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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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war Sattelschädel? Sekunden später erhielt er die Antwort. Als er das Klappern auf der Treppe hörte, grinste er und trat aus dem Weg. Sattelschädel schoß an ihm vorbei, sein Brett zerbarst in Stücke, und sein Körper krachte gegen die Wand. Tenaka zuckte bei dem Aufprall zusammen.
    Sattelschädel stöhnte und kam mühsam auf die Füße. Als er Tenaka sah, richtete er sich auf.
    »Ich habe nicht lange gebraucht, um hinter deinen Plan zu kommen, Halbblut!«
    »Du erstaunst mich. Wieso bist du hinter mir?«
    »Ich hatte mich bei der Leiche versteckt.«
    »Nun, hier sind wir«, sagte Tenaka und deutete auf den Sarkophag, der auf einer Empore mitten im Raum stand. »Wir müssen nur noch den Helm holen.«
    »Ja«, sagte Sattelschädel mißtrauisch.
    »Öffne den Sarg«, sagte Tenaka lächelnd.
    »Öffne du ihn.«
    »Komm schon, Vetter. Wir können doch nicht den Rest unseres Lebens hier verbringen. Wir öffnen ihn gemeinsam.«
    Sattelschädels Augen wurden schmal. Der Sarg war mit Sicherheit durch eine Falle geschützt, und er wollte nicht sterben. Doch wenn er zuließ, daß Tenaka den Sarg öffnete, würde dieser nicht nur Ulrics Helm, sondern – wichtiger noch – auch dessen Schwert bekommen.
    Sattelschädel grinste. »Also schön«, sagte er. »Gemeinsam!«
    Sie gingen zum Sarg und hoben den Marmordeckel an, der knirschend zur Seite glitt. Die beiden Männer gaben ihm noch einen letzten Stoß; dann fiel der Deckel zu Boden, wo er in drei Teile zerbrach. Sattelschädel langte nach dem Schwert, das auf der Brust des Skeletts lag. Tenaka packte den Helm und sprang zur Seite. Sattelschädel kicherte.
    »Na, Vetter? Was machst du jetzt?«
    »Ich habe den Helm«, antwortete Tenaka.
    Sattelschädel machte einen Satz nach vorn, wild um sich schlagend, doch Tenaka wich ihm aus, ließ stets den Sarg zwischen sich und seinem Gegner.
    »Das könnten wir jetzt für alle Zeit so weiter treiben«, sagte Tenaka. »Wir könnten eine Ewigkeit damit verbringen, um diesen Sarg herum zu rennen.«
    Sein Gegner räusperte sich und spie aus. Tenaka hatte recht – das Schwert war nutzlos, solange der Gegner nicht in Reichweite kam.
    »Gib mir den Helm«, sagte Sattelschädel. »Dann bleiben wir beide am Leben. Wenn du versprichst, mir zu dienen, mache ich dich zu meinem Kriegsherrn.«
    »Nein, ich werde dir nicht dienen«, erwiderte Tenaka. »Aber du kannst den Helm haben – unter einer Bedingung.«
    »Nenne sie!«
    »Daß du mir dreißigtausend Reiter überläßt, damit ich sie zu den Drenai bringen kann.«
    »Was? Wozu?«
    »Das können wir später besprechen. Schwörst du es?«
    »Ja. Gib mir den Helm.«
    Als Tenaka den Helm über den Sarg warf, fing Sattelschädel ihn geschickt aus der Luft und setzte ihn sich schwungvoll auf. Er zuckte zusammen, als eine scharfe Metallkante seine Kopfhaut ritzte.
    »Du bist ein Dummkopf, Tenaka. Hat Asta Khan nicht gesagt, es würde nur einer zurückkehren? Jetzt habe ich alles.«
    »Du hast gar nichts, Hohlkopf. Du bist tot!« sagte Tenaka.
    »Leere Drohungen«, höhnte Sattelschädel.
    Tenaka lachte. »Ulrics letzter Scherz! Niemand kann diesen Helm tragen. Hast du die scharfe Spitze gespürt, Vetter, als die vergiftete Nadel durch deine Haut drang?«
    Das Schwert entglitt Sattelschädels Hand, und seine Beine gaben unter ihm nach. Er versuchte aufzustehen, doch der Tod zerrte ihn in seinen Höllenschlund hinab. Tenaka holte sich den Helm zurück und legte das Schwert wieder in den Sarg.
    Langsam stieg er die Treppe hinauf und drückte sich an den Klingen vorbei, die aus der Vertäfelung ragten. Sobald er an der frischen Luft war, setzte er sich und legte den Helm in den Schoß. Er war aus Bronze, mit weißem Pelz besetzt und mit Silberdraht verziert.
    Weit unten saß Asta Khan und betrachtete den Mond und Tenaka, der zu ihm hinunterkletterte. Der alte Mann sah sich nicht um, als Tenaka sich ihm näherte.
    »Willkommen, Tenaka Khan, Herrscher der Heere!« sagte er.
    »Bring mich nach Hause«, befahl Tenaka. – »Noch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Du mußt erst noch jemanden kennenlernen.« Weißer Nebel stieg wallend vom Boden auf, umwirbelte sie; dann trat eine mächtige Gestalt aus den Schwaden.
    »Du hast dich gut gemacht«, sagte Ulric.
    »Danke, Herr.«
    »Hast du die Absicht, dein Wort gegenüber deinen Freunden zu halten?«
    »Ja.«
    »Also werden die Nadir den Drenai zu Hilfe kommen?«
    »Ja.«
    »Es ist, wie es sein sollte. Ein Mann muß zu seinen Freunden stehen. Aber du weißt, daß

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