Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
ein Dutzend andere Spezies und eine politische Bürde für die Konföderation. Ich war eine sarkastische Schlampe, die als Erwachsene nie jemanden geliebt hatte, nicht bevor sie in Erscheinung getreten waren, und dann immer noch nicht auf eine gute Weise.
Denke daran, wer du bist?
Ich dachte daran, wer sie waren. Und das war eine erheblich wichtigere Frage. Wenn es um Leben und Tod ging, hätten sie nie irgendjemanden im Stich gelassen, nicht einmal Leute wie Dina Pearlman. Was konnte ich getan haben, dass sie mich genug hassten, um mich im Stich zu lassen?
Ich schlief wieder eine Weile und wachte bei Licht auf, empfing weitere Besucher, darunter einige, denen ich nie zuvor begegnet war, die aber offenbar von meiner bloßen Existenz fasziniert waren.
Allmählich drangen die Einzelheiten des Raums, in dem ich lag, in mein Bewusstsein, des bei Weitem luxuriösesten Krankenzimmers, das ich je gesehen hatte. Nach einer Weile kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht gar nicht in einem Krankenhaus lag. Die Wände sahen aus wie gesponnenes Gold, und an der gewölbten Decke hing ein juwelenbesetzter Kristalllüster. Ein Bild irgendeines Bettelhine-Patriarchen samt einem albernen Schnurrbart und einer Miene, die andeutete, dass er in seiner unmittelbaren Umgebung einen abscheulichen Geruch wahrgenommen hatte, hing an einer nahen Wand in einem Rahmen, dessen vielfältig gerillte Randleisten ein Gerichtsgebäude hätten stützen können. Der freistehende Kleiderschrank war auf Hochglanz poliert und sah aus, als hätte er mehr gekostet, als ich in einem Jahr als Vertreterin der Staatsanwaltschaft hätte verdienen können. Das wandbreite Fenster, das ich zu meiner Rechten entdeckt hatte, war tatsächlich eine wandbreite Schiebetür, die sich zu einem gewaltigen Balkon und einem Himmel öffnete, so strahlend und blau, dass der Anblick in meinen armen, leidenden Augen schmerzte. Ich hörte Vogelgezwitscher: kein zufälliges Zwitschern, sondern eine komplizierte Symphonie, hervorgebracht von Spezies, die perfekt für die Breite und Tiefe der Kompositionen geeignet waren.
Jede sichtbare Oberfläche war mit Blumen vollgestopft: mit einem strahlenden Regenbogen aus verschiedenen Blüten, arrangiert zu Sträußen, so farbenfroh und vielfältig, dass es Tausende von Arbeitsstunden gekostet haben musste, sie zu kultivieren, ganz davon zu schweigen, sie zu arrangieren.
Ich erinnere mich, dass ich dachte, das sei nicht richtig. Und dann trieb ich in einen neuen Schlummer.
Ich empfing noch eine Besucherin, Paakth-Doy, angetan mit einer sonnigen Bluse, die ihre Arme frei ließ und ein rekombinantes Tattoo in Form einer Art lauernden Reptilienkatze offenbarte, die in einer animierten Simulation gefräßiger Gier ihren Arm hinauf und hinunter schlich. Sie erzählte mir, dass ich alle in Angst und Schrecken versetzt hätte und dass sie mich für eine der tapfersten Personen hielt, von denen sie je gehört hatte. Sie sagte, sie würde mich nie vergessen, und erklärte mir, sie habe mir eine Nachricht von meinem Dip-Corps-Vorgesetzten Artis Bringen mitgebracht, die an die Königliche Kutsche weitergeleitet worden sei und erst Beachtung gefunden habe, als das Vehikel wieder auf Xana zur Inspektion angedockt war. Sie hatte die Daten in die Hytex-Verbindung dieses Raums hochgeladen.
Unser Gespräch war nett, bis ich sie fragte, was sie nun zu tun beabsichtige.
Düsternis sank über ihre Augen, und sie sagte: »Wir alle haben nach der Katastrophe eine Menge Aufmerksamkeit bekommen. Die hat zu lukrativen Jobangeboten geführt. Ich selbst habe die Gelegenheit bekommen, als persönliche Begleiterin einer der Bettelhine-Tanten zu arbeiten. Sie mag meine exotische Ausstrahlung, Sie verstehen?«
O Juje. Sie hatten sie erwischt. Irgendwie hatten sie es geschafft und sie dazu gebracht, alles aufzugeben, was sie sich wünschte. Ich ergriff ihr Handgelenk. »Doy - Sie müssen das nicht tun. Ich habe Ihnen versprochen, Sie von hier wegzubringen. Das Dip Corps hat immer freie Stellen zu vergeben ...«
Sie zog die Hand fort. Als sie antwortete, stach ihr schwerer Riirgaan-Akzent so hervor, als hätte sie beschlossen, ihn absichtlich zu betonen und dem Teil ihrer selbst auszuweichen, der sie mit der Spezies einte, der sie gemäß ihrer Abstammung angehörte. »Es ist meine Entscheidung, Counselor. Ich weiß, was persönliche Begleiterin gewöhnlich bedeutet. Ich weiß, wie der Job mich verändern wird. Ich habe immerhin mit Colette Wilson
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