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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Jackett offenstand, schaute rosarote, runzlige Haut hervor. Sein graues Haar wuchs offenbar seit Monaten wild, und seine Bartstoppeln waren mehrere Tage alt.
    »Kaffee?« sagte er noch einmal. »Und vielleicht ’n Brötchen dazu? Ich habe seit zwei Tagen nichts gegessen.«
    Hendricks griff in seine Tasche und zog ein Bündel Banknoten heraus. Er blätterte einen Schein ab, ohne hinzusehen, und gab ihn dem Landstreicher. »Mein Laden ist zu. Der gegenüber verkauft Ihnen was zu essen.«
    »Sie sind ein guter Mensch«, sagte der Landstreicher herzlich. Er nahm das Geld, drehte sich um, stolperte und fiel gegen den Zeitungsständer, der neben dem Ladeneingang stand.
    »Trottel!« schrie Hendricks.
    Der Landstreicher schlug wild um sich, ein Wirbel von Armen, Beinen und Zeitungen. »Nichts passiert!« sagte er. Er rappelte sich hoch, kam torkelnd auf die Füße und trottete davon.
    »He, Sie!« rief Allie. »Warten Sie!« Sie stürzte vor und las ein kleines, rechteckiges schwarzes Ding aus dem Wust von Zeitungen auf, der jetzt Hendricks’ Eingang versperrte. »Ihr Radio ist Ihnen runtergefallen.«
    Der Landstreicher fing an zu rennen.
    »Allie.« Justus sprach bewußt ruhig. »Allie, gib das her.«
    »Um Himmels willen!« sagte Hendricks. Allie sah auf das schwarze Kästchen in ihrer Hand. »Was ist das? Was ist denn los?«
    Hendricks entriß ihr das Ding und warf es fort. Er warf ohne Be-sinnung. Das Kästchen beschrieb einen hohen Bogen durch die Luft, landete auf dem Bürgersteig gegenüber, sprang noch zweimal auf und prallte dann an die Wand von Noxworths kleinem Laden. Es gab einen Blitz und einen Knall, und die Scheiben von
    »Noxworths Lebensmittel und Feinkost« fielen klirrend nach innen.
    Justus sah ganz kurz Noxworths Gesicht schreckensbleich hinter seinem Ladentisch hervorspähen. Hendricks sauste schon die Straße entlang, hinter dem flüchtenden Landstreicher her.
    »Eine Bombe war das!« sagte Allie. »Und ich dachte, ein Radio!«
    »Allie, Herzchen, du bist zu wohlbehütet aufgewachsen«, erklärte Peter. »Ein echter Landstreicher dürfte kaum ein Transistorradio besitzen.«

Gegenzauber gesucht!
    Auf dem Rückweg aus Los Angeles saß Allie bei den Jungen hinten im Wagen. »Jetzt wird die Polizei Tante Patricia verhören, nicht?« fragte sie.
    »Sie werden bestimmt rücksichtsvoll mit ihr umgehen«, sagte Justus. »Schließlich hat sie kein Verbrechen begangen.«
    »Und ich wollte sie heraushalten.«
    »Das ging nun nicht mehr«, stellte Bob fest. »Als die Polizei erst erfahren hatte, wie gefährlich Shaitan ist, mußten wir alles berichten.«
    »Allie, du warst großartig«, sagte Peter. »Wenn du die Bombe nicht aufgehoben hättest, wäre Hendricks’ Laden in die Luft ge-flogen.« Er mußte lachen. »Hätte mir leid getan, wenn es Hendricks erwischt hätte. Ein toller Kerl! Wie hat euch der Hechtsprung gefallen, als er den falschen Fuffziger von Landstreicher erwischt hatte? Und wie er sich auf den Ganoven einfach drauf-setzte, bis die Bullen da waren?«
    »Mir hat Noxworths Gesicht besser gefallen«, sagte Justus. »Das hätte er am allerwenigsten erwartet, daß es ihm selber die Fensterscheiben zerdeppert.«
    Der Wagen hielt vor Allies Haus. Tante Mathilda hatte wohl nach ihnen Ausschau gehalten, denn die Haustür ging sofort auf.
    »Wo seid ihr gewesen?« rief Tante Mathilda. »Miss Osborne geht es noch viel schlechter. Unser Hausarzt, Dr. Peters, ist gerade bei ihr. Ich mußte ihn rufen. Habt ihr denn ihren Arzt gefunden?«
    »Nein, das nicht.« Justus kam zur Tür gelaufen. Er schaute an Tante Mathilda vorbei ins Hausinnere und sah Dr. Peters.
    »Hat sie hier irgendwelche näheren Verwandten?« fragte der Arzt. Allie schlüpfte an Justus und Tante Mathilda vorbei. »Im Augenblick nur mich«, sagte sie.
    »Ich möchte sie ins Krankenhaus überweisen«, sagte Dr. Peters.
    »Aber sie weigert sich.«
    Allie lief die Treppe hinauf, zwei Stufen auf einmal. Justus kam hinterher.
    Miss Patricia Osborne sah unter der Decke ihres großen Himmel-betts wie eine runzlige Puppe aus. Sie wandte sich ab, als Allie ins Zimmer trat.
    »Tante Patricia, nun sei doch vernünftig«, ermahnte sie Allie.
    »Es ist alles vorbei. Shaitan ist ein Verbrecher, und die Polizei wird ihn bald haben.«
    Patricia Osborne rührte sich nicht.
    Allie nahm ihre Tante beim Arm und schüttelte sie. »Du mußt jetzt an dich denken. Komm, komm! Du mußt wirklich ins Krankenhaus.«
    Miss Osborne tastete nach Allies Hand. »Die

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