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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einigermaßen zu zielen. Andere schafften es trotz der Beeinträchtigung durch die Rabenschreie, eines dieser magischen Wesen zu treffen. Aber die Wirkung ging stets ins Leere: Bevor das Gift des Bolzens seine Wirkung entfalten konnte, zerfiel der jeweilige Vogel in Rabenwinzlinge, die wenige Augenblicke später wieder zu einem Riesenraben verschmolzen. Manche von ihnen waren noch größer als die ursprünglichen Vögel. Hier und dort vereinigten sich auch Riesenraben zu noch größeren Wesen.
    Doch sie griffen nicht an – abgesehen davon, dass sie den Elbentrupp mit ihren magischen Schreien traktierten.
    Stattdessen kreisten sie über den Elben und warteten ab, was geschah.
    Keiner der Elben saß noch auf dem Rücken seines Pferds. Ein Drittel lag reglos am Boden, ein weiteres Drittel rührte sich zwar noch, war aber schwer angeschlagen. Nur wenige hielten sich noch auf den Beinen.
    Einzig Siranodir mir den zwei Schwertern wirkte vollkommen unbeeindruckt.
    »Was ist los mit Euch?«, rief er, denn er war nicht betroffen von den Auswirkungen der Zauberschreie; er konnte sie offenbar nicht einmal wahrnehmen. Die Schwäche seines Gehörs, über die er sich schon so oft gegrämt hatte, war in diesem Fall ein Vorteil.
    Siranodir griff nicht zu den beiden auf dem Rücken gegürteten Klingen, denen er die Namen »Hauen« und
    »Stechen« gegeben hatte, sondern sprang von seinem bockenden und ausschlagenden Pferd, schnappte sich die Einhandarmbrust eines am Boden liegenden Elbenkriegers und zielte auf eines der größten am Himmel kreisenden Rabengeschöpfe; das hatte etwa die Ausmaße von anderthalb Elbenpferden angenommen, und immer noch verschmolzen Rabenwinzlinge mit ihm auf magische Weise.
    Obwohl er kein geübter Einhandschütze war, traf er das monströse Geschöpf, und das magische Gift im Inneren des Bolzens wurde durch den hochempfindlichen Mechanismus freigesetzt. Ein zischender, säureartiger Brand breitete sich aus, Flammen schlugen hervor, doch abermals teilte sich das Monstrum in Hunderte von Winzlingen. Einige von ihnen fielen als amorphe Klumpen zu Boden, von dem magischen Gift völlig verformt. Diesmal hatte der Teilungsprozess mit einer kleinen Verzögerung stattgefunden, aber den meisten Winzlingen konnte der Giftbrand nichts anhaben, denn sie lösten sich rechtzeitig von der Kreatur, die sie eben noch gebildet hatten.
    Die Rabenungetüme kreisten immer schneller, teilten sich in immer kleinere Winzlinge, sodass sie aus der Ferne wie ein Schwarm Fliegen wirkten. Ein Strudel entstand in dieser schwarzen Wolke, und dann erfolgte ein weiterer Angriff.
    Die Winzlinge stürzten sich auf die noch lebenden Elbenkrieger. Der Großteil der Elben war kaum fähig, sich zu wehren, und die Rabenwinzlinge verstärkten ihre magischen Schreie noch; Keandir glaubte, dass ihm der Schädel zerspringen müsse.
    Die Angreifer stürzten sich auf ihn und stachen an Dutzenden Stellen mit ihren Schnäbeln zu. Ganz besonders hatten sie es aber auf die Augen abgesehen. Keandir hieb mit Schicksalsbezwinger um sich. Manche der Angreifer zerteilte die scharfe Klinge im Flug, aber es waren zu viele, und sie waren zu klein, um sie alle abzuwehren. Dazu kam, dass der Elbenkönig durch die Schreie der Angreifer in seinem Reaktionsvermögen erheblich beeinträchtigt war.
    Taumelnd schlug er blindlings um sich, um sich so gut wie möglich vor den Rabenwinzlingen zu schützen, die ihn umschwirrten. Was mit Siranodir, Sandrilas und den anderen noch lebenden Mitgliedern des ihn begleitenden Elbentrupps war, bekam er kaum mit.
    Vater…
    Wieder war da die Gedankenstimme seines Sohnes Magolas.
    Keandir erkannte sie diesmal sofort, und der Schmerz, der sich in ihr ausdrückte, erschreckte den Elbenherrscher bis tief in die Seele.
    Was ist mit dir geschehen, mein Sohn?
    Als Herrscher verschiedener Reiche standen sie sich seit mehr als einem Menschenalter gegenüber – aber es waren die Umstände, die sie getrennt hatten, nicht die Gefühle, die Vater und Sohn füreinander empfanden. Auch wenn Magolas inzwischen von den Menschen als Großkönig verehrt wurde und durch seine Liebe zu der Menschenprinzessin Larana dunklen Kräften verfallen war, die ihn zu einem willfährigen Diener Xarors machten, Keandirs Sorge um seinen Sohn war damit nicht erloschen, ganz im Gegenteil.
    Mein Sohn, was tut man dir gerade an?
    Keandir gelang es, eine magische Formel zu murmeln.
    Sammle dich, Finsternis meiner Seele… Er versuchte, den höllischen Schmerz in

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