Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)

sich. »Geschwommen seid ihr ja wohl nicht?«
    »Ein Angler hat uns mitgenommen«, sagte Bob. »Für die Rückfahrt hat er uns ein kleines Beiboot dagelassen.«
    »Na, denn. Sonst hätte ich euch auch mit meinem wunderbaren Luxusliner übersetzen können«, sagte Drago. »Er ankert zwischen den Felsen, ganz in der Nähe!«
    »Wie soll denn zwischen diesen Klippen ein großes Schiff …« Bob stockte, als ihm klar wurde, dass es sich um eine weitere fantasievolle Übertreibung Dragos handelte. Er erinnerte sich: Das Schlauchboot, das nach den Angaben des Anglersführerlos auf dem Meer getrieben war, hatte die Buchstaben DM getragen. D … wie Drago und M wie …? »Fängt Ihr Nachname mit einem M an?«, fragte Bob.
    Drago nickte überrascht. »Ja. Wie kommst du darauf, du schlaues Schattenwesen? M wie Martinez. Mein Name ist Drago Martinez.«
    »Ihr … Luxusliner liegt leider nicht mehr im Hafen, Drago«, teilte Bob mit. »Zumindest nicht mehr zwischen den Felsen. Ihr Schlauchboot ist unbemannt auf dem Meer herumgetrieben.«

Im Reich des Königs
    »Mein kleiner Luxusliner wurde losgebunden?«, rief Drago fassungslos aus. »Dann hat mein Gegner also wieder zugeschlagen! Und in meinem Unterschlupf hier auf Mora Island ist er ja wohl auch schon aufgetaucht!« Er sah sich um. »Vielleicht habe ich mich auch geirrt«, sagte er etwas ruhiger, »die Staffelei – möglicherweise stand sie wirklich dort!«
    »Wovon handelt Ihre Geschichte eigentlich?«, fragte Justus. Seine Fantasie war längst in Gang gekommen. »Ich weiß, Sie wollen sie niemandem vollständig erzählen, aber vielleicht können Sie bei uns eine Ausnahme erwägen. Wir sind verschwiegen. Und im Gegenzug versprechen wir, uns um die seltsamen Begebenheiten in Ihrer Wohnung zu kümmern. Da wäre es nicht von Nachteil, wenn wir etwas genauer wüssten, worum es geht.«
    Drago überlegte einen Moment. »Okay, warum auch nicht, ihr habt den Auftrag! Dann hört mal zu: Die Geschichte Eisenmann spielt in einer Zeit, in der eine Katastrophe die Welt vernichtet hat. Nur ein Königreich hat überlebt. Doch die Menschen leiden unter dem hinterhältigen König, der durch ein dunkles Geheimnis an die Macht gekommen ist. Mehr aber noch schmerzt sie der Mangel an Trinkwasser. Denn auch die Flüsse sind verseucht. Also haben die Menschen Eisenmänner konstruiert, die sie in die verbotenen Gebiete schicken, damit sie dort in einem tief gelegenen Reservoir nach frischem Wasser bohren. Den Eisenmännern kann die Vernichtung nichts anhaben. Nur in diesen verseuchten Gegenden und nur tief unter der Erde finden sich die ersehnten Quellen. Der König hält die Menschen wie Sklaven, und die Menschen halten die Eisenmänner wie Sklaven. Gerade hat man die zweite Generation der Eisenmänner erschaffen. Die alten Modelle sollen zusammengetrieben, verschrottet und eingeschmolzen werden, um daraus die neue Generation zu fertigen. Doch die Eisenmänner haben längst ein Eigenleben. Einer von ihnen ahnt, was die Menschen vorhaben, und ihm gelingt es, zu fliehen. Immer wieder entwischt er der schwarzen Polizei des Königs. Auf seiner Flucht stößt er auf einen seltsamen Schlüssel, den er an sich nimmt. Schließlich versteckt er sich in einer abgelegenen verlassenen Werkstatt. Dort wurden in früheren Tagen Eisenmänner repariert. Die Polizei spürt ihn sogar hier auf. In seiner Not flüchtet er in einen versteckt gelegenen, langen Gang, der in einen Berg führt. Schließlich gelangt er an ein Tor mit einem seltsamen Zeichen. Einer Eingebung folgend, nimmt er den Schlüssel, den er gefunden hat, und steckt ihn in das Schloss. Er passt. Der Eisenmann öffnet das Tor und sieht vor sich eine riesige Halle. Es ist die Textstelle, die ihr eben gelesen habt. Kolben, Röhren, Leitungen, Rauch. Es ist das Gehirn des Königreichs, konstruiert von den Ingenieuren des Königs.«
    »Wow!«, sagte Peter, der gespannt zugehört hatte. »Wenn solche Geschichten dabei herauskommen, lohnt es sich ja, dass Sie sich hier auf der Insel herumtreiben … Und wie geht es weiter?«
    Drago lächelte. »Dem Eisenmann gelingt es, sich in der Riesenmaschine versteckt zu halten. Er entdeckt das dunkle Geheimnis des Königs. Vor allem aber: Nach und nach veränderter die Maschinen. Von innen heraus. So ändert sich das Königreich. Schließlich geht es ganz von selbst. Der König, die Menschen, die Eisenmänner, alles wandelt sich. Ob zum Guten, das wird sich erst zeigen. Am Ende stirbt Eisenmann bei einem Unfall. Eine