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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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1.
     
    Cramer trat der Krankenschwester in den Bauch.
    Sie klappte zusammen, prallte gegen die Wand, versuchte zu schreien und konnte es nicht. Sie wog zweihundertneunundsechzig Pfund, war kahlköpfig und sah wie ein Exringer aus. Sie richtete sich langsam in eine halbgebückte Stellung auf, stierte ihn an und krümmte vielsagend die Finger. Ihr breiter, glänzender Schädel war von einer dünnen Schweißschicht überzogen. Die Krankenschwester hatte die Absicht, Cramer zu töten.
    In Anbetracht der Tatsache, daß er in einer Zwangsjacke steckte, lag diese Möglichkeit nicht sehr fern.
    Die Schwester machte einen Satz.
    Er wich aus. Sein linker Fuß schoß vor und erwischte sie am Knöchel. Die kahle Frau stürzte hin. Sein rechter Fuß traf ihr Gesicht. Nach einer Weile bewegte sie sich nicht mehr.
    Er trat zurück. Seine Beine zitterten. Er blieb ganz still stehen und lauschte. Nichts zu hören, gar nichts. Er befand sich in der Mitte eines kleinen Zimmers mit weißen Wänden. Keine Fenster. An der östlichen Wand eine Metallpritsche. Die Tür stand halb offen. Er stieg über die Gestalt am Boden. Sehr schlau war sie nicht gewesen; sie hatte sich bewegt, ohne nachzudenken. Auf der unteren Ebene hatte keine dieser Bundesanstalten gute Hilfskräfte. Eingewickelt wie er war, hätte er gegen einen gewitzten Rollstuhlfahrer kaum etwas ausrichten können.
    Der Flur war leer. Er zog sich nach beiden Seiten schwarz zwischen braunen Wänden hin. Er schlug den Weg nach rechts ein, bog in einen zweiten Gang links ein, ein großer, schwarzhaariger Mann, der trotz seiner Unförmigkeit irgendwie graziös in seiner blauen Arbeitshose und der weißen Zwangsjacke wirkte.
    Bis jetzt lief alles nach Wunsch.
    Der zweite, ebenfalls leere Gang war schmaler als der erste. Er lief schräg in die Tiefen des Gebäudes hinab. Er bewegte sich schneller, verfiel in einen geräuschlosen Trab. Weit in der Ferne glühte eine einzelne rote Lampe. Dort mußte die Tür sein. Er lief auf sie zu.
    Er wußte, daß er sich irgendwo im ältesten Teil des Bauwerks befand, unter dem Bienenstock, weit entfernt von seinem gewöhnlichen Wohnort in der obersten Etage, der Station für Starkys.
    Cramer hatte einen Anfall gemimt, um hierher nach unten gebracht zu werden.
    Es hatte sich echt angehört, ganz echt ausgesehen und bei den Wärtern sofort eine Reaktion ausgelöst, wie er es sich gedacht hatte. Man mußte auf dem Sprung sein, und zwar sofort, wenn ein Kerl total durchdrehte. Zum Überlegen, zum Zögern blieb keine Zeit.
    Die Starky-Stationen selbst waren zu schwer zu knacken. Sie waren wie ein Lager von Pestkranken vom Rest des Gebäudes abgeschirmt und auf alle Notfälle vorbereitet. Flutanlagen und Kameras waren das wenigste. Man wußte Bescheid über die Betäubungsdüsen, die »Schock« -Türen, die allgegenwärtigen Wärter. Es gab da oben anderen Krimskrams, Unbekanntes, das bei Bedarf eingesetzt werden würde.
    Die Vet Org hatte ein paar Bündel ausgegeben, um den Deckel festzuschrauben. Und wer konnte es ihr verübeln? Niemand wollte einen Starky frei herumlaufen sehen.
    Und trotzdem ließ man den Kasten verkommen.
    »Was läuft?« hatte Cramer in den ersten Tagen, die so weit zurücklagen, Ortez gefragt.
    Carl Ortez lächelte, kippte die Plastikflasche über dem Papierbecher, zuckte die Schultern. »Das große Sparen.« Er schluckte die Limonade, verzog das Gesicht. »Zu süß. Wird immer schlimmer.«
    »Wer spart?«
    »Die Vet Org, der Bund … wer weiß? Alle sparen gern, oder? Sparsamkeit ist eine gute Eigenschaft.«
    »Gute Eigenschaft, danke. Wir werden hier vermodern.«
    Ortez hatte den Kopf gewiegt. »Vermodern, vielleicht, aber wir leben weiter.«
    »Leben, ha?«
    »Es gibt Schlimmeres, Captain, das wissen Sie. Wo bleibt die Dankbarkeit?«
    Cramer schnaubte wütend und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Der Stuhl war an den Boden geschraubt, der Tisch ebenfalls.
    Sie waren im Imbißraum: Limonaden, Würstchen, Zuckerzeug. Die Wände waren weiß und die Fenster vergittert. Starkys in grünweißen Hemden kamen und gingen.
    Einmal hieß es, man würde die Starkys in Einzelzellen stecken, aber daraus war nichts geworden. Schließlich waren viele Starkys einst der Stolz der Nation gewesen. Das schien sich nicht zu vertragen.
    »Und wer sitzt hier auf dem höchsten Stuhl?« fragte Cramer.
    »Dr. Parker ist der oberste Seelendoktor. Sie werden ihn kennenlernen, wie jeder. Er ist in Ordnung.«
    »Weshalb?«
    Ortez zuckte wieder die

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