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Die dunklen Engel (German Edition)

Die dunklen Engel (German Edition)

Titel: Die dunklen Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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gefallen war. Sie drückte der Stute die Waden in die Flanke, um sie zum Trab anzutreiben.
    «So ein schnelles Mädchen sieht man selten, Mr.   Burroughs», sagte ein großer, kahlköpfiger Mann, der am Rand des Feldes stand.
    «Das stimmt wohl.» Simon Burroughs war der oberste Kutscher des Schlosses, wie die sechs Pelerinen seines Kutschermantels und die Fahrpeitsche, die er in der behandschuhten rechten Hand hielt, bezeugten.
    «Die Stute geht gut unter ihr!» Der kahlköpfige Mann hoffte, dass ihre Ladyschaft ihm die Stute abkaufen würde.
    «Vielleicht.» Burroughs wollte sich nicht festlegen.
    Campion wendete das Pferd wieder und ließ es angaloppieren. Sie beugte sich vor und versuchte zu hören, ob der Atem in der Luftröhre der Stute pfiff. «Komm schon, Mädchen! Komm schon!» Sie klopfte ihr den Hals.
    Harry Trapp, der Besitzer des Pferdes, war Bauer und an diesem Tag aus dem Piddle Valley hergeritten, weil er wusste, dass man für ein anständiges Pferd in Lazen Castle immer einen Käufer fand.
    Campion änderte erneut die Richtung und ließ das Pferd den Hang hinaufgaloppieren, quer zur Spur des Pflugs. Sie trieb das Tier an, um zu sehen, wie schnell es in diesem tiefen, nassen Boden war. Schlamm spritzte auf ihren Rock und ihren Mantel. An der höchsten Stelle des Feldes wendete sie und hielt im kurzen Galopp auf die beiden Männer zu. Ihre Wangen glühten, Freude sprühte aus ihrem Gesicht.
    Sie schwang sich aus dem Sattel, klopfte ein wenig die Schlammspritzer aus ihrem Mantel und ging zum Kopf des Pferdes. «Sie hat den Sommer über draußen gestanden, Mr.   Trapp?»
    «Ja, Mylady.»
    Das, dachte sie, erklärt ihren schlechten Zustand. Die Stute war frisch beschlagen, doch die Hufe unter den Eisen waren von einem Sommer auf trockenem Boden arg mitgenommen. «Hat sie Hafer bekommen?»
    «Nein, Mylady. Aber im letzten Winter hat sie hübsch zugelegt.»
    Campion fuhr mit der Hand den Hals des Pferdes hinunter und dann über die Vorderbeine zu der Gelenkmaus in den Fesselgelenken. Der Bauer zuckte die Achseln. «Das hält sie nicht auf, Mylady.»
    «Warum wollen Sie sie verkaufen?»
    Der Bauer zuckte die Achseln. «Hab keine Verwendung für sie, Mylady. Und sie ist zu gut, um einen verdammten Karren zu ziehen.»
    «Unterstehen Sie sich, in Gegenwart Ihrer Ladyschaft zu fluchen», sagte Simon Burroughs.
    «Tut mir leid, Mylady», sagte der Bauer.
    Campion verbarg ein Lächeln. Sämtliche Männer im Schloss, einschließlich Simon Burroughs, fluchten in ihrer Gegenwart freimütig, wurden jedoch äußerst ungehalten, wenn ein Außenstehender sich dieselbe Freiheit erlaubte.
    Die Stute war breit und stark am Halsansatz. Trotz der Anstrengung schnaufte sie kaum. Campion fand, dass sie ein gutes Jagdpferd abgeben würde, doch sie würde niemals das Fohlen hervorbringen, das Campion sich so wünschte, schneller als jedes andere Pferd in England. Sie öffnete dem Pferd das Maul. «Sechs Jahre alt?»
    «Ja, Mylady.»
    «Sieben», sagte Simon Burroughs. «Sie haben letztes Jahr versucht, sie Sir John zu verkaufen. Damals sagten Sie, sie sei sechs.»
    «Sieben», sagte Mr.   Trapp.
    «Wie heißt sie?»
    «Emma.» Er schien sich fast ein wenig für den Namen zu schämen.
    «Ein hübscher Name.» Campion schaute der Stute in die Augen. Im linken Auge war ein winziger Fleck, doch nicht in der Sehachse. «Was verlangen Sie dafür?»
    Der Bauer zögerte. Er war es nicht gewohnt, mit Frauen zu handeln, ganz zu schweigen von schönen Töchtern der Aristokratie, und in Wahrheit war das, was er verlangen wollte, schamlos überhöht, schlichtweg weil er nach Lazen gekommen war, das berühmt war für seinen Reichtum. Er beschloss, aufs Ganze zu gehen. «Ein Squire in Puddletown hat mir siebzig Pfund für sie geboten.»
    «Die hätten Sie nehmen sollen», sagte Campion. «Füttern Sie ihr eine Woche lang jeden Tag zwei Pfund Hafer, und ich bin mir sicher, er bietet es Ihnen nochmal.» Sie lächelte den Mann an und reichte ihm die Zügel. «Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Mr.   Trapp.»
    «Mylady!» Der Bauer wurde rot. «Ich dachte, hier wäre sie glücklicher.»
    Campion schenkte ihm ihr schönstes Lächeln, denn das Kompliment freute sie. Sie wusste, was das Pferd wert war, genau wie der Bauer, doch es war undenkbar, die Stute zu kaufen, ohne vorher gehörig zu feilschen. Mit einer schlammbespritzten Hand fuhr sie sich durchs Haar. «Sie können nicht erwarten, dass ich für ein Pferd, das so lange auf der Weide

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