Die drei ??? und der heimliche Hehler
er da denken? Würde er sich nicht sagen, das alles sei seine Schuld?«
Peter nickte. »Klar. Bestimmt wäre es so. Als kleines Kind meint man immer, man sei an allem möglichem schuld. Die Erwachsenen werfen es einem ja die ganze Zeit vor – ›das ist wieder mal nur deine Schuld!‹«
»Genau. Also wäre Ted überzeugt, daß er nun wirklich schlimm in der Patsche saß, und er würde weglaufen und sich verstecken, wie es übrigens ja auch Mrs. Stratten meinte.«
Peter sah Justus anerkennend an. »Ja, so könnte es gewesen sein. Aber wo sollte er sich verstecken? Ist es nicht wahrscheinlicher, daß Burton ihn zu fassen bekam und . . . und dann . . . ?«
»Nein«, sagte Justus. »Burton weiß nicht, wo Ted ist, das steht fest. Er ging ihn doch sogar in Santa Monica unterm Pier suchen.«
»Ja, stimmt. Aber warum? Warum sollte er sich heimlich und überstürzt davonmachen und nach Ted suchen? Ob er wohl Ted . . . na ja, noch hinterher aus dem Weg räumen wollte, damit er nicht von der Schatzkammer berichten konnte?«
Justus gab keine Antwort. Die Jungen sahen einander schweigend an, und beide waren sehr blaß. Dann hörten sie Bob im Speisenaufzug, und sie gingen hin, um ihm herauszuhelfen.
»Mann, das ist ja unglaublich da unten!« Bob stieg aus der Tür des Schachts. »Wie die Geschichte aus ›Tausendundeiner Nacht‹, wo der Junge sagt: ›Sesam, öffne dich!‹ und all das Gold und die Juwelen entdeckt!«
»Hast du die Fotos gemacht?« wollte Justus wissen.
»Klar doch. Die Bilder an den Wänden, das Geld, alles. Was machen wir jetzt? Gehen wir zur Polizei?«
»Vielleicht«, meinte Justus. »Aber erst gibt es etwas noch Wichtigeres zu tun. Wenn wir noch ein einziges Puzzleteil finden, dann haben wir das Rätsel um Ted Strattens Aufenthaltsort gelöst!«
Nun, wie ist das mit eurem Talent zum Puzzlespiel? Offene und versteckte Hinweise wurden euch im Verlauf der bisherigen Entwicklung reichlich zuteil. Vorschlag: Ihr überlegt nun nochmals ganz scharfsinnig und systematisch, denn jenes fehlende Puzzleteil rückt bereits zu Beginn des nächsten Kapitels in greifbare Nähe.
Der eine Fall ist gelöst
Regina Stratten war in der Buchhandlung, als die Jungen hinkamen. »Ich konnte nicht zu Hause bleiben«, sagte sie.
»Ich dachte, hier ginge es . . . besser.«
Die drei Tage von Teds Abwesenheit hatten sie zermürbt. Ihre Haut war ganz fahl, und auf ihrer Stirn hatten sich tiefe Falten eingegraben.
Mr. Finney tappte mit einem Staubwedel leise im Laden herum. Geistesabwesend wie ein Schlafwandler streifte er damit über die Buchreihen.
»Mrs. Stratten, hatte Ted Freunde in der Umgebung, mit denen er sich besonders gut verstand?« fragte Justus.
Sie versuchte zu lächeln, aber es wurde eine Grimasse daraus.
»Tiny. Tiny war sein bester Freund. Aber Tiny ist tot.«
»Mrs. Stratten, es kümmert sich jemand um Ted. Er ist nun seit Tagen verschwunden, und ich glaube, daß Sie recht haben, wenn Sie meinen, er sei weggelaufen. Aber jemand muß ihn versteckt halten und ihm zu essen geben. Und das kann nur ein Kind sein, vermute ich. Ein Erwachsener hätte sich schon längst offenbart. Sicher kannte doch Ted hier in der Nachbarschaft andere Kinder.«
Während Regina mit gesenktem Kopf überlegte, sah Justus durchs Schaufenster auf den Strand hinaus. Fergus, der Abfallsammler, kam angetrottet. Er trug eine prallvolle weiße Tüte mit roter Aufschrift. ›Charlies Grillstation‹ war mit lustigen, hüpfenden Buchstaben auf die Tüte gedruckt. Und darunter: ›Unsere Hähnchen – lecker, lecker!‹
»Oh!« rief Justus plötzlich.
Fergus kam auf seinem Weg entlang der Ocean Front am Schaufenster vorüber, und Justus’ Gesicht hellte sich auf.
»Mrs. Stratten, kommen Sie doch mal mit«, schlug er vor.
Seine Stimme klang zuversichtlich, und Regina sah ihn eindringlich an.
»Wie?« flüsterte sie. »Was ist denn?«
»Wir haben etwas übersehen, das auf der Hand liegt«, sagte Justus. Er zeigte zur Ocean Front.
Regina ging aus dem Laden, und die Jungen kamen hinterher.
»Regina?« rief Mr. Finney.
Sie gab keine Antwort. Sie blickte die Ocean Front entlang und beobachtete Fergus, wie er davonmarschierte.
Mr. Finney trat aus dem Laden und zog die Tür hinter sich zu.
Dann gingen alle – er und Regina und die Jungen – den Gehweg entlang.
Fergus war ein gutes Stück vor ihnen. Heute hatte er keine Hunde bei sich und auch keine Karre – nur die Tragetasche vom Grill.
Regina, ihr Vater und die Jungen waren
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