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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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waren die Krieger, die Zelte, die Lagerfeuer.
    »Was bedeutet das?« fragte Sprechendes Messer.
    »Das ist Ulrics Grab«, antwortete Asta Khan. »Ihr müßt nichts weiter tun als den Helm des schlafenden Khans holen.«
    Sprechendes Messer und Sattelschädel stoben in Richtung des Grabmals davon. Es hatte keinen sichtbaren Eingang, keine Tür, nur glatten weißen Marmor.
    Tenaka setzte sich, und der Schamane hockte sich neben ihn.
    »Warum suchst du nicht zusammen mit deinen Vettern?« fragte er.
    »Ich weiß, wo ich suchen muß.«
    Asta Khan nickte. »Ich wußte, daß du zurückkommen würdest.«
    »Woher?«
    »Es steht geschrieben.«
    Tenaka beobachtete, wie seine Vettern das Grab umrundeten, und wartete auf den Augenblick, da beide außer Sicht waren. Dann stand er auf und rannte zu der Kuppel. Sie zu erklettern war nicht schwierig, denn die Marmorplatten waren an den Sandstein genietet, und dadurch fanden seine Hände dort Halt, wo die Blöcke aneinanderstießen. Er hatte bereits den halben Weg zur Statue Ulrics zurückgelegt, als die beiden anderen ihn entdeckten. Dann hörte er Sattelschädel fluchen und wußte, daß sie ihm auf den Fersen waren.
    Er erreichte den Torbogen. Er war über zwei Meter tief, und Ulrics Statue stand ganz hinten.
Der
König jenseits des Tores! Tenaka bewegte sich behutsam weiter.
    Hinter dem Torbogen war die Tür verborgen. Er drückte dagegen, und sie öffnete sich knarrend.
    Sattelschädel und Sprechendes Messer erreichten sie fast gleichzeitig. In ihrer Angst, daß Tenaka ihnen voraus war, hatten sie ihre Feindschaft beinahe vergessen. Als sie die offene Tür sahen, eilten sie voran, doch Sattelschädel blieb in dem Moment stehen, als Sprechendes Messer hineintrat. Als Sprechendes Messers Fuß die Schwelle überschritt, gab es ein lautes Krachen, und drei Speere drangen ihm in Brust, Rücken und Hals. Er sackte zusammen. Sattelschädel ging um den Toten herum und sah, daß die Speere an einem Brett befestigt gewesen waren, das Brett wiederum an einer Reihe von Seilen. Er hielt den Atem an und lauschte angestrengt. Er hörte, wie ganz leise Sand auf Stein rieselte. Er ließ sich auf die Knie nieder – dort im Türrahmen lag zerbrochenes Glas. Sand rieselte heraus.
    Sobald Sprechendes Messer das Glas zerbrochen hatte, war das Gleichgewicht gestört worden und die Todesfalle in Betrieb gesetzt. Aber wie hatte Tenaka diesen Tod umgangen? Sattelschädel fluchte und trat vorsichtig durch die Tür. Wo das Halbblut gehen konnte, mußte er ihm doch folgen können! Als Sattelschädel verschwunden war, trat Tenaka hinter der geisterhaften Statue des Khan hervor. Er hielt kurz inne, um die Falle zu betrachten, die Sprechendes Messer getötet hatte; dann ging er lautlos in das Grab hinein.
    Der Gang hätte eigentlich völlig im Dunkeln liegen müssen, doch ein seltsames grünes Licht glühte von den Wänden. Tenaka ließ sich auf Hände und Knie nieder und kroch vorwärts, wobei er prüfend die Wände zu beiden Seiten betrachtete. Es mußte noch mehr Fallen geben. Aber wo?
    Der Gang endete an einer Wendeltreppe, die hinab in die Eingeweide des Grabmals führte. Tenaka prüfte die ersten Stufen – sie schienen fest zu sein. Die Wand war mit Zedernholz getäfelt. Tenaka setzte sich auf die oberste Stufe. Warum, fragte er sich, sollte man einen Treppenabgang vertäfeln?
    Er riß ein Paneel von der Wand und ging langsam, Stufe um Stufe, die Treppe hinunter. Auf halbem Wege spürte er eine leichte Bewegung unter seinem rechten Fuß und zog ihn sofort zurück. Er nahm das Brett, legte es flach auf die Stufen, ließ sich flach darauf nieder und hob die Füße. Die Planke begann zu rutschen. Sie wurde schneller, und dann spürte Tenaka, wie eine Stahlklinge zischend über seinen Kopf sauste. Die Planke wurde immer schneller und holperte die Stufen hinunter. Noch dreimal löste sie Todesfallen aus, doch der improvisierte Schlitten war so schnell, daß Tenaka ungeschoren blieb. Er versuchte, mit den Stiefeln entlang der Wand zu bremsen, denn seine Arme und Beine wurden durch die wilde Fahrt arg geprellt.
    Am Fuß der Treppe stieß die Planke auf den Boden, so daß Tenaka durch die Luft geschleudert wurde. Sofort entspannte er die Muskeln und rollte sich zu einer Kugel zusammen. Als er an die gegenüberliegende Wand prallte, blieb ihm die Luft weg. Er grunzte und erhob sich auf die Knie. Vorsichtig tastete er seine Rippen ab. Mindestens eine fühlte sich gebrochen an. Er blickte sich in der Kammer um. Wo

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