den Metallmann da draußen, den haben Sie also konstruiert?«
    Drago nickte. »Der Eisenmann, ja. Nicht nur das Schreiben ist meine Leidenschaft, sondern auch das Verarbeiten von Metall. Am liebsten verwende ich Material, das ich auf der Insel finde.«
    Peter ließ seinen Blick über die Stofftapete schweifen. Das erklärte auch die vielen Details, die das Kunstwerk zu etwas ganz Besonderem machten: kleine Artefakte, die Drago immer wieder zwischen die Texte eingepasst hatte. Es waren fantasievolle Miniaturobjekte aus angerostetem Eisen, in denen man mit etwas Vorstellungskraft Figuren oder Zeichen erkennen konnte. Darunter versteckten sich einzelne Wörter der Geschichte. »Darf ich es anfassen?«, fragte Peter.
    Drago nickte.
    Vorsichtig strich Peter über die raue, angerostete Oberfläche einer augenförmigen Kappe.
    Auch Bob war beeindruckt. »Das ist ja ein richtiges Kunstwerk!«
    Drago lächelte.
    »Und man kann es auch nicht einfach abfotografieren und ins Internet stellen«, sagte Justus, »weil es ohne die Eisenkonstruktionen nicht komplett ist und man zudem aus keiner Perspektive den Text vollständig erkennen kann.«
    »Ja«, sagte Drago, »mitdenken ist wirklich eure Stärke! Zunächst habe ich die vier Tapetenstücke in acht Teile zugeschnitten. Eines konnte ich nicht mehr verwenden, also habe ich meine Geschichte vollständig aufgezeichnet, sie in sieben etwa gleichlange Abschnitte geteilt, und den Text sorgfältig auf die Leinwände geschrieben. Und jetzt kommt noch eine weitere Regel: Jeder meiner Kunden kann nur ein einziges Objekt kaufen! Niemand kennt also den Zusammenhang der

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