Die drei ??? und der grüne Geist
eingeschwenkt war, und blieben stehen. Einer leuchtete in den Gang hinein. Zwei offen stehende Türen waren zu erkennen, und gleich dahinter endete der Gang an einer kahlen Wand. Sie knipsten die Lampen aus und warteten. Gleich darauf glitt die gespenstische grüne Gestalt aus einer der offenen Türen hervor dicht an der Wand entlang. Vor der Stirnwand blieb sie stehen, dann löste sie sich ganz langsam in Nichts auf.
Und im Staub zeigten sich nirgends Fußabdrücke …
Auch Hauptkommissar Reynolds mit seinen Beamten, die später kamen, nachdem die Männer die Polizei verständigt hatten, fanden nicht das Geringste. Im ganzen Haus gab es keine Spuren menschlicher Anwesenheit, keinen Verletzten, kein verirrtes Tier. Nichts.
Als Polizeikommissar widerstrebte es Reynolds zu glauben, dass acht verlässliche Zeugen einen Geist gesehen und seine Schreie gehört hatten. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Denn noch in derselben Nacht meldete ein Wachmann, er habe eine geisterhafte grünliche Gestalt am Hintereingang eines großen Lagerhauses lauern sehen. Und wieder etwas später rief eine verängstigte Frau bei der Polizei an, die von einem Klagelaut geweckt worden war und eine grüne Gestalt auf ihrer Terrasse gesehen hatte. Als sie Licht machte, verschwand die Erscheinung. Dann berichteten noch zwei Fernfahrer aus einer durchgehend geöffneten Raststätte, sie hätten ein gespenstisches Wesen neben ihrem Lastwagen gesehen.
Und schließlich wurde Hauptkommissar Reynolds von zwei Beamten der Funkstreife angerufen, die auf dem Friedhof von Rocky Beach eine Gestalt beobachtet hatten. Reynolds fuhr sofort hin und trat durch das große Eisenportal des Friedhofs. Vor einem hohen weißen Grabstein sah er eine grüne Geistererscheinung, die bei seinem Näherkommen in die Erde sank und spurlos verschwand.
Der Kommissar strahlte den Stein mit seiner Stablampe an. Es war die Grabstätte des unseligen Mathias Green, der vor fünfzig Jahren in seinem großen alten Haus die Treppe hinuntergestürzt war und sich das Genick gebrochen hatte.
Geister – gibt es die?
Wieder ertönte der gespenstische Schrei. Doch diesmal versetzte er Bob und Peter nicht in Schrecken. Er kam vom Tonband.
Die drei ??? waren in ihrem gut versteckten, zur Zentrale ausgebauten Campinganhänger auf dem Schrottplatz der Firma Jonas, und Justus hörte äußerst interessiert das Band ab, das Bob am Vorabend aufgenommen hatte.
»Jetzt kommt kein Schrei mehr, Just«, sagte Bob. »Nur noch Gesprächsfetzen nach dem Zusammentreffen mit den Männern, bis mir dann einfiel, dass das Gerät immer noch lief. Als wir ins Haus gingen, stellte ich es ab.«
Doch Justus horchte auf jede Einzelheit. Die Stimmen der Männer vom vergangenen Abend waren klar und vernehmlich, denn Bob hatte zuvor den Aufnahmeregler voll aufgedreht. Als das Band zu Ende war, schaltete Justus den Apparat ab und knetete seine Unterlippe zwischen den Fingern. Nun lief sein Denkapparat.
»Das hörte sich wie ein menschlicher Schrei an«, sagte er. »Es klang, wie jemand schreit, der eine Treppe hinunterstürzt und zum Schluss kraftlos verröchelt.«
»Genauso hört es sich an!«, rief Bob. »Und genau das ist ja vor fünfzig Jahren in diesem Haus geschehen. Der alte Mathias Green, der Eigentümer, fiel die Treppe hinunter und brach sich das Genick. Der wird bei seinem Sturz bestimmt geschrien haben!«
»Also nun mal halblang!«, erhob Peter Einspruch. »Warum sollten wir ihn dann fünfzig Jahre später noch schreien hören?«
»Vielleicht«, meinte Justus ernsthaft, »war das der Widerhall eines vor fünfzig Jahren ausgestoßenen Schreis aus dem Jenseits!« »Hör auf mit so was!«, wehrte sich Peter. »Das gefällt mir gar nicht. Wie sollten wir ein fünfzig Jahre altes Echo hören können?«
»Ich weiß nicht«, gab Justus zur Antwort. »Bob, du bist hier für Recherchen zuständig. Bitte liefere mir einen ausführlichen Bericht über die jüngsten Ereignisse und über deine Geschichtsforschung zum Green’schen Anwesen.«
Bob holte tief Luft. »Also gut«, fing er an. »Peter und ich fuhren gestern Abend mit den Rädern hin. Wir hatten gehört, dass es jetzt abgerissen wird, und das wollten wir uns ansehen. Ich dachte, ich könnte darüber einen guten Artikel für die Herbstnummer unserer Schulzeitung schreiben. Das Bandgerät nahm ich mit, um meine Eindrücke an Ort und Stelle festzuhalten und sie später auszuwerten. Wir waren vielleicht fünf Minuten dort, und der alte Bau sah
Weitere Kostenlose Bücher