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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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könnte, also konzentrierte ich mich auf die exakte, chronologische Abfolge der Ereignisse. »Wie passt der Khaajiir in dieses Bild?«
    »Unsere Nachforschungen haben uns zu ihm und zu einem seiner Bücher über die friedliche Machtübernahme nach dem Untergang des Terrorregimes der K'cenhowten geführt. Er schrieb: Veränderungen, die radikal genug seien, um die ganze Struktur einer Gesellschaft zu verändern, könnten nur dann friedlich herbeigeführt werden, wenn die Verantwortlichen, im Fall der K'cenhowten die Khaajiirel, die gleichen Mittel, die die Tyrannen zur Massenunterdrückung benutzt haben, als Instrumente zur Herbeiführung begrenzter und subtilerer Zwänge einsetzten. Er sagte, ein Meißel könne am richtigen Ort in der richtigen Hand großartige Artefakte von dauerhafter Schönheit schaffen, während eine große Bombe, die irgendwo in der Luft abgeworfen werde, nur nutzlosen Schutt produzieren könne. Er hatte ein paar Vorstellungen davon, wie die Khaajiirel es geschafft haben -vorwiegend durch sorgfältige Planung und die längerfristige Manipulation einiger Personen in Schlüsselpositionen -, darum war er für uns von unschätzbarem Wert, als es darum ging, die diversen feinsinnigen Strategien auszuarbeiten, die wir brauchten, um unseren friedlichen Wandel über das Terrain der Bettelhines zu bringen. Mit unserer Unterstützung wurde er zu Vaters wichtigstem Berater und einem unverzichtbaren Strategen, dessen Beitrag entscheidend dafür war, sicherzustellen, dass die Machtübernahme friedvoll verlief.«
    Mir war immer noch nicht wohl zumute. Der Grund, der, den ich schon vorher gespürt hatte, entzog sich immer noch meinem Zugriff, aber das Gefühl war stärker geworden, wie ein Tsunami, der sich erst in den letzten Sekunden zu wahrer Größe aufbaut, ehe er auf die Küste trifft. »Sehr erfolgreich war er offenbar nicht.«
    Mehr Trauer. »Ja. Ich weiß, so sieht es aus. Aber ich wusste auch, dass ich in eine kritische Phase eintrat, die riskanteste, um genau zu sein. Der Khaajiir hatte uns gewarnt, wir sollten mit Widerstand rechnen, und mich haben nur der Zeitpunkt und die tödliche Gewalt erstaunt. Wir werden ihn vermissen, nicht nur als Verbündeten, sondern auch als Freund. Ich hoffe, Sie können dazu beitragen, seinen Platz wieder auszufüllen.«
    Ich ließ mich nicht ablenken. »Wie passe ich da rein?«
    »Nun, wie Sie wissen, hatte der Khaajiir schon früher Interesse an Ihnen gezeigt. Er hat den Lebenslauf jedes einzelnen Bewohners ihrer verlorenen Gemeinschaft recherchiert und angenommen, er wisse, wer Ihre Mutter wirklich war, und es war ihm möglich, mich auf Ihre missliche Lage aufmerksam zu machen. Eine Rücksprache mit meinem Vater, der von Ihnen wusste, hat bestätigt, dass der Khaajiir mit seiner Vermutung richtig lag.« Sie lächelte und trank noch einen Schluck von ihrem Saft. »Ich war überaus erfreut, und nicht nur, weil ich Tante Lillian bewundert und ihre Verbannung zu den unrechtmäßigen Vorgängen gezählt habe, die ich abzuschaffen hoffte. Überlegen Sie: Sie sind brillant. Sie sind charakterfest. Sie sind bereits an die Arbeit mit verbundenen Paaren gewöhnt. Sie sind ungebunden. Sie arbeiten nur für das Dip Corps, weil Sie sonst nirgendwohin können - nicht weil Sie Grund hätten, dankbar für die beschissene Art zu sein, in der die all die Jahre mit Ihnen umgesprungen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dem Corps den Rücken kehren, wäre noch größer, wenn ich nur dafür sorgte, dass Sie von deren wohl begründetem Interesse erfahren, dass Sie auch weiterhin in Ihrem Elend gefangen bleiben. All das war schon offensichtlich, bevor ich die KIquellen nach ihrer Meinung über Sie gefragt und herausgefunden habe, dass Sie bereits zu ihnen übergelaufen waren. Das ist wie eine Hochzeit, die im Himmel geschlossen wird, Andrea. Würden Sie nur zu Ihrer Familie, zu uns, zurückkehren, so wären Sie die beste Verbündete, die wir uns wünschen können. Und das Großartige ist, dass Sie das bereits bewiesen haben mit all dem, was Sie auf der Königlichen Kutsche getan haben!«
    Darum also waren sie über meine Handlungsweise so entzückt gewesen, als ich das Recht eingefordert hatte, die Ermittlungen aufzunehmen, und die Untersuchung bis zur Aufklärung des Verbrechens geführt hatte. Meine Untersuchung war, wenn auch nur zufällig, zugleich eine Art Vorstellungsgespräch gewesen. Ich fuhr hoch. »Ich habe nicht gesagt, dass ich daran interessiert bin, mich an Ihrem Umsturz

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