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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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hatte angehalten. Überall standen sie herum, suchten nach Feinden, die sich ihnen nicht zeigten. Bolzen zischten aus der Dunkelheit heran, fanden ihre Ziele, bohrten sich in Trollfleisch.
    »Werft Fackeln«, rief Ruk, so laut er konnte. Er hob seine über den Kopf und schleuderte sie mit einem kräftigen Wurf in die Höhle. Sie überschlug sich mehrfach, die Flammen zuckten hinter ihr her, dann fiel sie inmitten eines ganzen Haufens kleiner Gestalten herab. Allein dort sah Ruk ein Dutzend Zwerge.
    »Verdammt«, murmelte er.
    Dann stürmten die Zwerge gegen die immer noch verwirrten Trolle. Eine breite Linie von Feinden wälzte sich auf sie zu, kam ins Licht, geschützt von dicken Rüstungen und breiten Schilden, schwang Äxte mit tödlicher Präzision.
    Ruk stemmte sich gegen den Sturm. Eine Klinge grub sich in sein Bein, doch er wich nicht zurück. Während der Zwerg noch an seiner Axt zerrte, um sie aus der Wunde zu reißen, schlug Ruk mit beiden Fäusten zu, zerschmetterte den Helm und spaltete dem Feind den Schädel. Er packte das Heft der Axt, zog sie heraus, brüllte seinen Triumph in die Dunkelheit. Achtlos schleuderte er die Waffe von sich, sah sich gleich von zwei weiteren Feinden bedrängt.
    »Bleibt zusammen«, befahl er brüllend. »Bleibt im Licht!«
    Die Klingen zuckten heran. Eine konnte er zur Seite schlagen, die andere streifte seine Hüfte. Der Schnitt war nicht halb so tief wie die Wunde in seinem Oberschenkel, und der Hieb hatte den Zwerg auf ihn zukommen lassen. Ruk ignorierte den zweiten, packte den Zwerg, riss ihn über den Kopf. Der andere drang wieder auf ihn ein, aber Ruk schleuderte seine Beute von oben mit aller Wucht auf ihn. In einem wilden Durcheinander von Gliedmaßen rollten die beiden Zwerge polternd über den Boden, verschwanden aus dem Fackelschein.
    Doch schon waren neue Feinde heran. Neben Ruk sank ein Troll auf die Knie, die Pranke auf die Seite gepresst. Dickes Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    Ruk griff ihm unter die Schultern, zog ihn zwei Schritte zurück.
    »Na, komm!«, knurrte er, legte ihn ab und sprang über den gewaltigen Leib hinweg, gerade noch schnell genug, um einen Zwerg mit einem gezielten Tritt von ihm fernzuhalten.
    Überall sah Ruk Trolle fallen, sah sie, von drei, vier Gegnern bedrängt, stürzen. Ihre Reihen waren durchbrochen. Und im Lichtschein der fernen Fackeln sah er noch etwas anderes: Dunkle Gestalten. Groß wie er selbst.

58
    V on großer Sorge getrieben, stürmten Karn und Zega zurück. Die Wände glitten an ihnen vorbei, grauer Fels, erhellt vom zuckenden Schein ihrer Fackel. Das Brüllen nahm zu, wurde lauter, mehr und mehr Stimmen fielen mit ein.
    »Was ist das?«, keuchte Zega.
    Karn wusste keine Antwort. Vor sich sahen sie den ersten Lichtschein, noch weit entfernt. Angst schnürte Karn die Kehle zu. Er hatte die Trolle an diesen Ort geführt, sie hatten ihm vertraut.
    Trollschemen zeichneten sich vor ihnen ab, schälten sich aus der Dunkelheit. Endlich! Karn bremste ab.
    »Was geht da vor sich?«, brummte er.
    »Sag du es mir«, kam die Antwort.
    Karns Herz setzte einen Schlag aus. Die Stimme … Nein, das ist nicht möglich! Doch, es war möglich.
    Israk trat aus der Dunkelheit in das Licht ihrer Fackel, gefolgt von einem halben Dutzend seiner Jäger. Er lachte gehässig auf. »Oh, wie perfekt. Du läufst mir direkt in die Arme.«
    Karn sprang zurück, hielt die Fackel wie eine Waffe zwischen sich und die Feinde, versuchte, zwischen ihnen und Zega zu bleiben. »Zurück!«
    Die Jäger fächerten auf, kreisten sie langsam ein, ohne dass Israk etwas sagen musste. Ihre Mienen waren bedrohlich, doch noch griffen sie nicht an. Kurz dachte Karn an Flucht, aber wohin sollten sie schon rennen? Zega brauchte das Licht der Fackel, und mit der Fackel konnten sie nicht entkommen.
    »Hörst du das?«, fragte Israk und legte die Hand ans Ohr. »All dieses Brüllen?«
    Karn knirschte mit den Zähnen.
    »So klingt es, wenn Feiglinge sterben«, fuhr Israk fort. Seine Jäger hatten Karn und Zega nun umzingelt. Es gab keinen Ausweg mehr.
    »Du bist der Feigling«, zischte Karn voll ohnmächtiger Wut.
    Aber sein Ausbruch ließ Israk nur erneut auflachen. »Nein, ich wage alles. Ich hatte Großes mit den Trollen vor. Mit mir hätten sie sich einen neuen Platz in der Welt erobert. Respektiert und gefürchtet von allen. Stattdessen seid ihr davongelaufen. Und jetzt? Jetzt werdet ihr abgeschlachtet, wie es sich für feiges Pack gehört!«
    Karn brüllte

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