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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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geschickt einen Taschenspielertrick aus. Sie will es zwar nicht zugeben, aber Dr. Barrister ist überzeugt, daß sie einen zweiten Beutel in ihrem Rock verborgen hielt. Während sie sich auf dem Boden umherwälzte, vertauschte sie die beiden Beutel, gab Miss Osborne den leeren und ging mit der Schlange weg.«
    »Das ist ein uralter Trick«, sagte Alfred Hitchcock. »Hat euch Dr.
    Barrister gesagt, warum er sich so sehr für Miss Osborne und den Zwölferkreis interessierte?«
    »Er schreibt ein Buch über die Psychologie des Aberglaubens«, sagte Justus Jonas. »Er kennt die meisten der seltsamen Kulte, die in Los Angeles im Schwange sind, aus seinen Forschungen. Er war sogar bei vielen Sitzungen selbst dabei. Und Miss Osborne natürlich auch. Dabei hatte er sie gesehen – schon sehr oft, ehe er Bentley, der Hausmann, wurde. Und dann blieb sie plötzlich überall weg. Sie und Madelyn, Enderby.«
    »Das verblüffte ihn?« fragte Alfred Hitchcock.
    »Ja, weil es nicht ins Bild paßte. Miss Osborne war offenbar in diesen sonderbaren Zirkeln auf der Suche nach etwas Bestimm-tem und Miss Enderby ebenfalls. Er fragte sich, ob sie es anderswo gefunden haben mochten, und deshalb schickte er seine Frau in Madelyn Enderbys Friseursalon. Madelyn Enderby ist zum Glück ziemlich redselig, und sie erzählte eine Menge über den Zwölferkreis. Dr. Barrister kam auf diese Weise sogar zu Namen und Orten’. Er untersuchte die Verhältnisse der Mitglieder und fand, daß sie alle wohlhabend waren.«
    »Hatte er da schon einen Verdacht"« fragte Alfred Hitchcock.
    »Nicht gleich. Er dachte, sie seien nur eine Gruppe wohlhabender Leute, die ordentlich dafür geschröpft wurden, daß sie in jenem Haus am Canyon zusammensitzen und der singenden Schlange lauschen durften. So etwas ist nicht sehr ungewöhnlich.
    Nur konnte er selbst nicht in dieses Haus gelangen. Die Mitglied-schaft wurde nur auf persönliche Einladung hin vergeben, und ihn oder seine Frau lud niemand ein. Shaitan hatte sich wahrscheinlich vergewissert, wer er war, und ihn als gefährlich eingestuft.
    Also verlegte sich Dr. Barrister aufs Beobachten, und als Mr. Asmodi nach Rocky Beach kam, auch noch aufs Spionieren. Und an Patricia Osborne war er äußerst interessiert. Sie ist ein prachtvolles Forschungsobjekt für einen Mann, der ein Buch über die Psychologie des Aberglaubens schreiben möchte, und sie unterschied sich von den anderen Mitgliedern dadurch, daß sie eigentlich nicht sehr viel Geld hatte. Shaitan wußte freilich über ihre wohlhabenden Verwandten Bescheid.«
    »Und Madelyn Enderby erzählte herum, daß bei den Jamisons das Mädchen weggelaufen war?« fragte Alfred Hitchcock.
    »Ja, so war’s. Und da kam er auf die Idee, sich einen Walroß-
    Schnauzbart anzukleben und sich Zutritt zum Haus zu verschaf-fen, um Miss Osborne beobachten zu können. Dann passierte der Unfall mit Mrs. Compton, und Miss Osborne gab die Halskette aus dem Haus, und da wurde es ihm ungemütlich.«
    »Von da an nahm er das Haus beim Torrente Canyon immer gründlicher unter die Lupe«, warf Bob ein. »Er war dort, als Allie und Peter und ich über die Mauer stiegen. Er sah die Scheinwerfer und hörte die Alarmglocke. Und zum Glück war er auch da, als Justus herauslief.«
    »Ein Segen für euch, daß er in der Nähe war«, sagte der Regisseur. »Nur schade, daß ihr ihn durch euer Rumschnüffeln in seiner Wohnung in Santa Monica aus dem Haus der Jamisons vertrieben habt. Wozu hatte er übrigens diese Wohnung? Ihr sagt doch, daß er in Ruxton wohnt.«
    »Das war Tarnung«, sagte Peter. »Er wollte einen Standort in der Nähe von Rocky Beach haben, falls ihn jemand aufsuchen sollte.
    Und er sagte, dort sei es ruhig gewesen, und das hätte seine Arbeit sehr gefördert. Er hat nämlich vier Kinder.«
    Alfred Hitchcock mußte lachen. »Gehörte auch zur Tarnung, wie der Schnauzbart«, sagte er.
    »Er hätte ihn gar nicht gebraucht«, sagte Justus. »Ich glaube, Patricia Osborne wäre er gar nicht aufgefallen, ob mit oder ohne Schnauzbart. Er hat so ein Gesicht, das man gleich wieder vergißt.«
    »Und als ihr einen Gegenzauber, einen weißen Magier brauchtet, seid ihr zufällig an ihn geraten«, sagte Alfred Hitchcock.
    »Es war wie ein Wunder«, sagte Justus. »Wir mußten nicht erst lange erklären, und er hatte ein Tonband von der singenden Schlange und konnte Mara in ihre Rolle einweisen. Die Polizei benutzte seine Aufzeichnungen dazu, an die Mitglieder des Zwölferkreises heranzutreten

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