Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)
Routinekontrolle findet nur noch ein paar Schrottteile.«
»Der Arme«, sagte Bob. »Irgendwie tut er mir leid.«
»Und der Eisenmann sieht aus wie das Exemplar da draußen?«, fragte Peter.
Drago nickte. »So stelle ich ihn mir vor. Kleiner natürlich. Etwa so groß wie du, Peter.«
Justus war noch nicht ganz zufrieden. »Ein paar Fragen hätte ich noch«, sagte er. »Was für ein Zeichen hat das Tor verziert?«
»Eine Sonne.«
»Und durch welches dunkle Geheimnis kam der König an die Macht?«
»Er hat das Testament des gestorbenen Herrschers gefälscht und seinen Bruder, den rechtmäßigen König, in das verseuchte Gebiet gesperrt.«
»Danke«, sagte Justus. »Ich denke, diese Hinweise versetzen uns in die Lage, damit etwas anzufangen.«
»Darf ich fragen, was?«, fragte Drago.
»Das werden wir sehen. Die Bedeutung der Dinge ergibt sich oft erst aus unseren Ermittlungen«, erwiderte Justus.
»Ich könnte dir stundenlang zuhören«, grinste Drago. »Mir gefällt deine progressive Aktionstendenz.«
Justus sah ihn irritiert an.
»Woher haben Sie Ihre Ideen?«, fragte Bob schmunzelnd.
»Geschichten, Filme, überraschende Analogien, das alles anders zusammengesetzt und weitergedacht, verbunden auf eine Art und Weise, die plötzlich eine neue Spannung erzeugt. Manchmal taucht auch etwas aus meinem Leben in meinen Geschichten auf oder aus dem Leben anderer.« Drago lächelte. »Vielleicht erscheinen in meiner nächsten Geschichte ja drei Schattenwesen, wer weiß.«
»Dann zählen wir hoffentlich zu den Guten«, meinte Peter.
Drago legte den Kopf schief. »Möglich. Wahrscheinlich jedoch nicht. Ich verändere die Dinge, wenn ich sie einbaue. Das passiert selten eins zu eins.«
Sie gingen ins Bett. Bei Drago hieß das: Sie suchten sich eine Ecke und staffierten sie mit Klamotten und Kissen aus. Drago bot zwar auch seine Liege an, aber die drei ??? wollten sie ihrem Gastgeber nicht wegnehmen. Doch die beiden Isomatten, die Drago noch fand, nahmen sie dankbar an.
Am Morgen kochte der Künstler wieder Kaffee für alle. Auch ein paar Kekse und eine Trockenwurst trieb er auf.
Die Sonne stand am Himmel und der Nebel hatte sich wie erhofft verzogen. Justus nutzte das kärgliche Frühstück zur Klärung weiterer Fragen. »Es wäre von Vorteil, wenn wir die vier Kunden namentlich kennen würden, die die Teile der Eisenmanngeschichte gekauft haben«, sagte er.
»Du scheinst ja wirklich anzunehmen, dass die Vorfälle etwas damit zu tun haben«, antwortete Drago. »Aber gut, alles kann möglich sein. Nur legt euch bitte nicht zu früh fest! Ein Kunstwerk hat Arthur Pepper erstanden. Der Inhaber von Woodingle.data, einer Internetfirma.«
Justus und Bob nickten. Sie hatten schon von Pepper gehört, da er in Rocky Beach wohnte.
»Er hat sich für das allererste Bild interessiert. Eisenmann war übrigens schon das dritte Objekt, das er von mir gekauft hat. Zuvor hat er je eines bei zwei älteren Projekten erstanden. Bild zwei ging an Cecile Jezero.«
»Die Schauspielerin?«, unterbrach Peter. »Die von Himmel und Meer ? Haben Sie sie persönlich kennengelernt?«
Drago zwinkerte ihm zu. »Aber klar! Und ich sage dir eines: In Wirklichkeit sieht sie viel schöner aus als in ihren Filmen. Und wow! Sie hat mit mir geflirtet!«
Peter verdrehte träumerisch die Augen.
»Und der dritte Kunde?«, fragte Justus, der taub für Dragos Übertreibungen war.
»Ja. Nummer drei hat ein Fred Osborne erstanden. Er hat ziemlich hart um den Preis verhandelt. Ein Highschoollehrer aus Marina del Rey.«
»Ein Lehrer, der sich für ausgefallene Kunst interessiert?«, wunderte sich Bob. »Kunstlehrer?«
»Ich glaube, es war eher Physik«, sagte Drago. »Jedenfalls was mit Naturwissenschaften. Und Sport. Wahrscheinlich kauft er Kunst, um seine Lebensbalance zu finden.« Er grinste. »Und das nächste Objekt … da verhält es sich etwas merkwürdig. Es lief wohl über einen Mittelsmann. Wayne Short. Ein Rechtsanwalt. Ich verkaufte ihm Bild Nummer fünf. Er wollte auch noch die weiteren Bilder haben, doch pro Kunde gebe ich nur ein Objekt ab, wie ihr wisst. Bild vier und sechs befinden sich noch in meiner Wohnung. Die Adressen der Käufer findet ihr übrigens auf meinem Computer.«
Drago gab noch ein paar Anweisungen, dann überreichte er Justus den Wohnungsschlüssel. »Am besten, ihr beginnt mit eurer Untersuchung direkt vor Ort. Es dürfte fast alles noch so herumliegen, wie ich es vorgefunden habe. Ich selbst werde auf der Insel
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